Mein Freund will einen Vaterschaftstest (in Zukunft)?

Krader303702  26.10.2023, 00:50

geht das auch kürzer?

fragefuchs1995 
Beitragsersteller
 26.10.2023, 00:54

Ich hatte es versucht aber irgendwie kann ich nur mit Details schreiben, tut mir leid 😅

5 Antworten

Nein, ein Vaterschaftstest ohne guten Grund ist absolut nicht üblich. Und ja, er wird die Unsicherheit seiner Eltern in eure Beziehung mitgenommen haben. Das hat sehr wahrscheinlich mit eurer Beziehung gar nichts zu tun und ist auch kein Zeichen von Misstrauen oder so, das ist sehr wahrscheinlich einfach eine Folge seiner Prägung.

Er hat ein recht auf diesen test und kann den verlangen, wenn er will.

Du musst jetzt entscheiden, ob unter den Umständen eine Familie für Dich okay ist, sprich ob Du lernen kannst und willst, diesen test nicht auf dich zu beziehen. Oder ob du so keine Lust mehr auf Familie hast.


fragefuchs1995 
Beitragsersteller
 26.10.2023, 09:07

Danke für deine Antwort! :)

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Liebe Leser,

ich möchte mal meinen Senf dazugeben:

Verstehen kann ich beide Seiten. Natürlich fühlt es sich für die Frau an, als ob ihr Partner ihr das Misstrauen ausgesprochen hätte. Sie fühlt sich verletzt und irgendwie auch hintergangen. viele Frauen stellen dann gleich die ganze Beziehung infrage. Ich finde aber, es kommt ganz auf die Umstände an. Wenn der Mann ihr beispielsweise konkret vorwirft, sie sei ja oft abends nicht da und sie habe in der Vergangenheit ja dies oder das gemacht, dann geht es offensichtlich wirklich um das Vertrauen in die Beziehung. Dann finde ich schon, dass man darüber ganz ernsthaft reden sollte und die Frage mal unabhängig von einem Vaterschaftstest klären sollte, ob überhaupt ausreichend Vertrauen für eine Beziehung gegeben ist.

Auf der anderen Seite verstehe ich auch die Männer. Frauen können sich immer zu 100 % sicher sein, dass sie die Mutter sind. Männer können das nicht, ganz egal, wie groß das Vertrauen auch sein mag. Vielen Männern geht es deshalb überhaupt gar nicht um das Vertrauen in die Beziehung oder die Partnerin, sondern einfach darum, eine mögliche Rest Unsicherheit auszuschließen.

Sollte das der Fall sein und es also nicht um konkrete Vorwürfe an die Partnerin gehen, was zu klären wäre, dann finde ich folgendes:

In einer Beziehung ist für mich die Parität das oberste Gebot. Man soll sich auf Augenhöhe begegnen können. Nicht nur Ehrlichkeit ist die Basis für eine Beziehung, sondern eben auch die Augenhöhe. Was nun die konkrete Frage einer Elternschaft angeht, so sieht es doch so aus: die Frau weiß in aller Regel, wer der Vater ist. Sollte sie das wirklich einmal nicht wissen, dann weiß sie ja auch selbst, wieso man vielleicht einen Vaterschaftstest machen könnte. An der Stelle wäre die Überlegung also eigentlich schon zu Ende. Wenn man seinem Freund dann böse ist, dann doch nur aus schlechtem Gewissen. Ist sich die Frau aber sicher, dann sollte sie unter dem Aspekt der Augenhöhe eben berücksichtigen, dass sich der Mann nicht sicher sein kann. Und zwar unabhängig vom Vertrauen des Mannes. Von daher stellt sich für mich die Frage, warum es okay ist, dass die Mutter sich zu 100 % sicher sein darf, der Vater aber nicht.
ein weiterer Aspekt ist, dass viele Kinder heutzutage ja außerhalb einer Ehe geboren werden. In diesem Zusammenhang ist die Vaterschaftsanerkennung sehr wichtig. Sicher würde jeder werdende Mutter wollen, dass der Vater des Kindes die Vaterschaft auch anerkennt. An dieser Stelle müsste man dann aber auch ehrlich und auf Augenhöhe die Frage stellen: warum eigentlich? Zweifelt die Mutter etwa daran, dass der Vater gar nicht der Vater ist? Natürlich nicht! Das würde doch jede Frau sofort antworten. Es geht doch nur darum, sich abzusichern, das Kind abzusichern. Wieso aber soll dann ein Vaterschaftstest unter einem anderen Blickwinkel betrachtet werden? Auch hier geht es doch darum, sich sich abzusichern und letztlich auch das Kind abzusichern. Das Kind hat ein Recht darauf, seine Abstammung zu kennen. Und es hat auch ein Recht darauf in einer Familienkonstellation zu leben, in der klar ist, dass der Vater auch wirklich der Vater ist.
Augenhöhe würde in diesem Moment also bedeuten, wenn ich einerseits möchte, dass der Vater eine Vaterschaftsanerkennung unterschreibt, nur um sicher zu sein, dann sollte ich es ihm auch zugestehen, dass er einen Vaterschaftstest möchte, nur um sicher zu sein. In beiden fällen geht es letztlich nur um die Absicherung, und nicht unbedingt darum, dass man dem Partner nicht vertraut oder selbst Zweifel daran hat, wer der Vater ist.

ich finde also, man sollte als Paar ehrlich und offen darüber reden und beide Seiten ehrlich und offen betrachten. Man sollte herausfinden, ob es dem Partner wirklich um eine reine Absicherung geht, oder ob er in Wahrheit doch eher ein Vertrauensproblem hat und der Frau irgendetwas wirklich unterstellen möchte. Wenn es nur um die reine Absicherung geht, finde ich ganz ehrlich gesprochen es ein bisschen unfair, dann die Beziehung infrage zu stellen. Für mich fühlt sich das offen gesprochen, ein bisschen wie emotionale Erpressung an: entweder lebst du gefälligst mit der Unsicherheit oder ich trenne mich!

Das sollte eine werdende Mutter aber nur machen, wenn sie genauso damit leben kann, dass der Mann keine Vaterschaftsanerkennung unterschreibt, denn wozu soll die denn nötig sein, wenn doch keine Zweifel bestehen?

Wenn man sich aber wirklich nur absichern möchte, dann sollte das beiden Seiten zugesprochen werden und nicht nur einer.

Nein, du übertreibst nicht und das hat auch überhaupt nichts mit dir zu tun. Du hast das richtig erkannt, dass er das von seinen Eltern mitbekommen hat (was es nicht entschuldigt) und anscheinend echte Vertrauensprobleme hat.

Ich kenne das Gefühl, das er hat und er weiß auch, dass es dich verletzt und das will er natürlich nicht. Aber sag mal zu nem Einbeinigen, dass er einen Sprint hinlegen soll.

Er muss an seiner Angst arbeiten und nach Indizien für Treue, nicht für Untreue suchen.

Er liebt dich scheinbar sehr, sonst würde er soweit nicht vorausplanen aber seine Psyche scheint einer gesunden Beziehung im Weg zu stehen.

Am Besten holt er sich da professionelle Hilfe. Nehm das auch auf gar keinen Fall persönlich, das würde er bei jeder anderen Frau genau so handhaben. Er hat einfach nen Knacks von der Beziehung seiner Eltern mitbekommen und/oder von den Beziehungen, die er vor dir hatte.

Ein Vaterschaftstest aus Prinzip geht für die Meisten natürlich gar nicht.. ich versteh dich da zu 100% und mir würde da ehrlich gesagt auch keine "schnelle Lösung" einfallen mit der beide zufrieden sind.

Vielleicht solltet ihr doch noch etwas warten mit der Planung bis er mehr Vertrauen in andere Menschen legen kann.

Rein theoretisch könntest du ihm ja aber auch helfen, indem du ihm es beweist, dass das Kind von ihm ist. So bekommt er Stück für Stück mehr Vertrauen. Ah.. ist ein schmaler Grad.

Eigentlich ist das ein Unding aber ich denke nicht, dass du das so schnell aus ihm raus bekommen wirst.

Das dauert teilweise Jahre, um so eine Angst zu überwinden.

Und, um ihm diesen Gefallen zu machen, dürftest du diese Bitte zu 0% persönlich nehmen und das ist mindestens genau so schwer.

Dilemma.. definitiv.


Teebeutel12753  24.11.2023, 03:36

Was stimmt mit dir nicht??????

Es ist völlig legitim sowas zu wollen.

Und nein das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Er hat sogar das Recht darauf und das muss die Frau auch aushalten

Denke eher das sie ein Problem hat wenn sie anscheinend alles dafür tun möchte nur um nicht die Vaterschaft nachweisen zu müssen

Sie soll sich einen Therapeuten suchen

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Alexander665  24.11.2023, 07:05
@Teebeutel12753

Ne es ist gar nichts legitim, solange man noch zusammen in einer glücklichen Beziehung leben möchte. Vertrauen nennt man das, du Leuchte. Bei Trennung und Unterhaltsforderung hat er natürlich auch ein gesetzliches Recht darauf aber du scheinst ja nicht wirklich viel von gesunden Verhaltensweisen in einer Beziehung zu halten. Wie auch immer.. in einem Punkt gebe ich dir Recht undwzar in dem, dass es im Endeffekt kein Problem sein dürfte, wenn sie nichts zu verbergen hat.

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fragefuchs1995 
Beitragsersteller
 26.10.2023, 09:05

Hi Alexander,

vielen Dank für deine Antwort. Das hat mir wirklich sehr geholfen und ich bin dir auch sehr dankbar dafür dass du auch so sehr darauf eingegangen bist das es im Endeffekt einfach eine Angst ist die er hat. Das hat mir geholfen mich nicht so angegriffen zu fühlen und ich werde auch vieles in unserem Gespräch übernehmen aus deiner Antwort, weil ich es sehr passend finde. Vielen Dank nochmal! :)

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Alexander665  26.10.2023, 09:18
@fragefuchs1995

Freut mich, wenn ich etwas helfen konnte. Ihr findet da bestimmt eine Lösung. Viel Erfolg und Glück für die Zukunft :)

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Ich habe das Gefühl das er die Unsicherheit und fehlende vertrauen das seine Eltern gegenüber einander hatten , Jahre später in unsere Beziehung überträgt.

Das wird es wohl sein. Heißt nicht das er dich nicht liebt oder dir nicht vertraut.


fragefuchs1995 
Beitragsersteller
 26.10.2023, 09:09

Danke für deine Antwort (trotz langer Frage haha) :)

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Nun ich finde man braucht sowas nicht, wenn er dir vertraut ist sowas nicht von belang. Es ist irgendwie einfach unhöflich und komisch von ihn weil das irgendwie aussagt "ich vertrau dir nicht" . Wenn man rein sachlich bleibt steht ihn das find ich aber schon zu sowas zu wissen / zu machen. Ihr solltet das klären