Darf ich aus "Mein Kampf" zitieren?

9 Antworten

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Hi.
Selbstverständlich darfst du das für deine Arbeit.
Es ist sogar notwendig und unumgänglich.
Du betreibst damit doch keine NS-Propaganda.

Wie soll mensch diese höllische Ideologie vorstellen, ohne den Erzteufel zu zitieren?

Ich wundere mich immer wieder über die Schere im Kopf vieler User bei GF.

Also: nur zu!

Gruß, earnest


Es kommt immer auf den Kontext an. Wenn es im wissenschaftlichen Zusammenhang zitiert und untersucht wird ist es in Ordnung, zumal es ja dann auch kritisch kommentiert wird. Aber in propagandistischen Texten wäre es verboten.


tryanswer  08.10.2014, 09:49

Das zitieren ist grundsätzlich nicht verboten - ganz gleich in welchem Zusammenhang. Es kann jedoch sein, dass ein neu entstandener Propagandatext selber strafrechtliche Relevanz erlangt.

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Das Verbot von "Mein Kampf" wird eigentlich fast immer missverstanden.

Im Grunde geht es nur um die Urheberrechte, die beim Bayerischen Staat liegen, so dass eine gewerbliche Nutzung nur mit Zustimmung des Rechteinhabers erfolgen darf.

Der Besitz oder das Lesen war im Grunde noch nie verboten. Somit ist auch ein Zitieren daraus nicht vom "Verbot" betroffen. Zumindest solange richtig zitiert wird.

Wie jetzt die Gesetze zur Wiedergabe des Inhalts des Buchs in der Schweiz sind, kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen. Hier müsstest du tatsächlich deinen Lehrer dazu befragen. Jedoch gehe ich davon aus, dass eine wissenschaftliche Verwendung auch in der Schweiz erlaubt sein wird.

Du darfst daraus zitieren,wenn es für deine Arbeit notwendig ist.

Mit Folgen musst du nicht rechnen, denn du hast das Buch weder gekauft noch verkauft. Es zu lesen kann auch in der Schweiz nicht verboten sein. Allerdings wird dein Lehrer vielleicht keinen Zugang zu dem Buch haben, so dass er die Zitate nicht prüfen kann. Sprich ihn also an und frage, ob er solche Zitate akzeptieren würde.


earnest  08.10.2014, 10:08

Letzteres ist unnötig - denn was wäre, wenn er "nein" sagen würde?

Ein Referat über NS-Ideologie ohne die entsprechenden Zitate des österreichischen Schnurrbartträgers wäre wie Surfen ohne Wasser.

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Schuhu  08.10.2014, 10:12
@earnest

Ich habe das Problem so verstanden, dass es sich um eine schriftliche Arbeit handelt. In schriftlichen Arbeiten sollte man nur aus dem Leser zugänglichen Werke zitieren, wenn man sich nicht der Unwissenschaftlichkeit verdächtig machen will. Es gibt im übrigen so viel andere Literatur über die Ideologie des Bärtchenträgers, dass genügend Wasser fürs Brettsegeln bleibt.

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earnest  08.10.2014, 10:17
@Schuhu

Das wäre aber ein unnötig dünnes und damit suboptimales Surfbrett.
;-))

Im Übrigen kann man es von einer Lehrkraft durchaus erwarten (und verlangen), daß sie sich schlau macht. "Mein Krampf" kann man ja sogar im Netz nachlesen.

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