Mietwohnung,Schimmel,Ungeziefer was tun Dringend :(
Obwohl wir regelmäßig Lüften ist in unserer Mietwohnung seit anfang an sehr starke Luftfeuchtigkeit. Und seit einpaar Wochen Schimmelt es überall unten an den Ecken im Zimmer. Leider ist bis aufs Bad jedes Zimmer betroffen. Gestern haben wir hinter den Kückenschränken heftig viel Schimmel entdeckt. Sieht aus wie Moos. Mein Mann will e smorgen wegbringen abe rich bin der Meinung das es Aufgabe der Verwaltung ist da wir kein Verschulden an der Sache haben. Es kommen wzar leute, aber erst am 2. 11. Das ist doch total Gesundheitsschädlich wenn mein Mann das entfernt oder? Und die ganzen Schränke müssen wir auch wegwerfen die sind nicht mehr zu retten. Wer kommt für den Schaden auf? Was genau müssen wir jetzt tun? Noch dazu habe ich Mehlmilben und Staubläuse entdeckt,. Alles wegen der verdammten Feuchtigkeit die wir nicht rausbekommen.Und ein Raumentfeuchte kostet sehr viel Strom.Können wir uns ganricht leisten. Also was ollten wir tun bitte nur ernstgemeinte Ratschläge.
6 Antworten
"...Mietwohnung seit Anfang an sehr starke Luftfeuchtigkeit." Seit wann habt ihr denn die Mietwohnung? Seit Sommer 2014 oder schon seit 10 Jahren?
Heute werden Wohnungen wegen der Energieeinsparhysterie fälschlicherweise so dicht gebaut, dass die Feuchtligkeit nicht mehr mit der Wohnraumluft über Undichtigkeiten (der alten Fenster) entweichen kann. Die Folge sind erhöhte Luftfeuchten im Gegensatz zu den Altbauten ohne luftdichte Fenster.
In gemauerten Häusern bewirken erhöhte Raumluftfeuchten auch noch die Einspeicherung der Feuchte in den massiven Wänden, bis zum Feuchteausgleich mit der Raumluft. Wird nur stoßgelüftet, ist die Feuchte in der Wohnraumluft bald wieder weit oben, da die Wände noch sehr viel Feuchte eingespeichert haben. Bei 20°C und 70%rel. Luftfeuchtigkeit beinhaltet ein Kubikmeter Raumluft ca. 12g Wasser (0,012kg). Das Vollziegelmauerwerk mit einem Porenvolumen von ca. 23% hat also bei 1m³ Volumen beinhaltet ganze 230 Liter Luft in Kapillaren und feinsten Poren. In diesem Raum kann Wasser eingespeichert werden. Ist dieser Kapillarraum zu nur einem Zehntel mit Wasser gefüllt, gibt es also pro Kubikmeter Ziegelmauerwerk 23l Wasser, was entsorgt werden muss. Dies entspricht auch etwa 23kg Wasser. Da 1m³ Luft nur wenige Gramm Wasser durch die Stoßlüftung aus dem Fenster entsorgen kann, muss ganz schön viel gelüftet werden, um Feuchtigkeit aus den Wänden zu bekommen.
Was ich damit sagen will: Ist die Bude erst mal feucht, hilft Stoßlüften also nicht mehr!
Durch die Feuchte im Mauerwerk ist auch der Dämmwert des Mauerwerk ganz miserabel. Dadurch ist die innere Wandoberfläche kalt und hier kontensiert eher noch die Raumluftfeuchte, als dass die Raumluft die Wand entfeuchten kann. Der Ziegel hat bei einer Feuchte von 1-1,5% (natürliche Ausgleichsfeuchte) einen Dämmwert von 100%. Dei 4% Feuchte im Ziegel ist der Dämmwert schon um 50% vermindert, bei 10% Feuchte am Ziegel ist der Dämmwert um 77% vermindert. Von Wärmedämmung kann dann nicht gesprochen werden.
Falsch wäre es, nun auf den feuchten Ziegel Wärmedämmung raufzukleben, denn damit manifestiert man den Zustand und die Feuchte bleibt im Mauerwerk. Richtig ist es mit einem direkten Wärmeeintrag die Mauer zu trocknen und trocken zu halten. Die Profis trocknen nasse Wände mit viel Wärmestrahlung, denn Wärmestrahlung erwärmt direkt die Wandoberfläche. Dadurch sinkt dort die Luftfeuchtigkeit, da die vorbeistreifende Luft sich an der Wand erwärmt. Diese wärmer werdene Luft bekommt nun die Möglichkeit mehr Wasserdampf aufzunehmen. Damit wird die Oberfläche der Wand getrocknet. Durch Feuchteausgleich dringt nun Wasser aus dem Wandinneren zur Oberfläche und kann dort ebenfalls verdunsten. Die Wand wird bis in die Tiefe getrocknet.
Was läuft nun falsch in den Wohnungen?
Es wird falsch geheizt, weil der Heizungsbauer meint, der Bewohner möchte die Wohnung schnell warm bekommen und will am besten kein Heizkörper sehen. Deshalb kommt unter das Fenster ein möglichst kleiner Heizkörper mit vielen Blechlamellen, welcher bauartbedingt viel Warmluft erzeugt und wenig Wärmestrahlung. Diese Warmluft steigt nun zur Decke (da, wo der Mensch sie nun überhaupt nicht braucht) und kommt erst im kühler werdenen Zustand wieder runter und muss dann auch noch die Aussenwand erwärmen, um dort die inneren Wandoberfläche möglichst über der Taupunkttemperatur zu halten. Beim Übergang der Wärme von der Raumluft auf die Wandoberfläche kühlt sich die Luft ab, wobei die relative Luftfeuchtigkeit direkt an der Wandoberfläche ansteigt, weil kälter werdene Luft weniger Wasser aufnehmen kann. Die Wand wird durch einen hohen Anteil an konvektiver Wärme vom Heizkörper also befeuchtet und verliert an Dämmwert. Die Folge sind hohe Heizkosten. Wird die Heizung nun noch mit Nachtabsenkung gefahren, so bleibt bei jedem Wiederhochfahren der Temperatur der Wand noch kühl und ist damit im besonderen Maße gefährdet für Kondensatausfall und Befeuchtung, was sich dann langfristig als heizkostensteigernd auswirkt.
Ich weiß nicht, was für Heizung es in der Wohnung gibt, aber wenn es hinter den Küchenschränken modert, dann scheint dort eindeutig Wärme zu fehlen, um Feuchtigkeitseinträge aus der Raumluft zu verhindern. Manchmal hilft schon das warme Heizrohr hinter dem Schrank, um Feuchte und Schimmel zu vermeiden. Sicherlich darf auch mal über die hydraulische Heizleiste nachgedacht werden, um für warme und schimmelfreie Innenwandoberflächen und damit trockene und dämmfähige Wände zu sorgen. Mit der Wiederherstellung des Dämmwertes der Wände durch Austrocknung, sinken auch die Heizkosten. Damit ist die Umstellung der Heizanlage von einem großen Anteil an Konvektionswärme auf einen großen Anteil an Wärmestrahlung aktiver Umweltschutz, Feuchte- und Schimmel- und Gesunheitsschutz der Bewohner, was aber bei vielen Hauseigentümern noch nicht angekommen ist. Mehr Wärmestrahlung in den Wohnraum bekommt man schon durch den einfachen Heizkörper Typ 10, der ca. 55% Wärmestrahlung liefert.
Wenn ihr woanders hin könnt, dann raus aus der Wohnung, wenn der Schimmel schon wie Moos aussieht, ist es schon verdammt schlimm. Der Schimmel muss professionell entfernt werden, lass deinen Mann da nicht ran. Wenn er das weg macht, löst er die Sporen und atmet sie ein und das kann schlimme Folgen haben. In einer Mietwohnung ist der Vermieter als Eigentümer für alles verantwortlich, denn solcher Schimmelbefall kommt nicht nur von zu wenig lüften, da muss schon irgendwo Feuchtigkeit in den Wänden sein. Wegen der Insekten sollte ein Kammerjäger gerufen werden. Aber meine ehrliche Meinung: Sucht euch einen neue Wohnung, das ist kein Zustand.
wir haben den vermieter gebeten uns eine andere wohnung zu geben aber vergebens. und in berlin ist wohnung zu finden wie im lotto zu gewinnen. sollte ich druck machen das sie schnell kommen? der moos befindet sich auf dem schrank. den werden wir gleich morgen entsorgen.
Beschreibe mal genau, wann und wie ihr lüftet. In den letzten Wochen war die Luftfeuchtigkeit eh sehr hoch. Ich hatte selbst vor ein paar Tagen in meinem Wohnzimmer 75% und das ist schon absoluter Rekord. Zum Glück ist es jetzt kälter und das Lüften wird wieder effektiver. Gestern 10 Minuten gelüftet und die Luftfeuchtigkeit ist schlagartig von 75 auf 62% gefallen.
Hallo Silverfleur,
erst mal: KEINE PANIK; ob ein Schimmelpilz gesundheitsgefährdend ist hängt von der Art ab. Vom Fruchtkörper selbst (das was wie Moos aussieht) geht kaum Gefahr aus. Die Gefahr geht (wenn überhaupt) von den Sporen aus.
Schimmel vernichtet man am besten mit Spiritus oder, wenn eine Bleichwirkung gewünscht ist, mit Wasserstoffperoxid. Schimmelbekämfungsmittel aus der Drogerie sind oft giftiger als der Pilz.
Wenn Ihr beim beseitigen eine Staubmaske tragt und eure Kleidung hinterher mit mehr als 40 Grad wascht, ist das Risiko für einen gesunden Erwachsenen minimal. Nur bei schon vorhandenen Allergien wäre ich vorsichtiger.
Grundsätzlich ist es besser den Schaden bis zur Begutachtung zu lassen. Einfach Frischhaltefolie darüber machen und abwarten. Um herauszufinden woher der Schaden kommt, solltet Ihr einen Bau- Fachmenschen eures Vertrauens zu rate ziehen.
Viel Glück
Entweder ihr lüftet falsch (nur auf Kipp), dann wäre die Schimmelentfernung euer Ding. Oder es liegen Kältebrücken/undichte Stellen am Haus vor, dann ist die Sanierung Sache des Vermieters. Mehlmilben hängen allerdings nicht mit Feuchtigkeit zusammen, sondern damit, dass jemand längere Zeit Mehl, Getreide, Flocken oder Nudeln hat offen stehen lassen.