Megalodon doch nicht ausgestorben?

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3 Antworten

Er ist ausgestorben

Megalodon war in seiner Blütezeit einer häufige Art, seine Zähne sind in so großer Zahl zu finden, dass sie für Paläontologen nur noch statistische Bedeutung haben.

Die Zähne verschwinden vor 3,6 Millionen Jahren recht plötzlich aus dem Fossilbericht, das ist somit das wahrscheinliche Aussterbedatum. Jüngere Sedimentdatierungen gibt es bis 2,6 Millionen Jahre vor heute und spekulativ bis 2 Millionen Jahre vor heute. Danach gibt es nichts mehr. Die jüngsten, sicheren Sedimentdatierungen sind 2,6 Millionen Jahre alt. Einzelfälle die nur 2 Millionen Jahre alt sein sollen, sind nicht sicher datiert. Und jünger als 2 Millionen Jahre gibt es absolut nichts.

Für die weite Spanne zwischen 3,6 und 2 Millionen Jahren gibt es eine an sich einfache Theorie, die für einzelne Zähne nachgewiesen ist, für andere Zähne wohl nie nachgewiesen werden kann. Megalodon war ein Flachwasserbewohner, praktisch alle Zahnfunde stammen aus Sedimenten, die zum Zeitpunkt der Ablagerung weniger als 300m unter dem Meeresspiegel lagen. Für einzelne Zähne lässt sich beweisen, dass sie bei späterer Erosion des weichen Sediments ausgespült wurden und in jüngeren Sedimenten erneut abgelagert wurden. Für andere lässt sich das nicht beweisen. Aber auch diese Neuablagerung alter Zähne endet spätestens vor 2 Millionen Jahren. Danach waren die Originalablagerungen zu weit unten im Sediment, um freigespült zu werden.

Das Verschwinden aus dem Fossilbericht ist ein erster, sehr deutlicher Hinweis auf das Aussterben.

Dieses Verschwinden fällt in eine Zeit, in der sich durch Kontinentalverschiebung, Klimawandel und evolutionäre Veränderung vieler anderer Tiere die Lebensbedingungen im Ozean stark verändert haben. Der Weiße Hai ist als direkter Nahrungskonkurrent aufgetaucht, die flachen, warmen Schelfmeere sind seitdem weitgehend verschwunden, die Meere sind insgesamt abgekühlt, moderne Walarten sind schnellere Schwimmer als ihre Vorfahren, die Meerenge von Panama, die Atlantik und Pazifik verbunden hatte, hat sich allmählich geschlossen, die Artenvielfalt und Verbreitung von langsamen, Seekuh-artigen Tieren ist stark zurückgegangen.

Viele Veränderungen, die alle negativ für Megalodon waren und gemeinsam sehr wahrscheinlich ausgereicht haben, um sein Aussterben zu verursachen.

Interessant ist, dass das Aussterben des riesigen Pottwalverwandten Livyatan, der wahrscheinlich ein ähnliches Beutespektrum wie Megalodon hatte, in die gleiche Zeit fällt. Danach war für mehr als eine Million Jahre der Weiße Hai der größte Großwildjäger der Meere (Nahrungsspezialisten wie moderne Pottwale nicht mitgezählt), bis die Evolution schließlich die Orcas als neue Spitze der Nahrungskette hervorgebracht hat. Daraus lässt sich ableiten, dass vor etwa 3,6 Millionen Jahren wirklich eine Periode begann, die für marine Großwildjäger ausgesprochen ungünstig war.

Im Flachwasser war der eigentlich einfache, evolutionäre Weg zu einer kleineren, an die veränderte Umwelt angepasste Form versperrt, weil diese Nische bereits erfolgreich vom Weißen Hai besetzt war.

Ein schnelles Abwandern eines Großwildjägers des warmen Flachwassers in die nahrungsarme, kalte Tiefsee ist biologisch nicht möglich. Die Tiefsee kann ein Tier dieser Größe nicht ernähren. Eine evolutionäre Anpassungen von Anatomie und Stoffwechsel an einen völlig neuen Lebensraum ist zwar theoretisch innerhalb weniger hunderttausend Jahre möglich, aber dann ist das völlig veränderte Tier eine neue Art und nicht mehr Megalodon. Zur notwendigen Anpassung müsste zwangsläufig eine deutliche Verringerung der Körpergröße, eine deutliche Verringerung der Stoffwechselleistung und eine Umstellung auf ein völlig anderes Beutespektrum mit daraus resultierenden, weiteren anatomischen Anpassungen gehören. Die Veränderung wäre viel zu groß, um danach noch von der selben Art zu sprechen.

Für eine solche evolutionäre Anpassung an die Tiefsee gibt es keinerlei Indizien. Es gibt keine Fossilfunde, keine Sichtungen, keine angespülten Kadaver, keine Bissspuren, es gibt einfach absolut nichts. Deswegen kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie nie stattgefunden hat.

Weitere Hinweise liefern alte Sagen von Seeungeheuern. Kein einziges davon sieht einem übergroßen Hai auch nur ähnlich. Kein einziges. Die Menschheit bewohnt schon immer die Küsten, sie fährt seit tausenden, wenn nicht zehntausenden Jahren zur See. In dieser Zeit haben Menschen alles gesehen und in Sagen verarbeitet, das es gibt. Ein übergroßer Hai war nicht dabei.

Er ist ausgestorben

Nein, ich denke, sie sind ausgestorben. Leider.

Und wäre er nicht auf natürliche Weise ausgestorben, hätte der Mensch vermutlich längst dafür gesorgt.


Hennofish 
Beitragsersteller
 15.10.2023, 15:35

Dann ist gut hab mal von nem Video gehört indem ein weißer Hai von einem Tier heruntergezogen wurde … war aber bestimmt nur ein Krake oder so

danke für deine Rückmeldung

mfg Henno

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heaven666  15.10.2023, 15:51
@Hennofish

ja es gab schon einige Dokus, auch auf „seriösen“ Sendern (war's Discovery?), die dann doch eher mit der Fantasie der Zuschauer gespielt haben. Und man möchte es auch irgendwo glauben, weil von Megalodon eine riesige Faszination ausgeht. Aber leider gibt es keinen einzig echten Hinweis, dass er irgendwo überlebt haben könnte, ohne entdeckt zu sein. Passiert zwar immer wieder, dass ausgestorben geglaubte Arten auftauchen oder neue entdeckt werden, aber bei solch einem Giganten ist es doch sehr unwahrscheinlich.

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Hennofish 
Beitragsersteller
 15.10.2023, 15:54
@heaven666

Danke für deine Antwort was ich mich frage wie so ein Gigant ausgestorben ist wird die Menschheit wohl nie rausfinden aber das ist auch ok.

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heaven666  15.10.2023, 16:29
@Hennofish

Man vermutet, dass ihm kleinere, wendigere Jäger vielleicht das Futter streitig gemacht haben und sie am Ende einfach nicht mehr genug abbekommen haben. Da gibts ein paar nette Videos auf YT zum Thema. Ich hab nur den Namen des Kanals nicht parat. Er macht jedenfalls viele interessante Videos. Musst mal googlen ;)

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zusammen mit dem Yeti und dem Nessi lebt es irgendwo. Nur wo.