Meditation? Was versteht Ihr darunter und welche Methode?

2 Antworten

Ich meditiere schon mein Leben lang und wusste es lange Zeit nichtmal.

Klar wurde mir das erst als ich in Behandlung war und meine Therapeutin mir das erklärt hat.

Bin unter extremer Gewalt aufgewachsen und war dadurch immer sehr sehr wütend in der Jugend. Habe davon komplexe PTBS und F62.0.

Jedenfalls habe ich irgendwo auf dem Weg des Erwachsenwerdens wohl damit angefangen mich ständig zu fokussieren und zu sammeln.

Richtig heftig war es ab dem 19 Lebensjahr. Weil ich einfach nichtmehr so sein wollte.

Allerdings bekommt man die Wut eben nicht weg wenn man sie so eingeprügelt bekam.

Und wie gesagt verfeinerte sich diese Kontrolle immer mehr über die Jahre.

Schwer zu erklären aber ich SPÜRE wenn meine Psyche grade zuviel hat. (Achtsamkeit) Und gönne mir dann 5 Minuten Pause. Ganz egal was ich grade mache.

Ich atme dann 5 sekunden ein und 5 sekunden aus. Schön langsam ohne luft dazwischen anzuhalten. Und bin mehr oder weniger in diesen 5 Minuten einfach nicht hier.

Ist wie eine Art Trance würde ich sagen.

Nach den 5 Minuten gehts mir dann wieder super und ich mach weiter.

Und wie gesagt. Das hat sich einfach entwickelt. Ich beherrschte meine Emotionen da schon lange bevor ich in Behandlung war, mir war das nur nicht so bewusst.

Aber gut das ich das kann. Bei den Dingen die ich erlebte würde man zerbrechen wenn man das nicht filtern könnte.

Und dann hätte ich eben nicht so ein hammer geiles leben wie ich es heute habe.

Ein Zustand des Geistes

Zur Meditation als Zustand des Geistes könnte man sagen: „Meditation ist der Zustand ohne Ablenkung.“

Verweilen – Gedanken und Gefühle zur Ruhe kommen lassen.

Eine Methode

Das was wir meditieren nennen, bedeutet zu üben, um diesem Zustand näher zu kommen. Diese Methoden dienen dazu, den Geist zu trainieren, um ihn flexibel zu machen.

Er soll nicht mehr ungebändigt umherspringen. Er soll sich an mehr Disziplin gewöhnen. Der Geist kann sich dann diesem besonderen Zustand nähern, ihn üben. um ihn schließlich gelegentlich oder permanent erlangen.

Verschiedene Definitionen 

Die Meditation hat viele Facetten und Stufen.

Patanjali

Patanjali unterscheidet Konzentration (dharana) und Meditation (dhyana). Bei der Konzentration oder Fixierung wird der Geist auf einen einzigen Punkt gerichtet. Unsere Gedanken und Emotionen springen nicht mehr beliebig und unkontrolliert von einem Gegenstand zum nächsten, sondern bleiben an einer Stelle.

Diese Stelle oder dieser Gegenstand – Meditationsgegenstand – kann alles mögliche sein. Beliebte Meditationsgegenstände sind der eigene Atem, ein heiliges Bild, eine heilige Lautfolge (Mantra).

Patanjali spricht erst von Meditation (dhyana), wenn es gelingt, kontinuierlich in dieser Fixierung zu bleiben – ein ununterbrochenes Fließen, gleichmäßig, ohne Unterbrechung, unabgelenkt, ganz ruhig.

Und dann folgt eine Form der Meditation ohne irgendeinen noch so subtilen Gegenstand, ohne irgendeine Ablenkung, kein Eingreifen, nur beobachten.

Und irgendwann gibt es einen Zustand, in dem selbst der Gegensatz von mir und meinem Gegenüber aufgehoben ist, das Ego ist weg. Keine Konzepte. Nicht dual. Kein Bezugspunkt. Nur noch Wachheit.

Osho

Osho fasst es so zusammen: „Und schließlich Meditation. Im gewöhnlichen Denken darf der Geist hin, wo er will; in Kontemplation darf er nur in eine bestimmte Richtung … In Konzentration darf er sich … nur auf einen Punkt konzentrieren. Und in Meditation wird überhaupt kein Geist zugelassen. Meditation ist Nicht-Geist.“

Nach innen schauen

Mit dieser Praxis ist eine Richtungsänderung verbunden: nach innen schauen statt nach außen, wie wir es gewohnt sind. Wir sind immer nur mit äußeren Dingen befasst. Jetzt geht es darum, den zu finden, der handelt, den inneren Zeugen. Der Geist bemerkt sich selbst.

Achtsamkeit

Achtsamkeit ist notwendig, dieses: ich weiß jetzt, dass ich jetzt da bin. Ich bin wach. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 45 Jahre Meditation, Anleitung von Gruppen