Meine Mutter lässt mich nicht los
Ich wende mich heute mit einem Problem an Euch, dass mich schon sehr lange beschäftigt. Ich bin 38, geschieden und wohne mit meinen zwei Kindern (14+12) im Haus neben meiner Eltern. Und genau dort fangen die Schwierigkeiten auch an.... Da ich Vollzeit arbeite, sind die Kinder nach der Schule zum Essen bei meinen Eltern, der Kleine macht dort meistens noch seine Hausaufgaben, der Große verkrümelt sich. Ich bin meinen Eltern unendlich dankbar für ihre Hilfe und habe ihnen das auch schon oft gesagt Schlimm nur, dass meine Mutter meint, totale Kontrolle über mich, meinen Haushalt und mein Haus haben zu dürfen. Sie geht in meinem Haus ein und aus. Öffnet Schränke, werkelt herum, ist in jedem Zimmer, füttert die Tiere, gießt die Blumen, stellt Blumentöpfe um, räumt Schränke neu ein....ich könnte endlos so weiter machen.All diese Dinge muss sie nicht machen und ich möchte es auch nicht! Ich fühle mich in meinem eigenen Haus mehr und mehr als Gast. Sie kommt mit dem Zweitschlüssen auch herein, wenn ich zuhause bin. Wumm- steht sie plötzlich im Wohnzimmer und nimmt es in Besitz. Dazu kommt, dass sie von mir erwartet, dass ich alles offenlege. Fahre ich weg und sie bekommt es mit "Wohin gehst du? Mit wem? Wann kommst Du?" usw. Komme ich nach Hause "Wo warst du? Bei wem? Mit wem? Lügst du mich an?" Einfach mal spontan über Nacht wegbleiben wenn die Kids bei ihrem Vater sind, geht nicht. Eine Katastrophe. Bekomme ich Besuch, schleuse ich ihn manchmal heimlich ein um mir nicht blöde Kommentare anhören zu müssen. Ich WILL das nicht!!! Hallo? Wie alt bin ich denn?? Jetzt habe ich ihr endlich einmal gesagt ( klarer als je zuvor) dass ich nicht möchte, dass sie all diese Dinge tut. Zumindest was das herumwerkeln in meinem Haus betrifft. Und dabei auch immer wieder betont, wie dankbar ich ihr für ihre Hilfe bezüglich der Kinder bin. Jetzt redet sie seit einer Woche nichts mehr mit mir. Ich komme mir in meinen Wünschen kein bißchen respektiert vor. Bin wütend, habe ein schlechtes Gewissen, weil ich sie ja auch sehr brauche. Eine Gratwanderung. Was meint ihr?? Ich möchte unbedingt konsequent bleiben, sie engt mich ein und es schnürt mir die Luft ab. Danke fürs lesen. Und sorry, dass es so lange geworden ist.
Liebe Grüße Sternchen
5 Antworten
Könntest du nicht den Weg über deinen Vater wählen? Erklär ihm das alles, was du hier geschrieben hast. Vielleicht kommt er besser an seine Frau heran - auf der Ebene als Partner und nicht - wie du - als "Kind" bei der Mutter.
Natürlich hast du völlig Recht. Aber irgendwann hast du deiner Mutter diese Rechte eingeräumt oder zumindest zugelassen, daß sie sich diese Rechte nimmt. Wenn sie nicht einsichtig wird, versuche die Hilfe deiner Mutter zu reduzieren, indem z. B. deine Tochter in den Hort geht oder sag dies zumindest zu deiner Mutter.
Mütter meinen es ja immer gut, überschreiten aber oft die Grenzen bei erwachsenen Kindern. Sie hat dich und deine Kinder zu ihrem Lebensinhalt gemacht.
Hallo Sternchen.
Das Gefühl der Enge kenne ich, nur dass ich es zum Glück jetzt nicht mehr erlebe. Ich habe bevor ich ausgezogen bin mit meinen Eltern und drei weiteren Geschwister (18, 6, 4) in einer 96m²-Wohnung gelebt. War echt doof, da mich meine Mutter genauso wie deine ständig kontrollierte, immer alles wissen wollte. (werde 22 heuer!)
Jetzt zu deinem Problem:
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Ich würde meine Mutter darum bitten, dass sie mir die Zweitschlüssel aushändigt, denn die Kinder haben ja hoffentlich schon selbst einen Schlüssel, damit sie zu Hause reinkönnen und wenn du mal möchtest, dass sie rein kann, dann kannst du ihn ihr ja wieder geben.
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Würde ich deiner Mutter in einem Brief erklären, wie du dich in deiner Situation fühlst, wie ärgerlich es ist, wenn ständig jemand deine Schränke umräumt etc. ABER bitte keine Vorwürfe, nur sachlich erklären, was dich bedrückt.
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Diese Nicht-Reden würde ich ehrlich gesagt mal, so lassen, sie soll endlich merken, dass du auch alles alleine hinbekommst, wenn du möchtest, was den Haushalt betrifft, etc.
Es ist schwer, aber somit müsstest du sie dazu bringen können, dir mehr Freiraum zu lassen, aber sage ihr bitte nochmals KLIPP und KLAR, dass sie sich in dein Leben nicht einzumischen hat, es kann ihr schei* egal sein, mit wem du dich triffst, was du machst, etc.
MfG CarolaA.
Hast du ihr das denn mal so offen gelegt wie du es hier jetzt beschrieben hast? Wenn nein würde ich es erstmal damit versuchen. Wenn das nicht geht dann würde ich zumindest leicht mit Konsequenzen drohen (Schlüssel abnehmen zum Beispiel). Ansonsten könntest du doch auch deinen Vater vielleicht bitten den Schlüssel zu verwahren damit deine Mutter da nicht mehr ran kommt? Ansonsten würde mir leider auch nicht viel einfallen. :/ Auf jeden Fall immer freundlich und sachlich bleiben und auf deine Gefühle in der Situation dabei hinweisen damit sie weiß, das es nicht böse gemeint ist.
Deine Mutter hat halt ein Problem damit das du erwachsen bist.. und deine eigenen Entscheidungen treffen kannst. Ich bin zwar um einiges jünger als du aber vielleicht hiflt meine Antwort ja trotzdem. Ich denke zuerst einmal solltest du ihr den Schlüssel wegnehmen. Weil so kann es ja nicht weitergehen. Versuche aber auch ein wenig sie zu verstehen, vielleicht fühlt sie sich nutzlos wenn sie dir nicht "helfen" kann. Vielleicht hilft es ja professionelle Hilfe zu nehmen. Konsequent solltest du bleiben, du musst kein schlechtes Gewissen haben nur weil sie jetzt eingeschnappt ist.
Deine Kinder sind 12 und 14 - so klein sind sie nicht mehr, ich denke, du kannst sie schon alleine lassen.
Die Leute, die du an deiner Mutter vorbeischleusen musst, werden unter diesen Voraussetzungen nicht oft zu dir kommen...
Setz dich gegen die vermeintliche Abhängigkeit zur Wehr, du wirst erkennen, so abhängig bist du nicht! Vielleicht weiß dein Vater einen Lösungsansatz - aber mitunter ist er froh, durch dich aus der Schusslinie geraten zu sein! Ansonsten sprich ruhig aber mit Nachdruck mit deiner Mutter!