Meine Freundin und Ihre Eltern/Kirche
Hallo,
meine Freundin ist katholisch und da fangen meine Probleme auch schon an.. Sie stammt aus Polen und will an jeden kirchlichen Tag in die Kirche, was noch nicht so das Problem ist, aber sie möchte dann gerne in Polen mit ihren Eltern diese Tage verbringen, da ich als Evangliker, der schon zum Atheisten neigt, da nur ihr zu liebe mitgehe, aber es mir nicht so viel bedeutet. Nun ist es so, dass Sie ihren gesamten Jahresurlaub so geplant hat, dass Sie entweder an kirchlichen Feiertagen, gerade Ostern und Weihnachten eben frei hat, um diese in Polen zu verbringen - das erste was mich hieran stört ist, das wir uns letztes Jahr einigten, nur eins der beiden Feste bei Ihren Eltern zu verbringen, das andere bei meinen, und dieses Jahr entscheidet sie über mich hinweg, das wir beides bei Ihren Eltern verbringen. Das 2te ist, das Sie mir immer wieder sagt, dass wir selten Zeit miteinander verbringen, da Sie meist von Mo bis Sa arbeitet und wenn mal durch kirch. Feste etwas mehr Zeit besteht, will Sie zu ihren Eltern. Ich hatte da vor längerer Zeit schon mal vorgeschlagen, dass wir zB gemeinsam im Sommer Urlaub machen, allein - doch auch da will Sie wieder zu ihren Eltern. Da frage ich mich also, will sie lieber mit mir Urlaub machen oder die Zeit mit ihren Eltern verbringen.. mal sagt sie so, mal so..
Nun gibts sogar eine Situation, wo ich mir etwas verarscht und übergangen vorkomme.. ich hab ihr schon oft gesagt, dass ich nicht gerne Nachts zu ihren Eltern fahre, da die Strecke nicht gerade so einfach ist, weil es ein sehr kleiner und abgelegener Ort ist und sie immer sagte, dass sie das verstehen kann, da sie selbst gar nicht Auto fahren will, weil sie sich nicht traut. Nun will sie aber an Gründonnerstag unbedingt in die Kirche (angeblich gibts da nur abends ne Messe) und auch unbedingt an Gründonnerstag zu ihren Eltern weil ihr wichtig ist, Ostern mit ihrer Familie zu verbringen und sagt mir dann einfach mal so, ich muss in die Kirche und will am gleichen Tag noch zu meinen Eltern, da MUSST DU wohl oder übel auch nachts fahren.. ohne zu fragen "wäre das ok für dich" oder so..
Es gibt viele solcher Situationen, die Sie, ihre Familie und die Kirche betreffen - ich komme mit manchmal vor als wenn ich nur für Ihre "Gelüste" zuständig bin, die wahre Beziehung führt sie mit der Kirche und ihren Eltern.
Kann mir jemand, vielleicht auch gerade jemand der ebenfalls katholisch ist, hier sagen, was ich versuchen kann, damit die Beziehung etwas ausgeglichener ist? Denn wenn ich versuche meinen Standpunkt deutlich zu machen heißt es gleich, das ich ihren Glauben nicht respektiere oder ihre Eltern nicht mag und was nicht alles.. stimmt aber nicht!
Ich finde nur, wenn sie mit mir eine Beziehung hat und weiterführen will, sollte sie etwas dafür tun, mit mir Zeit zu verbringen und nicht jeden freien Tag der Kirche oder ihren Eltern widmen und mir ein schlechtes Gewissen einreden, wenn wir einmal im Monat zu meinen Eltern fahren.
8 Antworten
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Die Polen sind im Schnitt streng katholisch und können wie ihr früherer Papst da kaum Kompromisse eingehen. Was bei Euch vermutlich ansteht sind konstruktive Auseinandersetzungen im gegenseitigen Respekt wie ihr mit Eurer unterschiedlichen Einstellungen klar kommen wollt, wobei das Ziel eine faire Lösung sein muß. Du kannst ihr da ruhig sagen, daß Du bislang zu kurz kommst bzw. Du einseitig auf ihre Bedürfnisse eingehst. Erinnere sie auch an Eure Abmachungen, über die sie hinweg gegangen ist. Einzige Bedingung in diesem Gespräch sollte sein, daß niemand die religiöse Einstellung des anderen herabwürdigt. Wenn sie weiß, welche Vorstellungen zu eurer Beziehung sie hegt, wird sie sich über kurz oder lang entscheiden müssen.
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hierzu muss jedoch gesagt sein, ihre Mutter, die an Depressionen leidet und nicht arbeitet, aber durch Medikamente sehr gut damit leben kann, wünscht sich das so, sie kann aber genau so auch, da sie nicht arbeitet nach Deutschland kommen und sie hier besuchen.. ihr Vater hat nämlich die Angewohnheit, selbst wenn wir dort zum Urlaub sind, dann an diesen Tagen arbeiten zu gehen und so sieht man sich dann selten..
wozu dann also dort Urlaub verbringen, wenn man eh die ganze Zeit nur mit ihrer Mutter "rumhängt", die jedoch genau so auch nach Deutschland komen kann, da sie nicht arbeitet..
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Vielleicht solltet ihr die Aufteilung nochmal überdenken. Warum müßt ihr immer gemeinsam zu Deinen oder Ihren Eltern fahren. Ihr solltet manche Gelegenheiten gemeinsam bei Deinen oder ihren Eltern verbringen, andere aber getrennt. Mein Hintergedanke ist natürlich der, daß sie/du erlebt wie es Euch ergeht ohne den andereren Part. Es scheint so, daß sie ihre Mutter besuchen will, Dich aber gerne dabei hat. Euren gemeinsamen Urlaub würde ich ein bißchen aufpeppen, das heißt Station bei ihrer Mutter, aber danach entweder an die Ostsee oder in die Hohe Tatra. Mich stört, daß Du, während sie gemeinsame Zeit mit ihrer Mutter verbringt zu ihrem Anhängsel wirst. Die hohen Feiertage Weihnachten/Ostern würde ich ihr als Familienfest lassen, aber beim Urlaub gibt es keine religiöse Argumentationslinie.
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Sag einfach beim nächsten mal klipp und klar: Peh gehabt! ICH fahre dich nicht. Dann hat sie ein Problem. Aber ich denke nicht wirklich, dass sie dich liebt. Sonst würde sie dih ja verstehen. Du kannst ihr ja mal ein Brief schreiben, indem du ihr das sagst, und sag ihr dass du nicht mehr mit ihr zusammen sein willst, wenn sie auch mal ein wenig mehr Zeit dir widmed. Aber Drohungen allein helfen nicht, du musst sie durchziehen. Ich denke sie nutzt dich als Chauffeur aus und sieht dich eher als Chauffeur zu ihren Eltern, als einen Freund.
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Das hört sich für mich so an, als sei ihre Religion ihr wichtiger als du. Ich fürchte, du musst dir für dich selbst darüber klar werden, ob du bereit bist, immer die zweite Geige zu spielen.
Und so hart es klingt: Manchmal bleibt in solchen Situationen nur die Trennung.
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So ganz katholisch kann sie nicht sein wenn Sie dich für ihre Gelüste braucht :-) weil S E . vor der Ehe ist ja nicht gestattet :-)
Was wären denn mal Kompromisse wie Gründonnerstag hier in die Kirche gemeinsam zu gehen und dann zu den Eltern nach Polen zu fahren?
Einfach mal hier schauen nach Kirchen / Gottesdiensten die Sie besuchen kann, vielleicht ein Ehrenamtlichen Job besorgen dass Sie an eine neue Kirchengemeinde gebunden wird und so los lassen kann
Ansonsten was rät denn der beste Freund, der kennt schließlich alle beteiligten, denke das ist mit der ehrlichste Rat den du bekommen kannst. Der von deinen wirklich besten Freunden und Familie, dann die Gedanken sortieren und handeln
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So wie du es sagst, will sie es ja machen, Gründonnerstag hier und direkt danach, egal ob Nacht oder nicht, ob ich gerne fahre oder nicht, zu Ihren Eltern.. Sie hat sich ja, weil ihr dieser Tag wichtig ist, Urlaub genommen, ich aber habe keinen, dementsprechend sind wir zum Gottensdienst eben noch nicht bei ihren Eltern.
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Ja, das ist alles aneinander vorbei gerschrieben. Aber Ihr einfach klar die Grenzen zeigen, Du bist bereit mit ihr den Glauben zu teilen, daher das interesse hier die Kirche zu besuchen, ihr einfach helfen sich von ihren Eltern ein STück zu lösen und zu laufen und zu leben. Leicht ist sowas nicht zu schaffen aber Du weißt ja auch wie man Sie überzeugen kann.
War würde dein Herr dir sagen: Fahrt übermüdet zu euren Eltern um dem Tode nahe zu sein, oder am Leben dem Herren zu dienen und etwas verspätung mit Kuchen mit der Familie zu sein?
Einfach taktisch jetzt denken und so Stück für Stück ihr den Glauben lassen es aber zu deinem zu machen und dennoch mit Respekt Achtung und Wertschätzung.
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In deinem letzten Absatz sagst du richtig, was du von deiner Freundin erwarten solltest. Eine Beziehung, die ununterbrochen ein schlechtes Gewissen erzeugt (ihr gegenüber, deinen Eltern gegenüber, ihren Eltern ) hat keine Basis. Ich rate dir, dich von deiner Freundin zu trennen.
so ein Gespräch hatten wir schon, in welchem eben diese Abmachung entstand.. sie rechtfertigt es so, das wir zu Ostern, im Sommer und zu Weihnachten zu ihren Eltern fahren, dass wir den Rest des Jahres immer zu meinen Eltern fahren, was einmal im Monat oder teilweise alle 2 Monate passiert..
Dazu muss gesagt sein, meine Eltern leben 70km entfernt, ihre ca 400km.. da ist doch logisch, das man eher mal am Wochenende zu meinen Eltern fährt, als zu ihren, weil es sich nicht lohnt, man ist mehr unterwegs, als am Ende dort..
Jedoch ist es egoistisch, dass sie dann ihren gesamten Urlaub so plant, dass wir bei ihren Eltern sind..
Sie sagt auch selbst, dass sie gar nicht unbedingt zu ihren Eltern muss, aber es aus Rücksicht macht, weil ihre Eltern sich das so wünschen bzw. sie sich benachteiligt fühlen.. Naja und eben an den kirchlichen Tagen, weil sie wegen des Glaubens, die Tage nur mit ihrer Familie genießen kann.. meine Eltern sind wie ich, evangelisch..
Einmal kam es in Bezug auf den Glauben zu einem interessanten Punkt, dass sie auch katholisch ist und bleiben will, wegen ihrer Eltern, hört sich für mich so an, als wenn sie selbst das gar nicht so wichtig findet, oder tut sie nur wieder so..
Denn sie findet auch evangelische Gottesdienste ok, gerade wenn sie mal einen katholischen "verpasst", geht sie dann, damit sie überhaupt in der Kirche war, eben in den evangelischen.. ich würde mir ja einerseits wünschen, dass sie irgendwann für sich entscheidet und nicht nur ihr Leben nur darauf basiert, dass sie etwas aus Rücksicht auf andere macht.. dann würde sie vielleicht, wie auch schon andere Mitglieder ihrer Familie entdecken, dass man auch ein Leben führen kann, ohne der Kirche.. aber da erinnert ihre Mutter sie schon ständig daran, ja nicht die Kirche zu verpassen und ähnliches