Meditation im Wald?
Meine Kollegen sagen ich hab ein Schaden, weil ich manchmal alleine in ein Wald gehe, bei den schönnen Wetter wie momentan, und meditiere. Die sagen wie kannst du das? Alleine im Wald ist gruselig... Wie sieht ihr das? Manchmal alleine mit sich sein? Könnt/ braucht ihr das?
7 Antworten
Ich gehe z.B. manchmal nachts auf Friedhöfen spazieren, weil ich die Atmosphäre friedlich und beruhigend finde. Wenn meine Kollegen das wüssten, dächten sie sicher auch, dass ich einen Schaden habe. Du solltest diesbezüglich nicht auf andere hören - wenn es dir gut tut, ist doch alles bestens.
alleine im wald ist es sehr schön. meditation ist aber nicht so meins
Das klingt eigentlich ziemlich vernünftig und gut!
Meiner Meinung nach ist es sehr förderlich, Zeit mit sich selbst zu verbringen und Zeit in der Natur ist schon einmal doppelt wertvoll. In die Meditation kannst du dann auch zusätzlich die schönen Waldgeräusche mit einbeziehen.
Ich gehe auch gerne alleine spazieren, setze mich ans Wasser und meditiere auch manchmal am Wasser. Mir tut das immer wahnsinnig gut :)
Was deine Kollegen dazu sagen würde ich erst einmal vernachlässigen. Selbstfürsorge, Zeit mit sich selbst verbringen etc. wird bei vielen Menschen eher vernachlässigt und manchmal auch herabgewertet. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie damit Recht haben ;)
Der Wald ist ein guter Ort zum Meditieren, solange hier keine Menschen sind. Es wird nur gruselig, wenn du es nachts machst.
es ist uralte vedische tradition, dass menschen sich in den wald zurückziehen, um zu meditieren und mit gott und der natur zu verschmelzen. der wald ist die urheimat des menschen, da fühlst du dich jenseits des alltags und unabhängig von jeglicher zivilisation und den einengenden konzepten unseres modernen weltbildes.
ich habe mal einige monate schweigend in einer selbstgebauten lehmhütte im wald von sri lanka gewohnt und geschwiegen und dabei die innere heimkehr ins paradies und zu mir selbsr erlebt.
siehe dazu:
https://www.hinduismus.ch/?Hintergr%C3%BCnde:Vier_Lebensstadien
Das Dharma bestimmt auch den Lebenslauf des Menschen, der über vier grosse Stationen führt: Lernen und Studieren in der Kindheit und Jugend, Ausübung eines Berufes; Gründung einer Familie, Erlangung von Wohlstand, Einsamkeit und Askese- und viertens Abwendung von der Welt und Erlangung höchster Weisheit und Erlösung durch Meditation.
• Brahmacharya Studium, Schülerschaft
• Grihastya Berufsleben, Familiengründung, Elternschaft
• Vanaprastya Waldeinsiedlerschaft mit Unterhalt des Hausfeuers
• Samnyasa Entsagung ohne Hausfeuer, Wanderschaft
Sehr lieben Dank, Purushajan, für Deine sehr interessante Mitteilung. Was mir enorm gefällt, das ist Vanaprastya = Waldeinsiedlerschaft mit Unterhalt des Hausfeuers, meditieren, zur Ruhe kommen, alles Unwichtige loslassen können. Bei sich selbst ankommen. - Ganz herzlich grüßt Dich Seren
Das ist mal eine schöne Antwort. Dankeschön. Ich wusste gar nicht, dass es eine vedische Tradition ist, sich für Meditationen in den Wald zurückzuziehen.