Marxistische Revolutionstheorien?

4 Antworten

Hallo Kickflip, es wäre hilfreich, wenn du Deine Frage etwas präzisier formulieren könntest. Was meinst Du mit damit? Laut Marx war der Sieg des Proletariats vorprogrammiert durch das Verhalten der jeweils herrschenden Gruppen (Feudalsystem im Mittelalter, Ausbeutung durch die Unternehmer im 19. Jahrhundert, nur als Beispiel...) LG proudswan


Kickflip 
Beitragsersteller
 27.08.2011, 18:05

Wie es zur einer Revolution laut Marx kommt.

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Auf der einen Seite steht die Verelendung weiter Teile der Bevölkerung, auf der anderen Seite der kontinuierliche Fall der Profitrate, was spätestens dann eintritt, wenn die Ausdehnung des Kapitalismus sowohl räumlich, als auch sächlich, an seine Grenzen gekommen ist. Ist im Kapitalismus einerseits kaum noch ein Mehrwert (Profit) zu erzielen und finden andererseits immer weniger Menschen eine existenzsichernde Beschäftigung, dann ist der Kapitalismus so ziemlich an seinem Ende angelangt. Streiks und Aufstände der Proletarier sind an der Tagesordnung. Daraus entwickelt sich dann schließlich die Revolte - soweit die Theorie. In der Praxis sieht das ganze natürlich ganz anders aus. Aber das alles ist ja mittlerweile bestens bekannt.

Die Unterdrückung durch die herrschende Bevölkerungsgruppe verschiebt sich. Der Reichtum der Unternehmer konzentriert sich auf immer wenigere, während die Verarmung zunimmt. Damit nimmt auch die Menge der unzufriedenen und unterdrückten Schichten zu. Irgendwann, so Marx, bricht sich der Unmut dieser zahlreichen Menschen Bahn. Man kann es mit einer Pyramide vergleichen, die Spitze wird immer dünner... Es braucht dann nur noch einige wenige, die an dieses Pulverfass die Zündschnur anzünden. Das ist nicht in England passiert, dem Vorreiter des industriellen Kapitalismus, wo Marx und Engels wirkten, sondern eigenartigerweise im mehr feudalistischen Agrarland Russland 1917. Aber Lenin,der dort die Revolution auslöste, war ein Anhänger von Marx Theorien. Was nur niemand mit einkalkuliert hatte, war der natürliche Egoismus des Menschen...wer an der Macht ist, nutzt sie zu seinen Gunsten aus. Das war damals so und ist es auch heute noch, oder? Macht verdirbt den Charakter, leider. So hatte Marx also nur einen schönen Traum von einer besseren Gesellschaft.

Die Grundidee wurde schon angedeutet. Gesetzmäßig wird eine überholte Gesellschaftsordnung durch eine Neue abgelöst, in dem jetzigen Fall ist es die Machtübernahme des Proletariats. Der Versuch ist erst einmal gescheitert, dafür kann aber Karl Marx nichts. Seine Erkenntnisse hatte er ja von der aufstrebenden Industrie in England, ihre Unzulänglichkeiten usw. Wer sich seine Werke vornehmen will, braucht schon einen hohen Wissensstand, ansonsten kommt wieder die Einlassung;" ich verstehe nichts"