Mein Sohn ist schwul und droht sich umzubringen?

30 Antworten

Bitte gebe Dir Zeit - und bitte auch Deinen Sohn um Zeit.

Vielleicht ist er bereit, dass er Dir schreibt, weswegen er sich verletzt - es nicht mehr lange auf der Welt aushält. Was sich ändern muss, damit er sich auf dieser Welt 'Willkommen' und auch anerkannt fühlt. Das ist unendlich wichtig. Vielleicht möchte er aber auch (noch) nicht mit Dir reden. In der Hoffnung, dass er andere Ansprechperson(en) finden wird, die ihm auf seinem Lebensweg bestärken werden.

Im übrigen sollte es auch nicht um das Thema "Schuld" gehen, sondern um "verstehen dürfen". Schuld ist nur dann angebracht, wenn bewusst etwas getan wird (meistens schaden in dem Kontext). Du hingegen hast Deine Impulse ausgelebt. Was auch Schaden kann, vor allem wenn das eigene Verhalten nicht reflektiert wird - oder reflektiert werden kann, wen kein "Fehlverhalten" gesehen wird.

Nun überlegst Du aber. Vielleicht ist es schon sehr lange notwendig. Nun gab es aber das "Schlüsselereignis", um eine Art von "Not" in Dir auszulösen. Dies ist Deine Chance !

Im übrigen ist es glaube ich immer 'ein Schock', wenn man ein Familienmitglied gerade intim erwischt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Eltern Kinder bzw. Kinder die Eltern. Betretendes Schweigen und Abwehr ist glaube ich immer vorhanden.

Mit 15 Jahren liegt er im übrigen im "guten Mittelfeld". Wobei es vielleicht auch nicht sein erstes Mal gewesen ist. Was auch "normal" ist, weil er eben genau diese 'Triebe' und Sehnsüchte hat und keine anderen. Es wäre unnormal, wenn er sich verstellen muss (nur um Dir zu gefallen).

Wenn Du nun so blockierst, dann verletzt Du nicht nur ihn, sondern auch eure (Rest-)Beziehung. Es kann gar kein Vertrauen entstehen. Möchtest Du, dass Vertrauen entstehen kann?

Dein Sohn ist schwul. Auch hier darfst Du stolz auf ihn sein, dass er sich seiner Sexualität bewusst ist. Im übrigen kann es sein, dass Menschen die ihre Sexualität nicht anerkennen auch unter eigenen Identitätsstörungen leiden. Es sucht sich niemand aus, ob homo-, hetero- oder bisexuell. Das ist in den Genen verankert (die im übrigen von den Eltern stammen).

Dein Sohn ist ganz normal. Er probiert sich aus. Und es ist nicht seine Art bis 'nach der Hochzeit' zu warten. Aber er sollte sich schützen. Und eine Vertrauensperson auch bei Fragen haben dürfen. Ob nun die eigenen Eltern, das weiß ich nicht. Aber bitte versuche für ihn da zu sein.

Im übrigen gibt es auch in vielen Städten Beratungsstellen - auch für "Angehörige von 'Homosexuellen'". Wo ebenso Fragen, Ängste, ... gestellt werden können. Oftmals spielen auch religiöse Gründe eine Rolle.... was (hoffentlich) auch dort besprochen werden kann.

Ebenso bietet "ProFamilia" auch zum Teil Beratungen an.

Bitte setze Dich mit dem Thema auseinander, anstatt nur "blind zu verurteilen". Bitte überdenke Deine Vorurteile neu. Denn Dein Sohn braucht Dich, ganz bestimmt.

Tja, ich lese Du hast keinen Respekt vor Deinem Sohn und erwartest dass er sich nach einem durchaus widersprüchlichen Kopfkino Deinerseits verhält. 

Gefällt Dir nicht wie ich antworte? 

Meinst Du nicht es wäre schon länger Zeit gewesen sich um Hilfe zu bemühen da er sich selbst verletzt? Meinst Du nicht dass Du ihm gegenüber eine FürsorgePFLICHT hast die beinhaltet dass Du so einen Hilfeschrei ernst nimmst?

http://rotelinien.de/

Und gib mal in die Suchmaske ein

nummergegenkummer

Da findest Du kompetente Menschen die Dir helfen Deinem Kind zur Seite stehen zu können, die Ursache für seine Selbstverletzungen zu erkennen und zu beseitigen. 


Lexduden  30.12.2016, 22:45

Tja, ich lese Du hast keinen Respekt vor Deinem Sohn und erwartest dass
er sich nach einem durchaus widersprüchlichen Kopfkino Deinerseits
verhält

In wie fern hat er keinen Respekt. Ja, er hat vielleicht überreagiert. Aber er hat sein Kind* (sein "Baby") bei etwas erwischt, was er für nicht richtig erachtet hat, nämlich mit einer wesentlich älteren Person Geschlechtsverkehr zu haben.

*Wir sind und bleiben Kinder unserer Eltern.

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Mach dir keinen Vorwurf, dass alles deine Schuld ist. Es war auch sehr leichtfertig vom Sohn, wenn er geglaubt hat, ohne abgeschlossener Tür unentdeckt zu bleiben. Vor allem wenn du keine Ahnung davon hattest. Das anschreien war natürlich nicht optimal, aber du warst ja nicht vorbereitet auf diese Situation.

Du solltest vielleicht in Ruhe mit ihm darüber sprechen, und du musst ihn akzeptieren, wie er ist. Wenn du dich weiterhin mit ihm vertragen willst, geht es eben nicht anders.

Naja, wenn die keine Kinder bekommen können und der "Freund" kein AIDS hat, dann ist doch das alter völlig Egal. Da würde ich mich als Vater fokussieren und mich etwas aus der Affaire zu ziehen.

Und Sex mit 15 ist ja wirklich nicht aussergewöhnlich.

Und ja, leider kann ich dich sehr gut verstehen. Weil ich auch so Impulsiv bin wollte ich nie Kinder haben. Sicher wäre mir das nahezu auf gleicher weise passiert.

Deine Aufregung ist verständlich. Du sagst, dass das Problem ist, dass er einfach nicht vernünftig mit Dir spricht. Das beruht wohl aber auf Gegenseitigkeit. Dein Sohn ist genauso geschockt wie Du. 

Streu Asche auf Dein Haupt und bitte ihn ehrlich um Entschuldigung. Aufrichtig und nicht nur so nebenbei. Sag ihm, dass Du kopflos warst und darüber nachgedacht hast. (Und denke darüber nach, bevor Du mit ihm sprichst.) Sag ihm vor allem, dass Du ihn liebst und für ihn da bist. Dass Du genauso erschrocken gewesen wärst, wenn er da mit einem Mädchen gelegen hätte (oder nicht?)

Hier hilft kein Beschönigen, hier hilft kein ich würde, ich hätte, Du solltest nicht, sondern nur Aufrichtigkeit, weil die Ohren und die Augen fest verschlossen sind und nur Wahrheit den Wind aus den Segeln nehmen kann. Damit wieder gehört und gesehen werden kann. 

Denke daran, dass es Deinem Sohn nicht anders ergeht als Dir: Schock, Pein und ein Nichtwissen, wie man da wieder rauskommt. Doch  Du bist die Mutter, die Ältere, Du solltest die Initiative ergreifen. Wenn er Dich nicht an Dich ranlässt, schreib ihm einen Brief. Leg ihn ihm auf den Tisch, schreib gross "Friedensangebot" auf den Umschlag und stell ihm sein Lieblingsessen daneben. 

Dein Sohn wird erwachsen, das ist nicht immer leicht mit anzusehen, denn nun wird aus dem Kind eine eigenständige Persönlichkeit, ein sexuelles Wesen mit eigenem Kopf, Gedanken, Vorlieben.... kein Kind mehr, dass man an die Hand nehmen kann. Wo ein Pflaster und Pusten noch Abhilfe schaffen. Das ist für Eltern genauso schwer wie für die Kinder. 

Vielleicht kannst Du auch das Gespräch mit seinem älteren Bruder suchen, wenn Du an den Jungen wirklich nicht rankommst. Doch wenn Du mit ihm redest, dann bleib ehrlich. Was passiert ist, ist passiert. Was er ist, ist er, er kann sich nicht ändern, genauso wenig wie Du Dich ändern kannst. Er muss es auch nicht. Öffne Dich, sprich über Deine Ängste, damit er über seine reden kann. Denn Ihr habt beide Angst. 

LG