martin luther reformation vorteile und nachteile....Religion

6 Antworten

Vielleicht 2 Lahre zu spät, aber dennoch möchte ich auf deine Frage antworten.

Luther gilt als Heiliger der neuen Kirche. Ob das so gut ist oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.

Meiner Meinung nach wirkt er wie ein Pfropf auf dem Christentum, da er sein persönliches Schicksal und eigene Ungeduld mit dem Allerheiligsten verwechselte. Mit seiner subjektiven Heilsverkündung verbarrikatierte er den Zugang für viele, die sich nicht nur am Zustand der damaligen Kirche störten, sondern auch auf der Suche nach innerem Frieden und Spiritualtät waren und noch sind.

Denn wer das Evangelisch-Protestantische erkannt hat, sieht bald den Irrweg und die Sackgasse einer nicht mehr gut zu machenden Kultur- und Menschheitsentwicklung. Wenn Moral und Zucht als Mittel zu göttlicher Verbundenheit angewendet werden, kann der Schuss nur hinten raus gehen. Und dafür ist die lutherische Reformation verantwortlich - und mehr nicht. Für mehr Hintergrund gibt es diese Seite hier:

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So eine Frage kann man in der Tat nicht mit "Vor- oder Nachteilen" beantworten. Die Reformation hat Gutes gebracht für die Christen, die sie angenommen haben, z. B. Freiheiten, die in der katholischen Kirche nicht möglich waren. Freiheit vom Ablaßgedanken und der Werkgerechtigkeit, die Freiheit der Pfarrer zu heiraten und viele andere Dinge. Aus heutiger Sicht wurde z. B. auch die Aufklärung erst durch die Reformation ermöglicht und es gäbe noch tausend andere Sachen zu sagen. Die Reformation brachte aber auch eine Menge Negatives mit sich: Die erneute Spaltung der Kirche(n), die Bauernkriege und noch etliches andere. Mach Dich doch einfach mal schlau über die Geschichte der Reformation und was in ihrem Lauf so alles passierte, dann kannst Du Gutes und Schlechtes leichter differenzieren. Gruß, q.


coeleste  27.10.2010, 20:14

nicht schlecht die antwort

Luther hat mit einer Reform auf die ausufernde Dekadenz in der katholischen Kirche und der Päpste in Rom reagiert, die ihm bekannt war da er ja auch "Katholik" gewesen ist!

Das hat u.a. dazu geführt, das sich dadurch ebenso die katholische Kirche ein wenig reformiert hat und zurück zu gewissen Basis-Gedanken in Glauben, Liturgie und Lehre gefunden hat.

Wozu Luther in seinen Reformansätze ebenso beigetragen hat, ist die Übertragung der christlichen "Berufung" auf den Begriff des Berufs und die mehr weltliche Auslegung spiritueller Ansätze und Aspirationen.

Was wiederum den strengen Protestantismus mit hervorgebracht hat, der einer der Basis-Dogmen und tiefen Wurzeln (in Verbindung mit dem Calvinismus) des amerikanischen Kapitalismus darstellt, ..

Im Prinzip sehe ich fast nur Vorteile in der Befreiung von der päpstlichen Bevormundung.

Zwei Nachteile empfinde ich:

Luther hat Judenmission betrieben und letztlich die Juden verdammt.

Seine Zwei-Reiche-Lehre war für die politische Emanzipation eher hinderlich.


verreisterNutzer  28.10.2010, 10:13

Ich vergaß einen wichtigen Vorteil, der leider nicht so publik geworden ist: Luthers Frau war seine echte Partnerin. Sie trafen finanzielle Entscheidungen gemeinsam, sie diskutierten gemeinsam mit Studenten, und er bestimmte sie zu seiner Erbin und als Vormund für die gemeinsamen Kinder. (Damals juristisch unmöglich!)

bueni  28.10.2010, 10:41
@verreisterNutzer

Nicht nur das. Luther konnte nicht mit Geld umgehen, aber Herr Käthe, wie Luther seine Frau liebevoll nannte, schaffte es, mit kaufmännischem Geschick ein neben den Cranachs zweites Imperium in Wittenberg aufzubauen.

vorteil:

luther hatte den deutschen eine gemeinsame sprache gegeben durch seine bibelübersetzung.


nachteil:

luther hatte aus der bibel die ganze geistigkeit herausgenommen, da er bei der übersetzung nach seinen eigenen worten "DEM VOLK AUFS MAUL SCHAUTE" (und das volk war nicht geistig, sondern irdisch eingestellt).


bueni  28.10.2010, 10:38

Ich glaube, du hast die Aussage nicht verstanden. Man kann exakt übersetzen und trotzdem so übersetzen, dass damit die Sprache des Volkes getroffen wird. Das war Luthers ziel und wenn du behauptest, dass er die ganze Geistlichkeit aus der Bibel genommen hat, dann meinst du wohl eher, dass er festgestellt hat, dass ich nur durch den Glauben gerecht werde und nicht auf die einzig seligmachende Mutter Kirche angewiesen bin. Denn entgegen der damals üblichen Meinung extra ecclesiam nulla salus (außerhalb der Kirche gibt es kein Heil) sagt Luther, dass man das Heil nur im Glauben findet. Auch dein zweiter Teil ist Schwachsinn. Das Volk hatte nur eine Bestrebung: vor Gott als gerecht dazustehen. Deshalb hatte der Ablasshandel, der mit der Angst vor dem Fegefeuer Geschäfte machte, so einen gewaltigen Erfolg. Denn schließlich konnten auch Verwandte freigekauft werden.

Nowka  31.10.2010, 00:09
@bueni

die geistigkeit des urchristentums fehlt völlig in der lutherbibel.

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luther hat nur das schon dekadente christentum, welches zur staatsreligion erklärt wurde in rom angepeilt.

HektorPedo  27.10.2010, 22:36

Hä?! Sorry, zu Teil 2 sage ich mal, dass das sachlich nicht stimmt und dem Einzelnen einen persönlichen, verstandesmäßigen Zugang zur Heiligen Schrift eröffnet hat!