Mechanische Uhr geht vor.

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Sie geht vor, wenn die Spannung der Spiralfeder der Unruh - das ist das frequenzgebende Schwungrädchen - zu hoch eingestellt ist, die Korrektur müsstest du demUhrmacher überlassen. Beginnt eine Uhr nach einiger Zeit, in der sie genau gelaufen ist, immer mehr vorzugehen, so hat sich an einer Lagerstelle, besonders an der Unruh, die Reibung erhöht, damit werden ihre hin und her gehenden Schwingbewegungen kürzer.(die Schwingfrequenz höher) Tritt dies ein, dann muss das Werk mal gereinigt werden


Menaron 
Beitragsersteller
 26.06.2011, 18:18

Wow!

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Wow, halbwahre Antworten (d.h. falsche) als hilfreichste Antwort...

Die Schwingungs- und Unruhe Komponenten sind die Spiralfeder und die Unruhe (Siehe Wikipedia) und sind verantwortlich für die Ganggenauigkeit der Uhr

  1. Man reguliert eine Uhr indem man die effektive Länge der Spiralfeder verändert. Bei zu starkem Vorgang wird die effektive Länge dann verlängert (über den "Schlüssel")
  2. Man reguliert eine Uhr, wenn man die Trägheit der Unruhe über Gewichtschrauben verändert. (Omega, Rolex, u.a.)

Die Spannung ist je nach Verständnis des Begriffs entweder materialspezifisch (kann man nicht verändern) oder unterschiedliche je nach Auslenkung der Unruhe. Bei der Regulage der Uhr spielt sie keine Rolle. Die Regulage sollte man einem Uhrmacher überlassen.

Gründe für den Vorgang:

  • äußere Einflüsse, die die Regulierungseinrichtungen verstellen: starke Beschleunigung (Fall, Stoss, Schlag) oder Magnetismus (Lausprecherboxen). Ein Spezialfall ist das sehr starke Vorgehen der Uhr: Dabei verformt sich entweder durch extrem starke Bechleunigung (Golfen, SChlagzeuger,...) die Unruhspirale, so dass 2 Umgänge der Spirale aneinander kommen, wodurch die Spirale um einen kompletten Umgang kürzer wird, was einen Vorgang von 3-10 Min / Stunde zur Folge haben kann.

  • Innere Einflüsse. Können Verschleiß, veraltete, falsche oder fehlende Öle sein. Allerdings kann man sich darüber streiten, ob dies einen Vorgang oder Nachgang zur Folge hat. Was man in diesem Fall sicher sagen kann ist, das die Uhr ungenauer geht und nicht mehr vernünftig zu regulieren ist. ABhilfe ist hier eine komplette Revision, Überholung, Service (wie man das auch immer bezeichnen mag....)

Fakt ist: Die Auslenkung der Unruhe (in der hilfreichsten Antwort als "kürzer werdende Schwingbewegungen" beschrieben) ist NICHT proportional oder umgekehrt proportional mit der Schwingungsfrequenz (d.h. kleine Schwingbewegung = hohe Frequenz oder niedrige Frequenz), da das in derzeitigen Uhren verwendete Unruhsystem ISOCHRON ist, d.h. die Frequenz ist gleich, egal ob die Unruhe um 220° oder 310° ausgelenkt wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Uhrmachermeister

biker30000  28.06.2011, 08:21

Stimme Dir in Deiner Ausführung (isochrone Unruhe) zu, mache aber geltend, dass in der Praxis bei deutlich kleinerer Auslenkung der Unruhe die äußeren Störgrößen stärker unregelmäßig auf den gleichmäßigen Schwingungsprozess einwirken.

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Jede mechanische Uhr hat üblicherweise eine mehr oder weniger aufwändige Gangregulatur (meist zentral auf der Unruhwelle angeordnet). Diese funtioniert in zwei Richtungen, dabei wird die Unruh-Spirale stärker gespannt oder weniger. Damit beeinflusst man die Frequenz der Schwingung. Wenn man sich das zutraut, keine Garantieansprüche mehr bestehen und es keine besonderd wertvolle Uhr ist, kann man es selbst versuchen, ansonsten ab zum Uhrmacher zur Gangregulierung (dauert bis 2 Wochen).

Meist deutet es auf eine nötige Reinigung hin, da die Lagerschmierung verharzt und verdreckt ist!