Mehrere Ausbildungsverträge/Lehrverträge unterschreiben dann kündigen, machbar wenn ja welchen Grund dann? Hasst mich das Unternehmen nach der Absage dann?
Moin/Servus, brauche dringende Hilfe von Experten;
Ich hätte ein paar Fragen bezüglich des Lehrvertrages;
1. Darf ich mehrere Verträge unterschreiben und dann problemlos auflösen (unbegründet)?
2. Weiß mein anderer Arbeitgeber dann das ich schon einen Lehrlingsvertrag unterschrieben habe?
3. Kann beziehungsweise darf ich das verheimlichen wenn ein Arbeitgeber mich das fragt?
4. Wie läuft dann eine Kündigung eines Lehrvertrages ab, wo ich noch nicht mal dort begonnen habe (Kündigungsgrund)?
5. Bin ich durch das Unterschreiben eines Lehrvertrages zu irgendwas verpflichtet was ich nicht mehr auflösen kann?
HASST MICH DAS UNTERNEHMEN NACH DER KÜNDIGUNG UND HABE ICH KEINE BERUFLICHEN CHANCEN MEHR BEI DIESER FIRMA NACH KÜDNIGUNG???
Vielen Dank im Voraus
Mit freundlichen Grüßen
4 Antworten
- Juristisch gesehen unterschreibst du fünf von sechs Verträgen im Bewusstsein, dass du sei nicht einhalten kannst. Juristisch gesehen darfst du das daher nicht. Wer das allerdings kontrollieren soll, ist fraglich.
- Die anderen Arbeitgeber erfahren auf direkte Weise nichts davon. Allerdings kann es sein, dass sie sich rein zufällig kennen. Solche Zufälle kommen innerhalb der selben Branche häufiger mal vor. Eng wird es auch, wenn mehrere Arbeitgeber den Ausbildungsvertrag bei der IHK oder Handwerkskammer eintragen lassen. Dann fliegt dein Doppelspiel auch auf.
- Dein Arbeitgeber kann durchaus ein Interesse daran haben von dir die Wahrheit zu erfahren. Lügen sind in einem Vertragswerk nicht angebracht.
- Manche Verträge verbieten einfach die Kündigung vor Arbeitsantritt. Wie das bei Ausbildungsverträgen ist, weiß ich nicht.
- Du bist durch das Unterzeichnen eines Ausbildungsvertrags verpflichtet, die Ausbildung anzutreten. Du kannst einen angetretenen Vertrag zwar kündigen, musst aber evtl. bis zum Ende der Kündigungsfrist arbeiten.
- Eine Firma, die du geleimt hast, wird dich nicht unbedingt hassen, aber der Personaler, bei dem du zehn Jahre später deine Bewerbung einreichst, erinnert sich manchmal dummerweise an Namen und Daten. Unterschätze das nicht! Bei mir bräuchtest du das nicht versuchen.
Eine Kündigung durch den Beschäftigten oder Azubi muss niemals begründet werden. Juristisch ist das die sauberste Lösung. Du solltest halt drüber nachdenken, ob du nicht jemandem den Platz blockierst, der ihn vielleicht gerne genommen hätte und der deswegen dann auf einen geringer qualifizierten Platz ausgewichen ist.
Bitte denke da nicht nur an dich, sondern auch an die anderen, die nach Ausbildungsstellen suchen.
1. Darf ich mehrere Verträge unterschreiben und dann problemlos auflösen (unbegründet)?
In der Probezeit darfst du bis zu zwei Verträge unterschreiben und wenn sie dir nicht gefallen auch unbegründet kündigen. Bist du jedoch fest angestellt, musst du Gründe für die Kündigung vorweisen.
2. Weiß mein anderer Arbeitgeber dann das ich schon einen Lehrlingsvertrag unterschrieben habe?
Wenn du eine Ausbildung suchst, darfst du logischerweise nur eine Stelle haben und nicht mehrere. In einem festen Arbeitsverhältnis nach der Ausbildung ist das anders. Da du nur eine Ausbildung machen kannst, kannst du keine zweite anfangen. Solltest du jedoch neben deiner Ausbildung noch einen Nebenjob haben um mehr Geld zu verdienen, dann musst du deinen Arbeitgeber über die Ausbildung unterrichten, weil das sonst als Verheimlichung und Unterschlagung von Tatsachen gesehen wird. Der Ausbildungsbetrieb muss den Arbeitsvertrag des Nebenjobs in deine Personalakte einfügen und der Nebenjob muss dasselbe auch mit dem Ausbildungsvertrag machen.
3. Kann beziehungsweise darf ich das verheimlichen wenn ein Arbeitgeber mich das fragt?
Nein, darfst du nicht. Siehe Punkt 2.
4. Wie läuft dann eine Kündigung eines Lehrvertrages ab, wo ich noch nicht mal dort begonnen habe (Kündigungsgrund)?
Diese Frage verstehe ich nicht. Du willst eine Stelle kündigen, bei der du eine Ausbildung machen kannst, ohne diese jemals angetreten zu haben? Ähm, in dem Fall unterschreibst du einfach den Ausbildungsvertrag nicht.
5. Bin ich durch das Unterschreiben eines Lehrvertrages zu irgendwas verpflichtet was ich nicht mehr auflösen kann?
Du bist beispielsweise dazu verpflichtet, einen weiteren Arbeitgeber beim Lehrbetrieb anzumelden, wenn du in noch einem Beschäftigungsverhältnis stehst. Dies ist wichtig, damit du einer Steuerklasse zugeordnet werden kannst und damit dein Gehalt berechnet werden kann. Alle anderen Verpflichtungen stehen im Ausbildungsvertrag drin.
HASST MICH DAS UNTERNEHMEN NACH DER KÜNDIGUNG UND HABE ICH KEINE BERUFLICHEN CHANCEN MEHR BEI DIESER FIRMA NACH KÜDNIGUNG???
Ein Unternehmen kann jemanden nicht hassen, nur weil die Person eine Stelle nicht annehmen möchte. Du kannst dich ja immer wieder bei der Firma bewerben, wenn was ausgeschrieben ist.
Es ist extrem asozial, mehrere Ausbildungsverträge zu unterschreiben und dadurch Ausbildungsplätze zu blockieren. Man sollte so fair sein und absagen, damit das Unternehmen sich rechtzeitig neu orientieren kann. So mieses Verhalten wird sicher irgendwann Konsequenzen haben. Spätestens, wenn Du ev. in Zukunft Dich erneut bei dem Unternehmen bewirbst. Das Du für die Mehrarbeit, die Du durch so ein Verhalten weder vom Unternehmen noch von anderen Bewerbern, die Deinetwegen eine Absage erhalten, nicht gerade geliebt wirst, sollte Dir klar sein.
Es geht nicht darum, dass einen die Firma hasst, es geht um rechtliche Fragen. Ein bewusster Abschluss von mehreren, parallel laufenden Arbeitsverträgen könnte eventuell zivilrechtliche Schadensersatzforderungen der betroffenen Firmen begründen. Ich halte so ein beabsichtigtes Vorgehen für zutiefst unkorrekt und werde daher deine anderen Fragen nicht beantworten.
Aber darf man nd in der Probezeit grundlos kündigen?