Macht und ohnmacht in der pflege?

3 Antworten

Du hast in der Pflege Macht über den Klienten, denn du kannst z. B. auf subtile Weise zeigen dass du die Person nur aus Pflichtgefühlt pflegst. Indem du z. B. nur das Nötigste kommunizierst, keine Rücksicht auf seine Befindlichkeiten nimmst.

Doch auch der Klient hat Macht über dich, so dass du ohnmächtig bist als Pflegeperson. Indem er / sie sich nicht kooperativ verhält. Einnässt, einkotet, sich schwer macht, aggressiv reagiert.

Im Wechsel, wenn man sich dessen nicht bewusst ist und unter Druck steht (wie vermutlich fast überall in der Pflege), artet das zu einem Machtkampf aus, der schwer zu durchbrechen ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Eine Pflegekraft hat die Macht zu entscheiden was und wie etwas mit einer hilflosen Person geschieht. Wann wird geduscht, gelagert, gegessen, rein ins Bett, raus aus dem Bett, welche Kleidung angezogen wird usw.

Die Ohnmacht, beginnt da wenn trotz aller Versuche nichts zu machen ist, die Person schreit und schlägt während der Pflege, sie ist sehr krank und nichts hilft mehr, die Angehörigen entscheiden nicht zum besten der Person, eine Sterbebegleitung kann nicht gemacht werden weil die Zeit fehlt usw.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ohnmacht in der Pflege, da denke ich an Schwerstpflegefälle, die man nicht mehr aus dem Bett rausbekommt, die man pflegt, mit Katheter und Windeln und Drehen und Mahlzeiten, bis sie endlich sterben können.

Oder wenn die Angehörigen nicht zuzahlen wollen für eine bessere Pflege. Mir hat ein Mann, der einen mobilen Pflegedienst hatte, berichtet, daß wegen 16 Euro (mehrere Kinder) keine ausreichende Pflege geleistet wurde, da die Kinder diese lächerliche Summe einsparen wollten. Klingst irrsinnig, oder. Das ist auch Ohnmacht.

Es gibt sicher noch mehr Punkte.