Mathe Lehrer gibt mir keine mündliche Note?
Hallo,
ich bin in Mathe sau schlecht... besuche momentan die 13te Klasse und mache demnächst mein Abitur. Jedoch gibt es gewisse Schwierigkeiten mit dem Mathe Lehrer. In anderen Fächern wie zum Beispiel Chemie oder Wirtschaft habe ich zwischen 9-12 Punkte. Also liegt es garantiert nicht nur an mir oder meinen Rechenkünsten. Die Klassenarbeiten sind meistens echt schlecht formuliert und obwohl ich alles im Unterricht kann und auch mitmache sowie Lobe von meinem Mathe Lehrer bekomme und es die ganze Klasse mitbekommt, ändert es einfach nichts an meiner Note.... Er zieht sie sogar von 2,5 Punkten auf 2 Punkte im Zeugnis runter? Das ist doch nicht normal oder?
2 Antworten
Rede vllt mal mit deinem Tutor/deiner Tutorin über den Lehrer? (Vorausgesetzt ihr habt sowas auch) Habe ich auch schon gemacht und es hat tatsächlich was gebracht. Einen Versuch ist es wert.
vorab: Auf einem emotionalen Level kann ich verstehen, dass man sich in der von Dir oben beschriebenen Situation ungerecht behandelt fuehlt bzw. den Eindruck hat, dass die eigenen Leistungen nicht angemessen gewuerdigt werden.
Wir hatten ja hier schonmal zusammengetragen, dass Du sehr engagiert bist, es aber fachlich nicht funktionieren will (nur nochmal fuer andere, die vielleicht mitdiskutieren wollen): https://www.gutefrage.net/frage/schlechte-mathe-note-mit-lernen-und-nachhilfe
Ich versuche aber nun, Dir eine moeglichst objetkive Sichtweise als Antwort zu bieten.
Bedeutung von Notenpunkten: Deine Frage hier ist ja nicht fachlicher Natur, sondern bezieht sich auf die Notengebung. Dafuer gibt es Richtlinien, z.B. (nach kurzer Suche von der Seite https://mezdata.de/schulinfo/notenschluessel/ uebernommen):
Du bist mit Deinen zwei Punkten also im Bereich, dass Deine Leistungen den Anforderungen zwar nicht entsprechen, aber dennoch Grundkenntnisse erkennen lassen. Das klingt passend zu Deiner Einschaetzung "ich bin in Mathe sau schlecht", oder?
Wie Du siehst, haben die Notenpunkte erstmal nichts damit zu tun, wie sehr Du Dich bemuehst. Es geht - auch wenn das emotional recht kuehl ist - nur um die Leistung. Was die Anforderungen sind, wird im jeweiligen Lehrplan festgehalten - auch da ist nicht von Bemuehen oder Engagement die Rede, sondern von fachlichen Faehigkeiten.
Bemerkung zur "Realpolitik": In der Praxis werden Noten nicht immer streng nach diesen Richtlinien vergeben. Je nach Schulform kann ein Kurs mit 0 Punkten auch direkt zum Nichtbestehen des Abiturs insgesamt fuehren. Obwohl Schueler nach obiger Tabelle immer mal wieder 0 Punkte in Mathematik bekommen muessten (weil selbst Bruchrechnen oder der ganz grundlegende Umgang mit Gleichungen nicht funktionieren), passiert das in der Praxis nur ganz selten.
Niemand will einem Schueler das ganze Abitur verbauen! Da die schriftlichen Noten in Mathematik oft recht eindeutig sind, gibt man dann muendlich eine Note, die gerade im Durchschnitt noch den einen Notenpunkt rettet. Das kann man recht leicht begruenden mit "Naja, irgendwie waren sehr viel Engagement und ein paar rudimentaere Grundkenntnisse vorhanden".
unterm Strich: Abgesehen davon, dass 2 Punkte natuerlich keine gute Note sind, hat diese Bewertung fuer Dich ja keine sonstigen unverhaeltnismaessigen Konsequenzen. Du kannst den schlechten Kurs wahrscheinlich mit Deinen guten Leistungen in anderen Faechern ausgleichen. Deine Schlussfolgerung
Also liegt es garantiert nicht nur an mir oder meinen Rechenkünsten."
kann ich aber nicht nachvollziehen, denn warum sollten Deine Leistungen in anderen Faechern auf Deine Mathematik-Leistungen schliessen lassen? Dein Abitur scheint jedenfalls nicht in Gefahr zu sein. Ich sehe fuer Deinen Lehrer daher keinen Grund, Deine Leistungen aus zwischenmenschlichen Gruenden besser zu bewerten als sie eigentlich sind.
Es bleibt also die Frage, ob 2 Punkte fachlich gerechtfertigt sind. Du sagst zwar "[...] obwohl ich alles im Unterricht kann", aber das passt nicht zur sonstigen Beschreibung Deiner mathematischen Faehigkeiten. Ich vermute daher, dass Du Deine Leistungen ueberschaetzt, z.B. weil im Unterricht prinzipiell eine gute Stimmung herrscht oder Du Dich oefters meldest etc.
Was koenntest Du tun?: Wenn man selbst "sau schlecht" in Mathe ist, kann man wahrscheinlich kaum beurteilen, ob die eigene Note gerechtfertigt ist. Was also tun, wenn man vermutet, dass die eigene Note nicht angemessen ist? Du koenntest z.B. eine Klassenarbeit von Dir posten zusammen mit Deiner Loesung - dann koennte man Dir objektiv sagen, ob die Aufgaben "echt schlecht" formuliert sind und/oder ob die Korrektur angemessen ist.
Was muendliche Noten angeht, kannst Du Deine Leistungen protokollieren - schreibe die Frage zusammen mit Deinen Antworten auf. Dann kann man Dir auch eine objektive Meinung dazu geben, in welchem Notenbereich Deine Beitrage liegen sollten.
zum Lehrerproblem: Es gibt - vor allem in Mathematik - immer mal wieder Lehrer, die fachlich nicht genug drauf haben und das ueberspielen; das fuehrt zu verwirrendem Unterricht und unklaren Konzepten. Das habe ich selbst oft beobachtet. Ohne konkrete Beispiele kann ich Dir aber diesbezueglich keine Einschaetzung geben. Schueler gehen mit Lehrern (vor allem in Faechern, in denen sie schlechtere Leistungen bringen) aber mindestens ebenso oft zu hart ins Gericht. Rufe Dir bei der Einschaetzung Deines Lehrers in Erinnerung, dass es ein Ding der Unmoeglichkeit ist, fuer alle Schueler einer Klasse gleichzeitig optimalen Unterricht zu machen - einfach weil die Schueler zu verschieden sind.
Man kann aber sagen, dass Lehrer nur in den seltensten Faellen wirklich persoenlich etwas gegen eine Schuelerin oder einen Schueler haben - wenn Du also objektive Argumente sammelst, sollte sich Dein Lehrer ueberzeugen lassen. Vielleicht findest Du aber auch - wenn Du ganz ehrlich zu Dir bist - heraus, dass die zwei Punkte eigentlich gerechtfertigt sind. Lass uns doch wissen, wie sich die Situation entwickelt hat und was Du darueber denkst!