Mag es Generation Z alles vorschnell als Mobbing und Depressionen zu bezeichnen?

Ja 77%
Nein 23%

30 Stimmen

7 Antworten

Ja

Nachm 2. Weltkrieg haben Menschen durchaus auch ihre Narben davon getragen aber wenn man Mal vergleicht, wie so n US veteran oder so danach gelebt hat.. zurück in die Heimat, sich feiern lassen, ab und zu an die verlorenen Kameraden denken, ok, sich n Haus kaufen, Familie gründen und weiterleben...vllt mit der ein oder anderen ptsd, aber sie scheinen das ganze restliche leben prima ohne Therapie gemeistert zu haben.

jugendliche haben heute 5 Jahre Depressionen, ohne irgendwelche Schrecken des Krieges miterlebt haben zu müssen, sondern nur weil ihr Partner mit dem sie 2 Jahre zusammen waren, Schluss gemacht hat. Herzbrüche tun übelst weh, keine Frage..aber verweichlicht sind wir da schon geworden.

Man muss aber auch sagen, damals war vieles besser. Heute kämpft man mit vielen herum. Riesige Unternehmen zerreißen unsere Aufmerksamkeit in alle Richtungen, social Media, Nachrichten bekommt man einfacher und schneller und diese Nachrichten sind dann natürlich auch immer nur negativ. Haus kaufen? Geht nichtmehr. Musst zusammen mit deiner Familie leben bis du 30 bist. Den potentiell negativen Einfluss auf die Psyche sollte man dabei nicht unterschätzen. Dekadente und Persönlichkeitsverderbende Sachen wie Tinder sind Normalität geworden, Männlichkeit wird heute viel mehr bekämpft etc.

Eine gewisse Sensibilisierung in manchen Dingen ist durchaus nicht schlecht. Aber Depression als Trend zu verwenden, is auch nicht richtig.


HappyMe1984  05.12.2022, 09:27

"Nach dem Krieg" haben diese Veteranen mit ihren psychischen Folgen ihre Familien verprügelt und emtional misshandelt, selbst ständig und massiv gelitten oder sich auch einfach umgebracht. Weil die sinnvolle Alternative - eine Therapie bei einem Profi zur Auf- und Verarbeitung des Erlebten - einfach keine war, da psychische Erkrankungen gesellschaftlich absolut stigmatisiert waren. Auch, weil die Nazis ja unter anderem besonders gern die Patienten in der Psychiatrie für Menschenexperimente missbraucht oder sie gar einfach umgebracht haben.

Es ist wirklich keine gute Idee, so zu tun, als wären die Menschen damals irgendwie "härter" gewesen oder das gar als irgendwie "besser" darzustellen!

Muslimhelper  05.12.2022, 09:38
@HappyMe1984

Ich bestreite nicht, dass es so Fälle gibt bzw. Gab. Aber es gab eben auch nicht wenige Fälle in denen es nicht so war.

HappyMe1984  05.12.2022, 09:49
@Muslimhelper

Du glaubst also, dass die Menschen vor nicht mal 100 Jahren eine andere Spezies waren? Oder wieso kommst du auf die Idee, dass Soldaten damals alles easy weggesteckt haben, während Soldaten heute alle irgendwie verweichlicht sind und deshalb aus Kriegen mit PTSB und Co. heimkehren?

Muslimhelper  05.12.2022, 09:50
@HappyMe1984

Erfahrung und weil die Menschen die letzten 100 Jahre so extreme Wandel durch gemacht hat wie sonst wohl nie in der menschheitsgeschichte.

HappyMe1984  05.12.2022, 09:57
@Muslimhelper

Erfahrung? Womit denn? Krieg? Veteranen? Mit welcher fachlichen Qualifikation?

Und der Mensch bzw. vielmehr die Gesellschaft hat einen Wandel durchgemacht, ja. Aber genau das ist ja der Punkt, den ich meine - dieser Wandel war der zu einem offeneren Umgang mit psychischen Erkrankungen, nicht der hin zu einem erhöhten Auftreten!

Ich würde mich für "Jein" entscheiden.

Ja, ich habe den Eindruck, dass diese beiden Begriffe inflationär verwendet werden. Dass einige Menschen sich per Online-Selbstdiagnose eine Depression attestieren, ohne jemals eine fachlich korrekte Diagnostik bei einem Psychiater durchlaufen zu sein. Und dass das dann auch gern als Ausrede verwendet wird, weshalb man nichts gebacken bekommt, anstatt sich mit der Erkenntnis, dass dort etwas in der Richtung vorhanden sein könnte, in eine Therapie zu begeben.

Ebenfalls wird berechtigte Kritik in der Sache oder an der Arbeitsleistung dann doch immer mal wieder direkt als "Mobbing" bezeichnet. Erlebe ich gerade selbst bei einer Arbeitskollegin, die wirklich alle durch ihre Minderleistung ausbremst und in deren Arbeit behindert, diese Kritik aber nicht einsieht und stattdessen neuerdings behauptet, wir würden sie mobben...

ABER: auf der anderen Seite sehe ich auch, dass psychische Erkrankungen - zum Glück! - immer mehr ihr gesellschaftliches Stigma verlieren und die Sensiblität dafür wächst! Und auch rund um den Umgang mit Mitarbeitenden im Job lassen sich jüngere Menschen nicht mehr den ganzen Mist bieten, sondern nutzen zunehmend ihre Macht auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt, wo überall Fachkräfte fehlen, um damit endlich aufzuräumen. Das sind beides Faktoren, die ich absolut gutheiße und mich sehr über diese Entwicklungen freue!


Ja

Ja nicht nur Mobbing oder Depression auch andere Begriffe werden sowohl häufig als auch falsch genutzt. Da sind Eltern gerne mal gleich toxisch wenn es ein andyverbot gibt, das Land ist bevölkerd von Narzisten und und und.

Slebstdiagnose ist nicht zielführend und wird es nie sein. Mal traurig sein ist keine Depression, dafür aber gesund.

Das schlimme aber is das sowohl Mobbing als auch Depression ja tatsächlich Existieren und für die Betroffenen ist der Leidensdruck enorm groß. Die Leute die sich allwöchentlich eine neue Psychose zulegen um sie in den socialen Medien breitzutreten schaden den wirklichen Opfern.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert
Ja

Man kann das nicht pauschalisieren, aber grundsätzlich ist da etwas dran

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für (nationale) Politik
Ja

Nicht jede Hänselei ist gleich Mobbing, und nicht jede Traurigkeit gleich eine Depression. Beide Begriffe werden oft inflationär eingesetzt.