Macht es Sinn auf Weizenprodukte zu verzichten?
Meine Frage bezieht sich auf den Ukraine Konflikt, denn dadurch ist die Weizenproduktion stark eingeschränkt und einige Länder, wie zum Beispiel Ägypten, sind auf Weizen, als Hauptnahrungsmittel, angewiesen. Deswegen frage ich mich, ob es sinnvoll wäre, wenn man auf Weizenprodukte verzichtet, um der Knappheit in diesen Ländern vorzubeugen.
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
8 Antworten
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Ja, etwas schon. Allerdings konsumierst du dann andere Lebensmittel wie z.B. Brot aus Roggen oder Dinkel oder Haferflocken oder du könntest auf Hirse ausweichen oder auf Kartoffeln.
Würden jetzt viele Menschen bei uns auf Weizenprodukte verzichten, würden sie halt eine Knappheit bei anderen Lebensmitteln auslösen, weil dann dort die Nachfrage steigt. Denn irgendwas müssen wir ja essen.
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Deutschland verbraucht 0,9 % des weltweiten Weizens. Ein Konsumverzicht von z. B. 30 % wäre in Ägypten nicht spürbar. Solche Aktionen geben dem Teilnehmer ein Gefühl der moralischen Überlegenheit und mindern ein eventuell vorhandenes Schuldgefühl.
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Selbst wenn niemand in DE mehr Weizen konsumieren würde, würde das die Nahrungsmittelknappheit in diesen Ländern kaum beeinflussen.
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Es käme aber für die Zukunft nicht zu spät.
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Der Konsum von Weizenprodukten ist nicht der Treiber... wenn überhaupt dann wäre es sinnvoll von Fleisch auf Seitan umzusteigen. Es wird nämlich viel mehr Getreide an Tiere verfüttert, als direkt zu Nahrung für Menschen verarbeitet wird!
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Saitan ist aber auch nicht unbedingt gesund, das ist Gluten pur. Das würde ich wirklich nur zur Not essen. Sonst lieber sein lassen.
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Es ging bei der Frage nicht um Gesundheitsaspekte sondern darum Weizen zu sparen...
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Bitte unterscheide zwischen Futtergetreide und Getreide, das Menschen verzehren können! Denn Menschen können ganz einfach kein Futtergetreide essen, das ist nicht für Brot verwertbar. Und die Fruchtfolge auf den Äckern unterliegt Regeln und ist schon geplant. Es wäre auch sinnlos, jetzt die ganzen Schweine zu erschießen, damit sie kein Getreide fressen, denn deren Futter können wir Menschen eh nicht essen. Und Rinder fressen kein Getreide, sondern Maissilage und Gras und Heu.
60 % Getreide im Futter – oder wie man mit falschen Zahlen Stimmung macht - YouTube
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Futtergetreide ist nicht giftig oder ungenießbar nur weniger gut aufbereitet als das was wir essen und ggf. weniger bzgl. Schadstoffen reglementiert. Angebot und Nachfrage... sind hier die Zauberworte. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das was in D. Futtergetreide ist, in Afrika schon zu den Premiumprodukten gehört, ohne hier zynisch sein zu wollen. Wenn du von 1 € pro Tag lebst und vor der Frage stehst, ob du 1 kg Getreide mit 1% Sandanteil für 20 ct oder 1 kg Getreide das perfekt ist für 40 ct kaufst, dann ist das ne ziemlich klare Entscheidung.
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Hast du das Video angeschaut? Da ist genau aufgelistet, was in Deutschland an Tiere verfüttert wird. Körnermais ist nicht essbar für Menschen, das ist kein Zuckermais. Kannst ja mal an einem Maisfeld einen Maiskolben abmachen und versuchen zu essen. Oder du versuchst, Kleie zu essen, es hält dich niemand auf. Und wie gesagt, unsere Milchkühe und Mastrinder fressen gar kein Getreide, sondern Maissilage und Gras und Heu. Wir Menschen können weder was mit Gras, noch mit Heu noch mit Maisblättern anfangen, auch die Menschen in Afrika nicht.
Dann noch Trockenschnitzel, Maiskleber und Melasse, das sind Abfallprodukte der Brauereien, können Menschen auch nicht verzehren.
Nur 9,4% des Viehfutters, das wir verfüttern, kann vom Menschen verzehrt werden.
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Wir reden hier von Weizen, nicht von Mais, mit ist sehr wohl bewusst dass es Pflanzen gibt die fast nur für die Verfütterung angebaut werden. Übrigens ist Körnermais zwar vielleicht nicht so lecker wie Gemüsemais, aber wird durchaus auch verwendet... Maismehl, Maisgries, Speisestärke... das wird nicht aus Zuckermais gemacht.
Das man nicht von heute auf morgen eine ganze Industrie umstellt ist mir vollkommen klar, das wird auch nicht passieren. Aber wenn wir jetzt 10% weniger Schwein essen würden, wäre das sicher nicht kontraproduktiv für den Weizenverbrauch und es würde trotzdem nichts vergammeln.
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Ja, wir reden hier von Weizen. Und dass bei Weizen mehr an Tiere verfüttert wird wie es von Menschen gegessen wird, ist schlicht eine Lüge. Das wird in dem Video genau aufgelistet. Denn wenn von "Futtergetreide" gesprochen wird, ist damit auch Mais, Kleie, Melasse und Gerste gemeint.
Minute 2:40:
Es werden in Deutschland ca. 7,4 Mio. Tonnen Futterweizen verfüttert. Gesamtproduktion Weizen von Deutschland: 45, 36 Mio. Tonnen. So, nun gehen wir zum Prozentrechnen über, 7,4 Mio. Tonnen von 45, 36 Mio. Tonnen sind 16, 3 % unseres Weizens.
Also nix mit "wir verfüttern mehr Weizen als wir essen" und auch nix mit "60% Weizen sind Viehfutter"
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Ja, stimmt, die 45 Mio. Tonnen waren die gesamte Getreideproduktion und Weizen sind 22 - 23 Mio. Tonnen. Da hast du mit den 30% Prozent Recht.
Aber wie gesagt, sind die anderen Getreidesorten zur Verfütterung nicht essbar oder Abfallprodukte oder Zwischenprodukte. Also kann man nicht sagen, wir Menschen könnten das essen.
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Naja, aus Gerste kann man kein Brot machen, nur Bier :-)
Kleie und die Reste aus Brauereien können wir auch nicht essen.
Aber vielleicht den Mais, wie du erwähnt hast. Da müsste man aber schauen, welche Sorte das ist und könnte nur die Kolben verwerten. Bei uns wird das ja komplett mit Blättern gehäckselt.
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Na am Bier will ja auch keiner sparen :D und die Reste werden neben dem Verfüttern auch energetisch verwertet, was sicher auch nicht ganz unwichtig sein wird in den nächsten Jahren. Bei dem Weizen der nicht zu Brot gemacht wird, reicht oft die Qualität nicht für gute Produkte, aber er wäre durchaus essbar, mehr wollte ich ja auch gar nicht sagen. Vermutlich ist das was wir verfüttern qualitativ um Welten besser als das was vor 50 Jahren das Standardprodukt war. Aber die industrielle Produktion ist auf konstant gute Zutaten mit bestimmten Eigenschaften angewiesen. Deswegen geht so eine Umstellung natürlich nicht ad hoc und niemandem wäre damit geholfen, wenn ganz Deutschland plötzlich kein Fleisch mehr isst... da das aber sowieso nicht passieren wird und solche gesamtgesellschaftlichen Änderungen sich immer eher schleichend vollziehen, würde auch kein Problem entstehen, wenn jetzt 10-20% der Menschen sich von heute auf Morgen bewusst einschränken.
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"Vermutlich ist das was wir verfüttern qualitativ um Welten besser als das was vor 50 Jahren das Standardprodukt war"
Das weiß ich nicht, dazu bin ich zu jung :-) Aber kann gut sein, dass das besser ist wie früher, weil damals oft Pilze am Getreide waren, was sehr ungesund war (Mutterkorn).
"Aber die industrielle Produktion ist auf konstant gute Zutaten mit bestimmten Eigenschaften angewiesen"
Dürfte die Industrie minderwertigere Produkte für die Produktion nehmen, solange kein gesundheitlicher Schaden entsteht? Ich hab keine Ahnung, wie das gesetzlich geregelt ist.
"würde auch kein Problem entstehen, wenn jetzt 10-20% der Menschen sich von heute auf Morgen bewusst einschränken"
Wäre auch kein Problem, sondern wünschenswert.
Wir sollten nur auf eins achten: Lieber bei uns anbauen unter gesetzlich geregelten Umweltbedingungen, als Bolsenaro noch mehr Regenwald abholzen lassen um z.B. Zuckerrohr anzubauen. Das ist so meine Sorge.
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Denke schon das die Industrie auch anderes verwenden dürfte, aber ggf. nicht einfach so kann. Wenn minderwertiger Weizen zu wenig Gluten enthält, ändert das signifikant die Backeigenschaften und damit das Produkt. Da steht ja kein Bäckermeister daneben und hat im Gefühl wie er auf Abweichungen reagieren muss. Aber das Endprodukt wäre bei gleicher Verarbeitung wie 1+ Weizen grundsätzlich bedenkenlos essbar, nur eben vielleicht weniger fluffig oder so.
Natürlich ändert sich dann auch die Zusammensetzung und die Nährwertangaben stimmen nicht mehr... weiß nicht wie das geregelt ist, aber schon das dürfte sehr enge Spezifikationen für den Weizen und anderes Getreide bedingen.
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Ich weiß, hier in Deutschland werden 60% des Getreides an Tiere verfüttert, das ist einer der Gründe warum ich kein Fleisch esse.
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Also ich weiche schon seit Jahren auf Roggen-und Dinkelprodukte aus.
Warum nicht? Der Weizen den wir einsparen, könnte diese Länder konsumieren.