Meine Mutter wühlt in meinen Sachen rum

16 Antworten

Dann räum selber auf. Ist doch ganz einfach. Du hast nur keinen Bock auf aufräumen. Das Problem ist nicht Deine Mutter, sondern Dein Verhalten. Du erfüllst die Bitte Deiner Mutter nicht und zwingst sie somit zu handeln.

Solange Du im Haushalt Deiner Eltern lebst, solltest Du zumindest für Deinen eigenen Kram sorgen und zusehen, dass in Deinem Reich Ordnung ist.

So gut wie niemand gewährt hier einem Teenager ein Stück Privatsphäre und die Chance, einen eigenen Ordungssinn zu entwickeln?? Das finde ich erstaunlich!

In der Familie steht Teenagern und Jugendlichen tatsächlich eine Privatsphäre zu, und diese betrifft selbstverständlich die persönlichen Sachen, die Schränke, das Tagebuch, Briefe etc., allerdings ist dies im Einzelnen nicht gesetzlich geregelt, sondern wird den Eltern "nahegelegt" und erziehungstechnisch "angeraten". Jede Erziehungsberaterin würde sagen, dass es wesentlch "günstigere" Aktionen gegeben hätte, die zu besserem Ergebnis geführt hätten - und die das Vertrauen zwischen Dir und Deiner Mutter nicht in Frage gestellt hätten.

Gerade in der Pubertät wird von solchen Aktionen abgeraten, da in dieser Zeit das Vertrauen zwischen Heranwachsendem und Elternhaus sowieso oft schon empfindlich und von Auseinandersetzungen belastet uhd geprägt ist. Wenn ein junger Mensch sich unter Druck daran gewöhnen muss, dass jederzeit "Übergriffe" auf seine Privatsphäre geschehen können, lernt er nicht in erster Linie, permanent Ordnung zu halten, sondern beginnt manches heimlich wegzupacken und zu verschließen, da er dieses Erlebnis dann auch auf andere Situationen überträgt: "Mama schreckt tatsächlich nicht davor zurück, jeden Schrank, jede Schublade zu öffnen, wenn ihr danach ist! Gut zu wissen!" Und dies würde ein generelles Klima des Mißtrauens bewirken:

Wenn die Mutter merkt, dass Dinge versteckt werden, hat sie das Gefühl, kontrollieren und stöbern zu müssen, um den "Überblick" zu behalten. Je mehr sie aber kontrolliert und "schnüffelt", umso weniger respektiert und sicher fühlt sich der Jugendliche... und wird sich noch mehr und gründlicher absichern und in bestimmten Situationen auch zu tricksen und zu lügen beginnen. Dieses "hochgeschaukelte" Mißtrauensverhältnis kann dann bei ernsthafteren Problemen mit dem Jugendlichen dazu beitragen, dass der Jugendliche den Eltern wie ein Stück Seife wegflutscht, und sie erreichen ihn dann über die Beziehung gar nicht mehr. Jedes Argument, jeder Vorschlag der Eltern könnte ja eine Erpressung, ein Trick sein. Mama hat ja oft genug gezeigt, wozu sie fähig ist.

In der Pubertät können Konfliktsituationen eintreten, in denen nur noch das grundsätzliche Grund-Vertrauen wie ein Faden zwischen Jugendlichem und Elternhaus eine Kommunikation überhaupt möglich machen könnte. Eltern sollten gar nicht erst anfangen, mit diesem Vertrauen zu spielen, erst recht nicht, wenn es lediglich um Alltagskram wie den Kampf um Ordnung und Sauberkeit geht. Damit kann man ganz anders umgehen!

Kleine Information: Diese "Schlampigkeits-Phasen" gehören zur Pubertät. Es gibt pubertäre Phasen, da fällt Teenagern das Einhalten von Ordnung sehr schwer, da sich das Gehirn in vielen Bereichen regelrecht "umstrukturiert". Da gehen manche Bereiche (z.B. Ordnungssinn, Selbstwahrnehmung oder Sozialverhalten) über eine bestimmte Zeit so gut wie verloren, sie "funktionieren" nicht mehr kontinuierlich, und dem Teenager fällt es schwer, Disziplin und einen Überblick zu bewahren.

Eltern wundern sich und erfinden dann teils radikale "Gegenmaßnahmen" (statt Hilfsangebote zur Orientierung zu machen), die dann mächtig Zunder in die Familienstimmung bringen. Diese Dinge rücken sich nach Abschluß dieser Entwicklungsphasen aber von allein wieder zurecht, man muss hier gar nicht mit viel Druck und auf Kosten des Verhältnisses "die Weichen stellen", wenn womöglich das Bedürfnis nach Ordnung sich nach 6 oder 12 Monaten auch wieder ganz von selbst eingestellt hätte.

Eltern, die dies wissen, können ganz gelassen über diese Phasen wegsehen und in dieser Zeit auch mal ein Auge zu drücken oder mit dem Kind funktionierende Kompromisse aushandeln - und andere "Methoden" anwenden, wenn Grenzen überschritten werden. Wichtig dabei ist: keine Erpressung, sondern fairer Dialog und ein wenig "Flexibilität" und Spielraum für den Jugendlichen. Wirkliche Kompetenzen in Sachen Verantwortung erlangt man als Heranwachsender nicht, wenn man aus der Angst und Sorge heraus "funktioniert", nur weil man sonst Nachteile erleben würde.

Soll sie lernen, zu welchen "Maßnahmen" Muttern fähig ist oder welche rechtlichen Einbußen sie erfährt, wenn sie nicht aufräumt? Oder soll sie dies lernen: dass sie es sich selbst wert sein sollte, eine Atmosphäre in ihrem Zimmer zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen kann, die ihr guttut und die sie nebenbei auch selbständig "wuppen" kann? Aufräumen lernt sie nur, indem sie diesen Prozess selbst gestalten kann. Wenn man für sie aufräumt, lernt sie vor allem zwei Dinge:

1) dass man bei Nicht-Einhalten häuslicher Regeln ihre Privatsphäre verletzen wird

2) dass der Hausservice kommt, wennn man nur lange genug wartet.

Beides kann nicht wirklich ein brauchbares Erziehungsziel sein.

Erstmal ein Danke an alle die hier geantwortet haben. Da sich irgendjemand ''beschwert'' hat, mein Text sei schwer zu lesen so ganz ohne ohne Zeichensetzung und Groß- und Kleinschreibung.. werde ich mir jetzt mehr Mühe geben. ( Ich geh ja nicht umsonst in die Schule ^^) In meiner Frage ging es ja eigentlich darum ob meine Mutter meine Privatsphäre verletzt .. Mir ist/ war schon klar, dass ich mit regelmäßigem und eigenständigem Zimmer aufräumen es vorbeugen kann :D Um Klar zustellen : 1. Das war das erste Mal, dass meine Mutter mein Zimmer SO aufgeräumt hat denn normalerweise räum ich mein Zimmer schon selbst auf ^^ und sie saugt nur und wäscht eben den Bettbezug.. ( Meine Wäsche wasch ich auch selbst ) 2. Jaa Leute wie gerade erwähnt räume ich auch mein Zimmer auf (ich bin ja schon schließlich 16 ) Es ist ja nicht so als würd ich NIE mein Zimmer aufräumen oder nicht wissen wie man ein Zimmer aufräumt ( --> an alle die dachten ich wär ein Messie?! ) Mein Zimmer ist jetzt auch nicht so unordentlich gewesen oder allgemein, dass meine Mutter entscheiden müsste aufzuräumen. Es liegt bei mir NIE Wäsche auf dem Boden oder allgemein irgendetwas auf den Boden sondern es isst manchmal einfach nur unordentlich (z.B Schminksachen sind nicht augeräumt und liegen verstreut auf dem Tisch o.Ä und sind nicht akurat aufgeräumt oder Creme liegt auf dem Nachtisch obwohl es in die Schublade müsste .. so Sachen eben) Ich wollt mich entschuldigen, dass ich mich in meiner Fragestellung so undeutlich ausgedrückt hab und so Missverständnisse kamen (Messie, dass ich faul wär, meine Mutter immer mein Zimmer aufräumt, ich nie etwas mache und und und ..) Ich weiß selbst, dass meine Mutter nichts böses wollte, sondern mich ''kleine faule Göre'' nur erziehen wollte .. dennoch fand ich die Maßnahme, um ganz ehrlich zu sein , zu übertrieben.. Ich fand manche Antworten auf meine Frage ziemlich schroff und teils auch unhöflich, trotzdem möcht ich mich nochmal bei allen ganz herzlichst bedanken. (Hoffe der Text ist jetzt klar und verständlich zu lesen .. -.- Fehler könnt ihr behalten..^^)

Hallo momix,

leider koennen wir nicht beurteilen, ob Deine Mutter ein krankhafter Kontroll- bzw. Reinlichkeits-Freak ist, oder nur mit allen Mitteln versucht, ihr schlampiges Kind zur Ordnung zu erziehen !?

Das kannst nur Du beurteilen, und dann entsprechend handeln !

Entweder lernst Du es mal, Deine Bude aufzuraeumen, oder Du redest mit Deiner Mutter und schliesst die Tuere ab, wenn Du fort gehst.

Liebe Gruesse

Ist mal wieder Zeit für § 1619 BGB:

Das Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, verpflichtet, in einer seinen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechenden Weise den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten.

Nach solchen Aktionen kam zu meiner Zeit übrigens mein Vater ins Zimmer, mit einem großen blauen Müllsack in der Hand...


Peter2404  01.08.2012, 09:49

Hier geht es um das Binnenverhältnis zweier Menschen nicht um das BGB. Ich denke wenn man so etwas mit dem BGB lösen müßte sollte man ausziehen.

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Gina02  01.08.2012, 11:08
@Mucker

Hehe! Mich wundert, dass der Gang zum Jugendamt noch nicht vorgeschlagen wurde! :)))

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MissMarplesGown  01.08.2012, 09:48

Die Frage war nicht, ob sie ihr Zimmer selbst aufräumen muss oder ob dies "Hausservice" ist - sondern: Ob ein Teenager, eine Jugendliche ein Recht auf Unversehrtheit ihrer privaten Sachen hat und ob die Mutter ein Recht auf das Einsehen dieser persönlichen Dinge hat.

Dieser Paragraph sagt aus, dass sie zuhause im gewissen Rahmen mit anpacken muss, aber nicht, dass ihre Privatsphere verletzt werden darf, wenn sie dieser Pflicht nicht angemessen nachkommt.

Das sind zwei Paar Schuhe, die nichts miteinander zu tun haben.

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FreeEagle  01.08.2012, 14:18
@MissMarplesGown

Ich lese in der Fragestellung nichts von Privatsphäre. Ich sehe einen schlecht zu lesenden Text ohne Satzzeichen, in dem von Kleidung und „Schmierblättern“ die Rede ist.

Diese Rotznasen sollten sich mal mit dem Begriff „Privatsphäre“, und viel mehr noch mit ihren Pflichten, auseinandersetzen.

Da braucht mir auch keiner mit irgendwelchen Dipl.-Soz.-Päd.-Weisheiten daherkommen.

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MissMarplesGown  02.08.2012, 11:54
@FreeEagle

@FreeEagle:

Zitat aus der Frage:

"Ist das jetzt eigentlich ein Eingriff in meine Privatsphäre oder nur eine Maßnahme das ich mein Zimmer aufräume obwohl ich gesagt habe das ich das mache?"

Du siehst: Das Thema der Frage ist tatsächlich die Privatsphäre von Jugendlichen - und wo sie anfängt und aufhört.

Pädagogik und Psychologie?? Ja, das ist nötig! Wenn ich mir hier so ansehe, wie wenig kompetent die Antwortenden zum größten Teil sind, eine Frage ernstzunehmen und zu verstehen, einen Konflikt zu analysieren und sinnvolle Lösungswege zu finden, die die Sache entschärfen und zu einem guten Ergebnis bringen, OHNE dass Grenzen überschritten werden müssen, denke ich schon, dass ein wenig "pädagogischer Überblick" sogar sehr vonnöten ist.

Hier scheint buchstäblich niemandem aufzufallen, dass die Mutter mir ihrer Aktion zwar Zeit und Kraft aufgewendet hat (und sich sicher dabei auch noch sehr geärgert hat!!!) - aber sie hat dabei doch gar nicht ihr Ziel erreicht!! Sondern sogar noch einen Service geboten! Mann muß doch nicht Pädagogik studiert haben, um so etwas zu bemerken, oder?

Liebe Leute: "Pädagogik" ist nicht, dass man jemandem die Hand vor den Hintern hält oder seine Aufgaben erledigt, sondern ein "Gewusst-Wie" bei der Anleitung und Begleitung junger Leute zu mehr Kompetenz und eigenverantwortlichem Handeln. Eigenverantwortlich handeln muss geübt werden und braucht beim Jugendlichen SPIELRÄUME zur individuellen Gestaltung.

Er muss Gelegenheit haben, sich Methoden zum Händeln seiner Aufgaben anzueignen. Diese müssen auf seine individuelle Persönlichkleit passen, denn schließlich ist ein Jugendlicher kein Klon seiner Mutter und wird im Verlauf der Pubertät seine EIGENEN Maßstäbe entwickeln, sein eigenes Thempo, seinen eigenen Rhythmus und seine eigenen Prioritäten. Für genau diese Prozesse und vieles andere ist die Pubertät da! In der Pubertät heißt das Zauberwort in der Erziehung daher "Austausch" und "Kompromiss". Da kommt man sich entgegen, das bekommen Jugendliche hin. Aber die Mütter müssten ihre Haltung ändern.

Ich bin überzeugt, dass bei diesem Ordnungs-Problem ein offenes und faires Gespräch mit einer sinnvollen Absprache bezüglich einer Frist (und einer sachlichen Konsequenz bei Nicht-Einhalten) die Sache ohne Streit und Vertrauensbruch erledigt hätte.

Jede geistig einigermaßen wache Mutter erkennt, dass dies nicht unbedingt die "obercoole" Maßnahme war. Das Zimmer ist aufgeräumt (aber NICHT von der Tochter!)...der Haussegen hängt schief (schlechte Basis für die Klärung der nächsten Konflikte!) und das Vertrauen ist im Eimer (Vertrauen: Wichtigstes "Erziehungswerkzeug während der Pubertät!).

VIel Ärger, großer Arbeitsaufwand, viel riskiert, teuer bezahlt... und dabei nix erreicht. Das findet ihr gut? Es gibt übrigens mehrere Meter sehr gute Erziehungsratgeber zum Thema Konsequenz, Pubertät, familiäre Konflikte, die auch der Ottto-Normal-Verbraucher wunderbar verstehen könnte. Schonmal sowas gelesen?

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Goordon  01.08.2012, 09:41

Bin grad mal 21 Jahre alt aber vollkommen deiner Meinung. "Oh mein Gott, meine Mutter sagt ich bin schlampig, bei mir siehts aus wie bei nem Messi aber ich bestehe auf meine Rechte."

Hilfe.

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