Meinung zu der Situation bzw. Hilfe?
Momentan finde ich die Arbeit schrecklich. Ich arbeite in der Hauskrankenpflege und fahr mit dem Auto die unterschiedlichen Klienten/Patienten an. Ich merke das meine Verdauung angeschlagen ist und ich oft an Durchfall leide in Richtung Reizdarm.
Mein Mutter ist vor kurzem verstorben und ich habe sie 6 Monate beim Sterben begleitet und mich dann auch noch um die Beerdigung gekümmert.
Der Chef bei der Arbeit schreit dauernd herum. Er glaubt, dass er so mit Menschen umgehen muss, weil „druck machen“ gut Leistung bringt. Auch bei den Klienten, meint er man muss den Leuten regelmäßig "in den Arsch treten", damit was weiter geht.
Nicht nur arbeite ich nicht so – ich versuche ein Vertrauen aufzubauen und fußend auf dem zusammen mit dem Element Vernunft zu arbeiten. Er bevorzugt das Element Angst. Er meint wenn er eine Klientin anbrüllt, dann macht sie das, was er will/ sie soll.
Ich hab morgen wieder Dienst und mir ist schon in jeder Hinsicht schlecht. Ich versuch mich einfach aus der Teamsituation rauszunehmen, da ich Gott sei Dank eh alleine herumfahre und die Klienten betreue.
Aber am liebsten hätte ich 2 Monate Ferien. Ich fühle mich wegen der Erfahrung mit meiner Mutter auch noch sehr angeschlagen.
2 Antworten
Sprich offen mit deinem Hausarzt und lass dich aus der Situation nehmen. Du hast eine sehr schwere und belastende Zeit hinter dir. Das nagt auch an der Gesundheit.
Wenn du dich wieder erholt hast, dann such nach einem Arbeitgeber, der deinen Ansatz wertschätzt - den finde ich übrigens äußerst unterstützenswert!
Du wirst dich auf dem Weg dorthin maximal beschissen fühlen, du wirst dich während des Gesprächs absolut schlecht fühlen. Es wird auch richtig unangenehm sein, die AU abzugeben.
Und irgendwann schaust du auf die Situation zurück und bist unfassbar stolz auf dich, dass du dich getraut hast.
Was ist die AU? Wenn ich mich für zwei Wochen krankschreiben lasse, werde ich doch sicher gekündigt.
AU = Arbeitsunfähigkeit
Man kann dich nicht einfach so wegen Krankheit kündigen. Die Kündigung kassiert jedes Arbeitsgericht im Vorbeigehen wieder ein. Damit eine Kündigung aus gesundheitlichen Gründen bestehen bleibt, muss es eine negative Prognose geben. Beispiel wäre z. B. ein chronisches Rückenleiden bei einem körperlich belastenden Beruf oder sehr viele Kurzzeiterkrankungen, also Wochenende verlängern wegen Saufgelage am Wochenende davor.
Ich fürchte ich werde so weiter machen wie bisher. Ich hätte jetzt nicht die Kraft auch noch den Job zu verlieren und zum AMS rennen zu müssen und für neue Jobs eingeteilt zu werden bzw. mich dort bewerben zu müssen. ='(
Das machst du so lange, bis du komplett zusammenklappst. Dann bist du am absoluten Nullpunkt. Es dauert viel länger wieder aus so einem Tal herauszukommen, anstatt einfach mal vorher die Handbremse zu ziehen. In der Situation bist du nämlich noch in der Lage, Dinge zu tun. Wenn du am Boden liegst, nicht mehr.
Ich spreche da aus Erfahrung. Gerne hätte ich mir das erspart.
Ich habe mich in eine sehr schwere gesundheitliche und psychische Belastungssituation gebuckelt, weil ich nicht auf mich und meine Grenzen aufgepasst habe. Bis ich da wieder raus war, sind zwei Jahre um gewesen.
Wie soll ich mich denn aus der Situation nehmen lassen? Ich war vor der Beerdigung zwei Tage in Krankenstand, weil ich dauernd Durchfall hatte und mir schlecht war. Der Chef hat bei der Teamsitzung über einen Kollegen erzählt der 30 Jahre bei dem Unternehmen arbeitet und nie einen Tag krank war ... Was er typisch in meine Richtung gemacht hat.
Die Stelle ist aber eigentlich sonst sehr gut und ich habe Angst sie zu verlieren. Ich bin gut eingearbeitet und ich habe ja verhältnismäßig wenig mit dem Team zu tun. Ich hätte totale Angst, dass ich bei einer neuen Stelle nicht ins Team finde usw..
Du stehst massiv unter Druck, dein Körper rebelliert. Du ruinierst dir die Gesundheit - körperlich und mental. Nimm Hilfe an. Das ist keine Niederlage!
Kann es sein, dass du erschöpft und dadurch arbeitsunfähig bist? Höre auf die Signale deines Körpers und gehe zum Arzt
Ja, aber dann werde ich gekündigt. Wenn ich z.B. 2 Wochen in Krankenstand gehe.
Willst du dich ernsthaft fü so ein @rschloch kaputtmachen? Glaube mir, es lohnt sich nicht. Ich würde es darauf ankommen lassen. Leute wie Du sind begehrte Arbeitskräfte.
Du solltest Deinen Hausarzt/in aufsuchen. Sie kann Dich mal für ein paar Wochen aus der Tretmühle rausnehmen, damit Du Zeit zum Trauern hast und Dich wieder sortieren kannst.
Und Du solltest Dir perspektivisch einen neuen Arbeitsplatz suchen. Es gibt auch Pflegedienste, die ihre Mitarbeiterinnen (meist sind es ja Frauen) wertschätzen.
Wenn ich mich ein paar Wochen krank schreiben lasse, werde ich sicher gekündigt, oder? Das kann ich ja nicht machen.
"Sprich offen mit deinem Hausarzt und lass dich aus der Situation nehmen. Du hast eine sehr schwere und belastende Zeit hinter dir. Das nagt auch an der Gesundheit."
Ich würde das aber echt total gerne ...