Merken Katzen wenn jemand fehlt?
Gestern hatte wir zu Hause eine Geburtstagsfeier im kleinen Kreis (15 Leute). Unsere Katze hat vor der Tür gesessen und gewartet, weil noch jemand fehlte. Die Oma, die sonst auch immer mit bei Geburtstagen dabei ist, kahm nicht.
Bekommen das Katzen so gut mit, das unter 15 anwesenden Personen, genau eine fehlt? Wenn jemand anders gefehlt hätte, wäre ihr das wahrscheinlich nicht aufgefallen bzw hätte sie wahrscheinlich nicht gewartet. Gut die Oma war oft da, hat Lecklie mitgebracht und die Katze zu sich genommen, wenn man in den Urlaub gefahren ist. Aber das sie das genau im Kopf hat, das ausgerechnet die Oma fehlt, hätte ich von einer Katze nicht gedacht.
3 Antworten
Hallo berdDbrot,
ja natürlich merkt deine Katze, das die Oma fehlt. Die beiden kannten sich, du schreibst sie war auch oft da, hat die Katze mit Leckerlie verwöhnt. Also gab es eine Bindung zwischen den beiden.
Man sagt Tieren leider generell lange nach, keine Gefühle wie wir das definieren, zu haben. Aber wie die Forschungen der Uni Kiel und Zürich (Institut für Haustierkunde) seit 2005 gezeigt haben, ist das ganz und gar nicht so. Ganz im Gegenteil. Katzen z.B. empfinden sehr wohl Mitgefühl, Trauer, Glück, Freude, Zuneigung, Angst, Schmerz, ebenso wärme und Kälte ect.
Es gibt immer wieder Berichte wo eine Katze ein Hundewelpe, ein Küken ect. annimmt und es versorgt. Es kommt aber dabei wohl auch darauf an, wie stark die Gefühle, hier also das Mitgefühl, dann bei der Katze daliegt. Die eine Katze kümmert sich, die andere eben nicht.
Katzenforscher Dennis C. Turner befasst sich seit Jahren nun schon mit dem Thema und ist zu der Überzeugung gelangt, das Katzen noch größere Anpassungstalente sind als Hunde. Denn Katzen haben einfach nur ihr naturgegebenes, Raubtierhaftes, Einzelgängertum in Menschen kompatibles Sozialverhalten abgeändert. So passten sich Wildkatzen z.B. problemlos dem Schlafrhythmus des Menschen an. Oder es reicht einer Katze in einer fremden Wohnung nur einmal zu zeigen wo der Fressnapf, KaKlo, Kratzbaum ect. steht und sie finden alles auf Anhieb wieder – auch nach Jahren.
Katzen sind auch keineswegs Einzelgänger, sondern genießen die Anwesenheit von Artgenossen. Einzig auf der Jagd, da sind sie in der tat lieber alleine. Man teilt ja auch ungern mühselig erjagte Beute.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, da ich 7 Katzen habe, das dies so korrekt ist. Als z.B. unser Papa 2012 starb, wir wohnten gemeinsam in einem Haus, trauerte unser Balou sehrrrr lange. Und auch heute noch hat er Momente, wo er an der ehemaligen Bürotür unseres Vaters sitzt und ihn ruft.
Und unser Balou ist heute sehr auf mich fixiert. Jeden Abend haben wir unser Ritual auf der Couch. Sobald ich sitze kommt er, tratschelt auf meinem Bauch rum, macht Milchtritt und schnurrt und es wird ausgiebig gekuschelt. Als ich Anfang 2018 für sieben Wochen im Krankenhaus lag, erzählte mir meine Familie, das Balou jeden Abend an der Küchentür oder an meiner Schlafzimmertür, ganz jämmerlich nach mir rief.
Unser Kater Felix ist sehr geprägt auf meine Tochter. Von klein auf, waren die beiden immer viel zusammen.
Und so könnte ich noch vieles weiter erzählen.
Alles Gute
LG
Auf jeden Fall. Also bei der Geburtstagsfeier weiß ich nicht. Aber bei uns ist es so. Mein Mann ist vergangenen Monat verstorben und "seine" lilly vermisst ihn schon und sucht ihn.
Wenn es eine enge bezugsperson ist, ja.
Sie mögen zwar kleine egozentrische Arschlöcher sein, aber sie haben dennoch einen gewissen Bezug zu den Menschen.
