Medizinstudium durch Ausbildung?

6 Antworten

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Das stimmt aktuell so leider nicht und wie es in Zukunft aussieht, ist schwer zu sagen.

Zunächst zum status quo: Eine angeschlossene medizinische Berufsausbildung wird an einigen Unis (bei Weitem nicht an allen) positiv auf die Note der Hochschulzugangsberechtigung angerechnet. Da reden wir aber von Werten zwischen 0,1 und 0,3 Notenpunkten. Und mit einer rechnerisch dann möglichen 2,3 bist du wahrscheinlich weiterhin alles andere als vorn dabei.

Das Bewerbungsverfahren für das Medizinstudium wird augenblicklich aber geändert und ab Sommersemester 2020 in neuer Form in Kraft treten. Auch da ist es wieder vorgesehen, dass eine abgeschlossene medizinische Ausbildung positiv angerechnet wird, nur leider ist es noch nicht möglich zu sagen, in welchem Umfang. Ich persönlich gehe aber nicht davon aus, dass hier große Sprünge gemacht werden.

Zehn Prozent der Plätze können aber nach Eignung vergeben werden, wobei auch abgeschlossene Berufsausbildungen berücksichtigt werden können.

Wenn du also Medizin studieren willst, dann würde ich dir augenblicklich eher einen Bundesfreiwillligendienst empfehlen, der in Zukunft auch berücksichtigt werden könnte. Aber so hast du auf jeden Fall schon mal die Gelegenheit, in den Bereich Medizin hineinzuschauen. Außerdem würdest du Zeit gewinnen, um dann ab 2020 zu schauen, wie die Auswahlverfahren der Unis denn nun tatsächlich aussehen. Zudem solltest du meines Erachtens einen TMS machen und die Zeit nutzen, dich ordentlich darauf vorzubereiten. Der TMS wird auch weiterhin an vielen Unis positiv berücksichtigt werden.

Aber der langen Rede kurzer Sinn: Jetzt eine dreijährige Ausbildung anzufangen in der Hoffnung, danach problemlos in ein Medizinstudium zu kommen, halte ich persönlich für zu unsicher. Ich würde lieber nur ein Jahr investieren, beobachten, wie die Auswahlverfahren dann aufgebaut sind und mich dann, wenn Chancen bestehen, möglichst zielgenau auf diese vorbereiten.

Und, so unschön es klingen mag, du solltest dir auch überlegen, was du machen möchtest, wenn es mit dem Medizinstudium nicht klappen sollte.

Beste Grüße und viel Erfolg!

Hi,

es verbessert die Chancen - "sehr hoch" halte ich da aber doch für eine etwas gewagte Einschätzung.

Zumindest werden nach dem derzeitigen Stand an fast allen medizinischen Fakultäten abgeschlossene Ausbildungen in einem Gesundheitsfachberuf honoriert - sei es in Form von Bonuspunkten oder direkte Verbesserung des rechnerischen Notendurchschnitts.

Zukünftig wird es neben dem großen Teil der Studienplätze, die nach dem Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) vergeben werden, auch eine "Eignungsquote" geben, bei denen gerade solche Ausbildungen besonders berücksichtigt werden.

Abgesehen von der Zulassung: es macht tatsächlich Sinn, wenn man vor dem Studium schon mal Patienten gesehen und mit ihnen gearbeitet hat.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Ja das ist sehr vorteilhaft! Durch die Ausbildung bekommst du mehr Wissen und auch bessere Chancen. In der Zeit kannst du selbstständig Geld verdienen und auch Geld sparen, während du auf einen Studienplatz wartest.

Da nächstes Jahr eine neue Verfahrensweise für die Zulassung eines Medizinstudiums kommt, würde ich wie folgt vorgehen:

Mach die Ausbildung. Die bekommt im neuen Auswahlverfahren deutlich an Wert! Falls es dann immer noch nicht reicht: Verpflichte dich als Landarzt! Das gibt nochmal einen großen Bonus! Das geht aber nur in einigen Bundesländern (z.B. NrW)

Woher ich das weiß:Recherche

Bei deiner Ausgangslage wird es (auch bei einer Krankenpflegeausbildung) schwierig sein, in den nächsten Jahren eine Zulassung zum Medizinstudium zu erhalten. Hast Du dir mal überlegt, eventuell im europäischen Ausland Medizin zu studieren? Ich denke da vor allem an Budapest.


Johannax32  04.10.2019, 12:28

In Budapest ist die Konkurrenz nicht geringer und Bewerber ab einem Schnitt von 1,5 könnten bereits Probleme bekommen. Ab einer 2,0 hat man so gut wie keine Chancen mehr.

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Barbdoc  02.10.2019, 22:44

Budapest kostet 7500 € pro Semester.

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