Meine Tochtergeht geht ein, was tun?

2 Antworten

Sag ihr, dass du egal was ist immer für sie da bist.

Sag ihr, dass sie jederzeit zu dir kommen kann und auch bei dir bleiben darf, wenn sie will.

Sag ihr, dass du ihr bei allem helfen wirst, egal was ist.

Ich vermute, sie ist in einer Gewaltbeziehung. Die Gewalt beginnt schon lange vor dem Schlagen durch psychische Gewalt und Isolation.

Du solltest zuerst einfach nur da sein und den Kontakt möglichst unverkrampft aufrecht halten. Wenn du Angebote gemacht hast, kann sie entscheiden. Es wird wahrscheinlich dauern.

Falls Sie sich öffnet, vermittle Ihr professionelle Unterstützung. Für den Anfang hilft auch ein Selbsthilfeforum von von Gewalt betroffenen Frauen, z. B. re-empowerment.de.

Es gibt auch tolle Bücher. Sehr gut ist das Buch "Warum tut er das?" von Lundy Bancraft. Das Buch ist augenöffnend!

Und bleib bitte zuversichtlich. Es braucht alles seine Zeit.


krysia69 
Beitragsersteller
 18.03.2023, 07:58

@Merlinala

Vielen lieben Dank für deine Antwort, ja , das habe ich auch schon ihr gesagt, dass ich für sie da ist.

Gestern noch habe ich ihr vorgeschlagen, dass ich ihr einen Wellness Abend machen möchte, bei mir einfach. Ich möchte ihr Gesichtpflege machen, werde ich ihr die Augenbrauen zupfen und die Nägel machen. Gelnägel mache ich mir seit Jahren selbst, werde ich das erste mal bei jemandem machen, sber das ist meine Tochter, sollte gehen. Vielleicht gibt es ihr einen kleinen Anstoß und sie würde anfangen sich mehr um sich selbst zu kümmern...schon die gemeinsame Zeit ist es mir wert...Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Krystyna

0

Nun, ich bin keine Mutter, aber eine Tochter, die sich vor 5 Jahren aus einem elenden Loch herausgeholt hat. Ich habe jegliche Versuche meiner Eltern, mir helfen zu wollen, geblockt, weil ich instinktiv spürte, dass nur ich mich da herausholen kann. Denn betroffen war mein Innerstes und ich hatte auch eine ausgeprägte Sozialphobie und panische Angst vor meinen Eltern, sie waren auch etwas kontrollierend, das hatte mir in meinem Zustand sehr viel Angst eingejagt. Ich habe sogar den Kontakt für 3 Jahre abgebrochen und bin dann nach einiger Zeit, nachdem es mir besser ging, auf sie zugegangen. Sie waren machtlos.

Ich kann demnach nicht sagen, wie man andere aus solchen Situationen herausholt, meine Vorrednerin hat dazu ja schon gute Anregungen gegeben, aber ich könnte empfehlen, dass du dir für dich auch Hilfe suchst. Du befindest dich in einer handlungsunfähigen Position und musst zusehen, wie deine erwachsene Tochter scheinbar kampflos vor die Hunde geht. Das ist harter Stoff. Zu gerne würdest du sie dort herausreißen, aber es gebietet dir nicht, bzw. ahnst du ja schon, dass sich dir deine Tochter dann womöglich komplett entziehen könnte.

Ich habe damals eine spirituelle Beratung in Anspruch genommen, ich habe sehr viel mit ihr gearbeitet, es hat Wunder gewirkt, auf beiden Seiten. Und diese Dame ist heute meine beste Freundin. Das ist natürlich nicht für jeden etwas, aber wer heilt, hat Recht, sag ich. Und es gibt Scharlatane unter denen. Ansonsten gibt es sicher auch Selbsthilfegruppen für dich, Anspruch auf Gespräche mit Psychologen oder weitere Ansprechpartner, die dich therapeutisch begleiten. Was ist sonst noch möglich?

Ich bin stärker und weiser geworden, fühle mich lebendig, ernähre mich gesünder denn je und besuche am Wochenende meine Mutter. Krisen können Chancen sein.

Ich wünsch dir was!


krysia69 
Beitragsersteller
 18.03.2023, 08:18

@MoewinJona

Oh man, da hast du auch einiges hinter dir, auch einiges durchgemacht und trotzdem rausgeschafft , Respekt und Hut ab...

Vielen Dank für deine Nachricht, es tut gut zu wissen dass es Menschen gibt die aus solchen Situationen rauskommen.

Was du geschrieben hast , dass ich mir auch Hilfe holen sollte, da hast du sowas von Recht. Das doofe ist, ich selbst schlage mich mit verschiedenen Krankheiten, habe selbst hinter mir toxische Ehe, kämpfe mit täglichen Problemen und gerade habe ich mehr als genug davon.

Trotzdem kann ich nicht aufhören an sie zu denken, dadurch geht es mir nur schlechter. Etwas Hoffnung macht mir , dass meine Tochter in einer Woche auf Reha geht, gynekologisch, hat hinter sich 3 OP wegen Endometriose , vielleicht dort kann sie ihre ganze Situation anders betrachten....

Ich selbst habe Probleme einen Psychotherapieplatz zu bekommen...doch auch ich gehe, leider erst ende Juni, auf die Reha, Psychosomatik. Für 5 Wochen habe ich genehmigt bekommen und das mach mir Hoffnung, das Schöne dabei ist , meine süße kleine Hündin mitgehen darf.

Heute Abend möchte ich Zeit mit meine Tochter verbringen und mich in der Zeit etwas um ihre aussehen kümmern. Sie hat ja dazu gesagt.

Ich möchte ihr Gesichtpflege und Nägel machen. Ich möchte irgendwie ihr helfen zu sich selbst zu kommen, sich selbst wiederfinden.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und alles Gute

0