Männlicher oder Unisex Name für Transman?

3 Antworten

Also ich fände es etwas komisch, wenn ein Österreicher einen Japanischen Namen hat und du müsstest auf jeden Fall damit rechnen, dass du immer gefragt wirst weshalb du diesen Namen hast

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

„Unhöflich“ finde ich es nicht, ich würde es eher als „lächerlich“ beschreiben. Wenn ein Österreicher einen japanischen Vornamen hat, ist es für mich dasselbe cringe, wie wenn eine Koreanerin, die eigentlich „Seo-Yeon“ heißt, sich als „Edith“ vorstellt, oder wenn ein Hongkonger, dem seine Eltern eigentlich den Namen „Man-sing“ gegeben haben, ihm noch dazu den Namen „Jimmy“ gaben, oder wie ein Chinese namens „Wang“, der darauf besteht, mit „Herr Ou“ (japanische Aussprache) angesprochen zu werden, oder wie ein japanisches Geschwisterpaar, dem seine Eltern unbedingt die Vornamen „Kai“ und „Erika“ geben mussten. Warum wollen immer mehr Leute unbedingt anders heißen, als sie eigentlich heißen und/oder eine ethnische Zugehörigkeit vortäuschen, die sie nicht haben? Konnte ich noch nie verstehen.

Die nächste Frage ist auch, wie lange „Kai“ und „Erika“ und „Edith“ und „Jimmy“ noch westliche Vornamen sein werden, wenn sich gefühlt jeder zweite Asiate solche Vornamen zulegt. Und umgekehrt, wenn soundsoviele Westler „japanische“ Vornamen tragen werden, wird es umgekehrt eben kein exotischer japanischer Vorname mehr sein. Vielleicht solltest du dich eher „Erika“ nennen, wenn du einen weiblichen japanischen Namen haben möchtest ;) Der Trend sind immer nur solange cool, bis es alle machen…

Bin aber einfach von deren Kultur, deren Leute, Geschichte und vieles mehr absolut fasziniert!

Ja, ich auch, und? Ich habe andere Wege gewählt, dies zum Ausdruck zu bringen, auch wenn die ein bisschen Aufwand bedeutet haben, als sich einen Namen zuzulegen. Man kann zum Beispiel einfach „nur“ viel darüber wissen, nämlich konkret Wissen, das über die üblichen Allgemeinplätzchen wie „In Japan ist Höflichkeit ganz wichtig“ hinausgeht. Man könnte auch Japan ganz oft besuchen, oder Japanisch lernen, das über „Omae ha mou shinde iru“ hinausgeht. Mir persönlich war es an einem Punkt in meinem Leben wichtig, Japan einen kleinen finanziellen Beitrag zu leisten, beispielsweise habe ich ein Stipendium, das ich mal bekommen hatte, (freiwillig) zurückgezahlt, und natürlich zahle ich Steuern und gebe viel Geld in Japan aus, und zwar explizit auch gerne in wirtschaftlich schwachen Regionen abseits der Touristenhochburgen. Alles das sind Möglichkeiten, seine appreciation gegenüber dem Land sinnvoll zum Ausdruck zu bringen; so, das Japan auch etwas davon hat. Sich einen japanischen Namen zu geben ist „cool“ und geht schön schnell und einfach, bringt aber nichts und stiftet maximal unnötig Verwirrung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Taki finde ich schön ^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin queer, & heimliche community-expertin🏳️‍🌈🤭