Meine Freundin behauptet ich sei Videospiel Süchtig?

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Also ich finde, dass ihr euch beide da etwas kindisch verhaltet. Es ist dein Hobby und dir wohl auch wichtig, trotzdem sollte dir deine Freundin natürlich generell wichtiger sein. Es ist halt blöd für Frauen, wenn sie das Gefühl kriegen nur Nr. 2, 3, 4, 5 usw. auf “seiner Life-List“ zu sein, versteht du? Andererseits kann ich auch schwer verstehen, wenn du echt nur so selten zockst, dass es sie gleich so massiv stört. Also besser nochmal offen und ruhig darüber reden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hi.

Ich sehe keine Sucht bei Dir.

Wichtig ist aber, wie Du das siehst. Wie Du das fair und auch mit Blick auf das Wohl des Paares entscheidest. Weil das strahlst Du aus. Und die Sicherheit wird besser klappen als Dein dünnhäutiges Verhalten.

Ich geh jetzt mal in Deine Perspektive: Du hast die Runde fertig gemacht (kommt jetzt drauf an, was Du zockst, aber das werden 10-15 min gewesen sein). Dann wart Ihr gemeinsam einsam vor der Glotze und habt nebenher noch was in Euch reingestopft. Dann hat sie aufgehört, dass sich das Paar im Kompromiss langweilt, und Du hast Dir was Anderes gesucht. Ganz klar: sie hat angefangen, sich individuell zu beschäftigen. Kaum war sie fertig, standest Du wieder Gewehr bei Fuß (ich hätte weiter gezockt). Da die Option "Spaß in der Horizontalen" wohl nicht gegeben war, hast Du einfach noch mal gezockt. Finde ich voll OK, gemeinsam einschlafen muss man sich verdienen.

Wenn ich mal versuche, mich in sie rein zu fühlen, dann ist sie wohl eifersüchtig. Kenne ich von Anderen.

Bei ihr sehe ich jetzt das Problem, dass sie Dich nicht über Motivation dazu bringen will, sich mit ihr zu beschäftigen (so wie meine Holde das macht), sondern via Forderung. Und das ist nicht gut. Beispiel von uns: ich zocke, sie kommt heim (bei uns nicht Arbeit, aber sagen wir vom Fitnessstudio, ähnliche Zeit). Ich mache fertig (bei mir ca. 5 min) und wir essen zusammen. Was Gutes, am Tisch, mit schöner Unterhaltung. Nicht fressen vor der Glotze. Jetzt will der Eine entweder was mit dem Anderen machen und motiviert ihn (wir haben uns dann meistens lieb), oder muss was Individuelles machen, also sie z.B. mit ihren Freundinnen oder Hündchen schreiben oder ich zocken. Dann ist aber auch OK, dass ich mir was Anderes suche und das dann auch so lange mache, wie ich das will. Und andersrum natürlich (ich muss mich auch nicht wundern, dass sie was anfängt und dann fertig machen will, wenn ich Gitarre spiele).

Wir machen es z.B. so, dass wir meistens entweder den Abend zusammen verbringen (also essen und dann n Spaziergang, ne gute Unterhaltung, Bettsport, ...) oder eben nicht (also zocken, Fitnessstudio, Bandprobe, Gitarre spielen, WA-Schreiben, ...). Und wir haben auch gemerkt, dass man auch mal Zeit für sich braucht, gerade, wenn man zusammen wohnt. Und man kann ja miteinander reden oder spannender sein, also die konkurrierenden Reize.

Bei meiner Besten war es mal so, dass sie dann nix mit sich anzufangen wusste. Und das nicht auf dem Schrim hatte, aber trotzdem n blödes Gefühl hatte. Und das dann als Zorn auf ihren Freund projiziert hat.

Naja, egal, überlege Dir, was fair ist. Und dann steh zu Deinen Überzeugungen. Btw, Schreien ist immer falsch, das ist destruktiv, und das ist dumm. Mit dem Destruktiv-sein hat sie aber angefangen. Sie ist mitten in der Diskussion raus, mit lalala. Der gelassene Mann hätte ihr das eiskalt rückgemeldet, ihr eine Chance gegeben, wieder einzusteigen und hätte dann was alleine gemacht. Spaziergang, zocken, egal, sie muss wieder runterkommen, wieder gesprächsfähig werden. Probier beim nächsten Mal, selber als gutes Vorbild konstruktiv zu bleiben und Dich nicht provozieren zu lassen.

Nochmal kurz:

  • überlege Dir, welches zockverhalten in einer Beziehung fair ist. Alleine und gut, wie gesagt, das muss fair sein. Sie muss ihren Schnitt machen, Du aber auch (also kein Gewehr bei Fuß).
  • bleib ruhig. Du hast Dir Dein Tun gut überlegt, und klar muss sich das Verstandeskind noch in der Praxis bewähren, aber Du darfst Deine Position und Deine Bedürfnisse sehen, wahrnehmen und wahren. In der Not kurz nachdenken. Denk an Schopenhauer: "rede langsam, denke schnell, zürne nie!"

Du hättest nicht schreien sollen, aber süchtig bist du nun wirklich nicht.

Langfristig gesehen wird das nichts zwischen euch, als Gamer kannst du es vergessen, wenn dein Partner nicht selbst spielt.

Ihr wirkt übrigens beide sehr unreif in eurem Verhalten. Arbeitet daran

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin ein Mensch, der zu Gefühlen fähig ist.

Ich habe Söhne die haben schon immer gezockt, zusammen mit Freunden und reisten sogar mit allem Drum und Dran zu "Lan-Partys", die die ganze Nacht andauerten. Aber sobald Freundinnen erschienen, wurde unterbunden, dass sie überhaupt zockten, manche Spiele sollten sogar abgegeben werden. Es wurde volle Aufmerksamkeit gefordert und auch Verständnis für ihre Hobbys und ihren Arbeitsplatz, wenn es dort einmal Unstimmigkeiten gab. Ich habe beobachtet, dass meine Söhne in der ersten Zeit der Verliebtheit nachgaben und "gehorchten". Aber nach einer gewissen Zeit holten sie wieder ihre Spiele heraus und zockten, stundenweise. Das gab Krach und manche Beziehung ist dadurch zerbrochen.

Du solltest Kompromisse eingehen, genauso wie deine Freundin, überlege, wieviel Zeit du am Computer sitzt und wieviel Zeit du ihr gibst. Wenn du das gut händelst, dann wird es auch keinen Krach mehr geben. Du sollst nichts aufgeben, aber wenn man eine Partnerin hat, muss man die Freizeit gut einteilen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sprecht miteinander, macht Zeiten aus in denen du deinem Hobby nachgehen kannst.

Ich würde mir auch Gedanken machen wenn meine Frau, sobald ich mich für ein paar Minuten verabschiede, am Rechner hockt und Spielt.