Mein Mann boykottiert meine Muttersprache - in Ordnung?

7 Antworten

du fühlst dich mit Recht verletzt und unterdrückt. Er boycottiert dich selbst, nicht nur deine Sprache, sondern dich als Person.

Ehrlich gesagt, würde ich diese Ehe sehr in Frage stellen. Aber sehr, und da er auch noch sagt:

ich bin zu ihm gekommen und nicht er zu mir, 

heißt für mich übersetzt: ich will gar nichts von dir und ich erweise dir eine Gnade.

Tja, ehrlich gesagt, das wäre es für mich.

Sage mal, dass, wenn er dich liebt, dann soll er auch deine Muttersprache lieben. Nicht die Sprachen selbst töten Menschen, sondern Menschen töten und grenzen Menschen aus.

Man hat viel über Sklaven in Englischer Reich gehört, aber man spricht viel weniger über englische Arbeiter, die für lange Jahrhunderte den ganzen Tag gearbeitet mussten, dennoch waren sie in Elend.

Französen haben eine große Zunft ausgegrenzt, und viel ihr verboten, was für die Mehrheit gestattet wurde. Siehe Cagots.

Spanier und Portugiese haben viele Indianer getötet.

Deutsche Geschichte kennen wir. Und viele lehnen Deutsch auch wegen deutsche Geschichte ab.

Auf gut deutsch, ER will eine Beziehungsdiktatur, wo er alleine bestimmt, was richtig, falsch und angebracht ist.

Sein Verhalten ist total respektlos.Führe ein Grundsatzgespräch mit ihm darüber, dass du in dieser Beziehung gleichwertig bist. Wenn er das nicht anerkennt und dir nicht mehr Respekt entgegen bringt, solltest du die Beziehung in Frage stellen.


er versteht nun nicht, warum mich das so verletzt hat und warum ich mich da so unterdrückt fühle. Könnt ihr helfen?

Das ist überhaupt nicht das zentrale Problem. Das Problem ist, dass er weiß, es verletzt dich, und er macht es weiter. Er respektiert deine Gefühle nicht. Gefühle werden nicht invalide, nur weil man sie nicht versteht. Sie sind da. Das reicht.

Ja ich würde da ganz ehrlich fliehen sowas geht garnicht.

Ich würde mir meine Muttersprache niemals verbieten lassen.