Männliche Babysitter keine Chance?

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och der Knackpunkt ist das ich männlich bin und 38. Wie könnte ich das Vertrauen der Mütter gewinnen? Oder hat man keine Chance?

ob du m oder w bist wäre mir egal. Mein Problem wäre eher, dass ich dich nicht kenne. Wildfremden Leuten gebe ich mein Kind nicht. Die einzige Ausnahme wäre, wenn du eine Ausbildung in der Richtung hast und es professionell wie eine Tagesmutter machst.

Ansonsten würde ich lieber mein Kind der Nachbarstochter anvertrauen, die ich auch persönlich kenne.


dennis4711 
Beitragsersteller
 18.06.2024, 09:06

Danke. Dann müsste ich es professionell machen. Kommt zwar jetzt aktuell nicht in Frage, müsste ich mal schauen in Zukunft ob es möglich ist. In Babysitter-Portalen suchen viele Familien nach einem Babysitter, würde gerne wissen, wie die das den machen.

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Ich arbeite in einer Kita. Und als Mann hast du es da sehr schwer, weil du immer unter Generalverdacht stehst. Als Erzieherin stehst du immer mit einem Bein im Knast und als männlicher Erzieher erst recht. Man ist auch immer der Gefahr ausgesetzt, das man von den Eltern grundlos angeschwärzt wird. Einer meiner männlichen Kollegen wurde mal angeschwärzt wegen Missbrauch. Dem sein Leben war zu Ende was Betreuung von Kinder betraf. Er hat zwar geschworen, das er nichts gemacht hat. Aber die Eltern haben am längeren Hebel gesessen. Die Kollegen glauben zwar alle nicht das da was passierte, aber die Eltern haben mit einem Zeugen auftrumpfen können. 9 Monate dauert es wenn es sich vom Erstverdacht bis zur Verurteilung hin zieht.

Ich selber stand auch schon unter Generalverdacht, weil ein Kind blaue Flecken hatte. Die Mutter hat das Kind trainiert zu sagen, das ich es war. Sie wollte auch mit einem Zeugen auftrumpfen, das Problem war aber, dass Kind und Zeuge sich widersprachen. Der Jugendamt hinterfragte genauer und dabei kam herauf das die Mutter sauer war, weil ich ein dunkelhäutiges Kind zuerst angezogen habe nach dem Mittagsschlaf und nicht ihr Kind. Bei genauerer Recherche des Jugendamtes kam dann heraus, das die Mutter in den sozialen Medien eine komplett rechte Präsenz zeigte und da ich den Jungen zuerst angezogen habe, anstelle ihr Kind war das der Mutter zu viel.

Vielleicht ist es in heutigen Zeiten besser sich einen anderen Job zu suchen, anstelle von der Tätigkeit des Erziehers


dennis4711 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 23:02

Danke für die Information. Wenn man das so liest, ist es wirklich besser vom Beruf Abstand zu halten. Schon recht Merkwürdig, das man Verurteilt wird, wenn nichts vorgefallen ist. Im Regelfall glaubt man dem Kind. Kinder sind halt leicht zu beeinflussen.

Es gibt sehr viele Berufe wo man mit einem Bein im Knast steht, wenn was schief läuft. Zum Verhältnis sind es dann Einzelfällen -trotzdem ist die Karriere beendet. Bei Kinderbetreuung hört die Gleichberechtigung da wohl auf.

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Belliwell  17.06.2024, 23:10
@dennis4711

Ja, da hört die Gleichberechtigung auf. Ich kann dir sagen was bei uns in der Kita Männer alles nicht dürfen....

Allein mit den Kindern ins Bad, allein im Gruppenraum sein, allein mit einem Kind den Raum wechseln, auch wenn es ein Notfall ist. Alles was allein gemacht werden könnte, darf der männliche Kollege nicht mehr. Schönes Arbeiten ist anders. Man könnte es sich schön reden, da Männer in dem Beruf mehr Kohle als Frauen bekommen. Und das sie mit Kusshand genommen werden, weil Männer in dem Beruf selten sind. Aber eine Erzieherin arbeitet in der Regeln mit Männern nicht gern zusammen, weil sie doppelte Arbeit hat und er besser bezahlt wird, obwohl er weniger machen muss.

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dennis4711 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 23:31
@Belliwell

Das hätte ich jetzt so nicht gedacht, das es so schlimm ist. Man sammelt doch Berufserfahrung. Da müsste die Kita-Leitung doch irgendwann einen vertrauen. Was ist bei einem Raumwechsel dabei. Was hält dich den in so einem Beruf? Denke da würde ich nach kürzester Zeit wieder kündigen bzw. jetzt nicht anfangen wollen. Meine Nichte schwärmt tagelang von den Ausflügen, also kann es so schlecht nicht gewesen sein. Privates Umfeld und Job scheinen doch sehr weit auseinander zu gehen.

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Belliwell  17.06.2024, 23:43
@dennis4711
Da müsste die Kita-Leitung doch irgendwann einen vertrauen.

Das tat sie auch. Auch alle Kollegen standen hinter dem Mann. Das Problem ist das das nichts nützt. Wenn die Eltern dem Kind Wörter in den Mund legen zählt Aussage gegen Aussage. Und bei Kindesmissbrauch heißt es eben nicht, im Zweifel für den Angeklagten. Es kann sein das die Anzeige nicht greift. Es kann sein das er unschuldig ist. Aber du weißt, ist der Ruf erst ruiniert..... Und ja, privat ist immer anders.

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dennis4711 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 23:51
@Belliwell

Du weißt ja am besten wie sich Kinder verhalten, wenn die jemanden Mögen oder Traurig sind. Wollen mal in den Arm genommen werden oder kuscheln. Zuhause klettern die auf einen rum. Da fasst man die Kids schon automatisch an. Im Beruf kann man vielleicht mehr Grenzen setzen. Geht vielleicht auch nicht immer. Wenn Eltern dem Kind laufend was falsches einreden. Können ja nicht unterscheiden zwischen richtig oder falsch, wobei Kinder in der Regel die Wahrheit sagen.

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Sicherlich liegt es an Geschlecht und Alter. Dabei muss es noch nicht mal sein, dass Eltern dem negativ gegenüb er stehen. Es stellt sich eher die Frage, warum machst du das?

Von einem erwachsenen Mann erwartet man, dass er einer Vollzeittätigkeit nachgeht und daher einen Babysitterjob - egal wie hoch das Interesse darin und daran ist - nicht im Alltag unterbringen kann. Im Gegensatz zu jungen Erwachsenen oder Jugendlichen, die neben Praktikas, Ausbildung, Schule und Studium eher auf einen Nebenverdienst angewiesen sind und den noch im Alltag unterbringen.

Oder (älteren) Frauen, die häufiger Brüche in ihrer Erwerbsbiografie haben durch Kinder und dann vielleichtn ur Teilzeitbeschäftigt sind oder sich schlicht zu ihrem Hausfrauendasein was dazu verdienen.

Und ich frage mich halt auch ,was machst du eigentlich? Womit finanzierst du dein Leben? In dem Alter ist halt Babysitten als Hobby unglaubwürdig.

Wenn du es wirklich machen willst, würde ich ja sagen, dann ziehe es auch professionell auf und bilde dich zum Tagesvater aus. Oder werde jugend-und Heimerzieher.


dennis4711 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 22:35

Da hast du Recht eigentlich. Ich habe zwar einen geregelten Arbeitstag und hätte genügend Zeit Abends oder am Wochenende gehabt. Dachte wenn ich schon Erfahrung gesammelt habe, hätte ich noch etwas Geld verdienen können. Lange wollte ich das auch nicht machen. Die Lust mir auch irgendwie vergangen.

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Rendric  17.06.2024, 23:07
@dennis4711

Kann dich verstehen. Muss aber auch sagen - aus Elternsicht nicht gerade Vertrauenswürdig. Sowas läuft nur im Verwandten- und Bekanntenkreis gut. Aber für Fremde schrillen da durchaus jede Alarmglocken. Zumal du ja auch keine Expertise vorweisen kannst. Also ok, die Nichte. Aber halt nicht auf professioneller Ebene mit Ausbildung, mit Erfahrung oder halt eben gar mit Fortbildungen zu relevanten Themen.

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dennis4711 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 23:16
@Rendric

Wenn ich auf ein Kind aufpasse und das andere Kind ist vielleicht im gleichen Alter, wozu benötige ich den noch Expertise. Dafür spricht man doch erst mit den Eltern und schaut ob das Kennenlernen mit dem Kind funktioniert, wie beide es vorstellen. Hinderher wird das Kind gefragt, ob alles in Ordnung war. Entweder man hat guten Eindruck vermittelt oder eben nicht. Ist ja nicht so, das man direkt alleine mit dem Kind wäre. Die Vorurteile sind dann doch halt höher.

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Rendric  17.06.2024, 23:26
@dennis4711

Kenne mich damit persönlich nciht aus, wie das Engagement eines Babysitters abläuft. Habe bisher nie einen gesucht oder gebraucht. Bin schon etwas davon ausgegangen, dass Kennenlernen und mit Kind alleine lassen, zusammenfällt. Also dass man die nach einer kurzen Vorstellung, rumführung durch das Haus, erklären der Erwartungen und REgeln dann auch sofort alleine lässt. Macht natürlich sinn, wenn man Babysitter erst unter beaufsichtigung mit dem Kind in Kontakt treten lässt - auf der anderen Seite wollen die wenigsten einen babysitter doppelt bezahlen. Schon gar nicht für einen Tag, an dem dieser "nichts" geleistet hat.
Und Expertise... also Gleichaltrige können schon extrem unterscheidlich sein. Eine pflegeleichte, verwandte Nichte ist noch lange keine REferenz. Und eigentlich erwarte ich shcon ein bisschen, dass man eine Art Konzept hat und sich mit dem Thema Erziehung wenigstens auch mal theoretisch etwas auseinander gesetzt hat. Ist übrigens auch ein Streitthema zwischen mir und meinem Mann auch bezüglich der eigenen Kinder. Und vom Studiengang her sind wir beide Pädagogen, auch wenn wir beruflich beide nicht den Fokus auf Kinder gelegt haben. Aber wir haben alles schon mal gehört, sind darin geprüft worden und sollten vor anderen einen Wissensvorsprung haben. Klar, gibt es bis heute kein Handbuch und Patentrezept darüber, was die beste Erziehung ist und auch keinen Leitfaden mit jeder Lösung für jedes mögliche Problem. Dennoch sind wir soweit, dass wir inzwischen wissen, was alles falsch ist. Klar und erwiesen. Finde schon, dass wenn man mit Kindern zu tun hat, dass man sich etwas damit auseinander gesetzt haben sollte. Intuition und logischer Menschenverstand ist meiner Meinung nach nicht alles.

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dennis4711 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 23:40
@Rendric

Ich kenne mich auch nicht aus, wie so ein Kennenlernen genau stattfinden würde. Nur aus Erzählungen. Man beschäftigt sich schon mit dem Kind und ist alleine mit ihm im Kinderzimmer. Aber die Mutter wäre halt in Hörweite oder schaut vielleicht zu. Man muss auch aufs Kind achten, ob man mit dem Babysitter überhaupt klar kommen würde. So lief es bei uns Privat auch ab. Da wir uns gut verstanden haben, sind wir dann auch mal alleine auf dem Spielplatz oder in den Zoo gegangen.
Ich denke der einfache Werdegang man fängt mit der Nichte an und passt dann vielleicht noch auf deren Freundinnen auf und hat gute Referenzen. Wohnen halt nicht grade um die Ecke und habe noch was anderes zu tun.

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Rendric  17.06.2024, 23:54
@dennis4711

Und warum sollte man jemanden dafür bezahlen, das Kind zu betreuen und zu bespaßen, wenn ich oder eine andere PErson verfügbar ist und auch aufpassen kann? Klar ist es natürlich mit dem Ziel, dass es beim nächsten Mal klappt, ohne dass jemand im Haus ist. Einen Babysitter bucht man ja, damit man selbst aus dem Haus gehen kann ohne das Kind betreuen zu müssen. Also ja, für mcih wäre an der sTelle schon die Erwartung, dass ich Babysitter und Kind (das ich natürlich schon drauf vorbereitet habe, dass jemand "fremdes" ins Haus kommt und sich um es kümmert) sofort alleine lassen kann. Immerhin reden wir ja gerade in deinem Fall von bereits älteren Kindern. Einer 5 Jährigen kann ich sagen, dass ich weggehe, aber der Dennis ist dann für das Kind da.

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dennis4711 
Beitragsersteller
 18.06.2024, 00:09
@Rendric

Habe vom Kennenlernen am ersten Tag gesprochen. Wenn ich das Babysitten dann übernehme, wäre die Mutter nicht da. War ja auch von mehreren Stunden bis spät Abends die Rede. Alles andere würde auch keinen Sinn ergeben. Was sich manche Eltern so vorstellen, gleicht einem Kindergartenplatz.

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Rendric  18.06.2024, 00:14
@dennis4711

Wie meinst du? Von den Betreuungszeiten her? Dann wäre es ja Tageselternangebot. Oder wegen der "Eingewöhnung". Aber gerade die gibt es ja bei einer Kita und wird natürlich bezahlt.

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dennis4711 
Beitragsersteller
 18.06.2024, 07:56
@Rendric

Ist so ähnlich wie bei einer Kita. Wenn man den Babysitter nicht kennt, muss man doch feststellen ob er das wirklich kann und ob man sich mit dem Kind gut versteht. Niemand überlässt doch einen fremden auf Anhieb das Kind. Für mich hat sich das Thema, eh erstmal erledigt.

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