Macht es Kind mit Absicht falsch?
Halli hallo, wir haben grade mal wieder ein phase wo ich denk Grrrrrrrr nicht schon wieder.
Also frag ich mal andere.
Es sieht so aus unser Lütte (10 leichte Lernbehinderung) hatte in den letzten Wochen die Phase will alles selber machen. Gesagt getan machen wir so. (Brote schmieren usw.) weil er grade das Bus fahren lernt, und erst alleine fahren darf wenn er selbstständiger geworden ist. Weil er auch nicht freiwillig selbst nachdenkt.
Und er will wirklich unbedingt alleine zur Schule fahren und zurück. Also aus Angst das zu müssen ist es definitiv, nicht weil er ein kleines stück schon alleine gehen darf und das total toll findet. und dauernd fragt wann er endlich alleine fahren darf.
Nu ist unser Problem es hat alles soweit wunderbar geklappt, nu hat er gemerkt (selbst auch gesagt) das es so anstrengend ist das selbst zu machen. Nu macht er alles falsch und wir glauben das es Absicht ist weil:
Ein paar Beispiele:
Brot selbst machen funktioniert nicht mehr er hat gelernt erst das Brettchen dann Brot Margarine und dann was draufkommt.
Nu fängt er damit an holt erst die Wurst raus legt die (ohne mal abzuwischen haben da gestern Abend saft gepresst mir bissel Sauerei) wurst lose auf die Arbeitsplatte, holt dann das Brot raus, dann nochmal an den Kühlschrank die Margarine da raus, lässt die Tür offen( er weis sehr genau das der Kühlschrank nicht offen bleibt) legt die Wurst aufs Brot, nimmt sie wieder runter schmiert dann Margarine drauf Wurst drauf, und räumt dann wieder alles weg.
Wir haben uns das gestern Abend mal angeschaut (neben saft pressen also hat ers nicht mitbekommen, er selbst hat aber oft nach uns geschaut ob wir zusehen), und es fiel mir echt schwer ruhig zu bleiben.
danach haben wir ihn ruhig gefragt warum er das so gemacht hat und nicht wie er es sonst macht. kam nur ich wollte das so machen.
und viele viele andere Kleinigkeiten.
er hat einen Tagesplan in seinem zimmer hängen, was bisher ganz gut geklappt hat. nun fragt er ständig.
Wann muss ich unten sein? (wenn wir losmüssen zu seinen Terminen oder das tägliche Gassi gehen)
was kommt jetzt? (sogar nach den Hausaufgaben fragt er was muss Ich jetzt machen, (wobei er weis das dann der ranzen gepackt wird und die stifte angespitzt) bisher immer gut geklappt.
Oder vorgestern nach dem einkaufen (es waren noch 10 min bis zum gassi gehen, immer gleiche Uhrzeit) fragt den Papa darf ich mit Gassi gehen. Antwort ja darfst du, kommt er dann zu mir soll ich mich umziehen gehen. (Ich hatte das mitbekommen) und habe gesagt du gehst doch gleich mit Gassi wieso möchtest du dich noch umziehen hast doch eine Jeans an. Wusste er nicht.
und sowas ist nu an der Tagesordnung bei allem was er konnte fragt er nach macht es falsch. Sogar das mit der gabel essen funktioniert nicht mehr.
Sollen wir das ignorieren, immer wieder drauf hinweisen, oder was sind mit den nerven echt bald durch.
Weil er konnte das alles ohne Probleme mal.
19 Antworten
vielleicht hat er angst das sich nicht mehr um ihn gekümmert wird, wenn er "alles" allein kann...
Ich wüsste manchen Jungen der das auch so macht, ohne Lernbehinderung. Was interessiert es einen Jungen ob er ein Brettchen nehmen oder den Kühlschrank schliessen soll. Das ist kein Kinderdenken, schon gar nicht das eines Jungen. Die ganze Kontrolliererei ist doch wirklich enorm anstrengend bis nervtötend. Auch ständiges Loben ist eine nervige Sache, natürlich macht er alles falsch, weil, ich vermute mal deine Ansprüche nicht so kindgerecht sind. Für mich tönt es, bei der Mutter war alles schlecht und ich zeigen jetzt, wie man alles richtig macht. Das verletzt das Kind enorm in seinem Selbstwert. Es fühlt sich nicht angenommen und hat keine Chance etwas richtig zu machen.
Beschränke dich auf 3 Dinge, erst wenn das gut klappt nimm ein neues dazu. Lass doch den Jungen erst mal bei sich ankommen. Du musst keine super Übermutter sein und du musst deinem Mann auch nicht zeigen, dass du besser bist, als seine Ex-Frau.
Hmmm... warum fragst du denn hier, wenn du fachlich so gut betreut bist?
wo lebte denn euer 10 Jähriger voher?? Wenn er 3 Jahre nun erst bei euch lebt?
man kann natürlich keine ferndiagnose geben, die seriös ist. Aber vieleicht mal eine Möglichkeit in den Raum werfen.
Was passiert wenn er alles richtig macht? Er wird weniger beachtet und hat mehr Mühe, eine unschöne Kombination. Möglicherweise produziert er Unsicherheit, Nachfragen und Fehlleistungen, damit er eure Aufmerksamkeit und Fürsorge nicht verliert. Versucht ihn für seine Leistungen mit Aufmerksamkeit und Unterstützung zu belohnen. Wenn er das Gefühl hat, er verliert etwas wenn er was richtig macht, hat er keinen Grund erfolgreich zu sein.
er bekommt immer ein lob wenn er was richitg macht oder selbst mal an was denkt, er hat gester zb mit dem messer das essen "richtig" auf die gabel geschoben und ich habe ihm sofort gesagt wie toll er das macht.
............wie behindert oder nicht behindert ist denn euer 10jähriger Junge eigentlich tatsächlich ???
So dass er mit 10 Jahren nun das Essen, "richtig" auf die Gabel geschoben hat.
Und wie schiebt man das Essen denn "falsch" auf die Gabel ?
Ich denke da ist einerseits der große Wunsch nach Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstständigkeit....aber gleichzeitig ganz viel Unsicherheit!
Selbstständig wird man wenn man Verantwortung für sein Handeln übernimmt. Aus deinen Erzählungen entnehme ich lediglich das ihr ihm Aufgaben übertragt,aber die Verantwortung liegt bei euch - bzw. ihr schaut stets und ständig danach ob er scheitert.
Ein bißchen klingt es auch danach als hättet ihr ihm das denken abgenommen und aus Macht der Gewohnheit stellt er euch all mögliche Fragen - nicht weil er die Antwort nicht wüßte oder nicht selbst wüßte was er tun soll, sondern weil er wissen will wie ihr es gerne hättet. Er denkt vorher gar nicht nach was er als nächstes tun könnte, sondern verlässt sich auf eure Anweisungen. Und wenn euer Gehirn mal nicht verfügbar ist, dann sagt ihm der aufgestellte Plan im Kinderzimmer was er tun soll?!? Und wann darf er selbst mal denken?
Und wenn ständig Einer fordernd dahinter steht und aufpasst, dann verunsichert das natürlich nur noch mehr! Wenn er selbst seine Stullen schmiert, dann ist es erst mal unrelevant in welchem Ablauf er das tut. Wenn die Wurst blanko auf der Arbeitsfläche lag, dann bitte ihm im Anschluss darum die Arbeitsplatte bitte abzuwischen. Und wenn der Kühlschrank mal einen Moment offen bleibt, dann ist das auch nicht so tragisch. Seinen eigenen Ablauf wird er von ganz alleine lernen wenn er im eigentlichen Ablauf "Stulle schmieren" sicher wird. Ich denke ihm fällt es einfach nur schwerer (vielleicht auch wegen der Behinderung) neue Abläufe umzusetzen und gleichzeitig kommt vielleicht noch die Aufregung dazu weil er weiß das jemand hinter ihm steht der darauf achtet ob alles gut läuft.
Von daher ja, ignoriert die kleinen Fehler und legt erst mal nicht so viel Wert auf Perfektionismus. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und der Eine kapierts eben schneller und der Andere eben langsamer. Immer wieder loben würde ich auch nicht, das signalisiert nur das ihr ihn unter Kontrolle habt. Statt immer nur einen bestimmten Arbeitsablauf zu loben, so nachn Motto "schön das du diesmal die Kühlschranktür nicht offen gelassen hast" kommt so rüber wie: ich hab dich die ganze Zeit beobachtet und hätte nicht damit gerechnet das du Trottel diesmal dran denkst.
Bittest du ihn aber darum für die Mama ein Brot zu belegen und freust dich anschließend darüber wie lecker das belegte Brot schmeckt und wie toll er das gemacht hat, dann kommt es von Herzen und stärkt sein Selbstvertrauen.
Das er aus Absicht alles falsch macht glaube ich nicht. Eher aus Unsicherheit. Und in dem er sagt "alleine zur Schule" ist sooo schwer, heißt es doch nicht automatisch das er eure Hilfe will? Frag ihn doch mal was daran so schwer ist und was er glaubt tun zu können damit es ihm leichter fällt.
Der plan im Zimmer ist schon sinvoll damit wir nicht immer sagen müssen was nu kommt, wenn er selbst nachschauen kann ist das doch selbstständig. Und die brot sache war ein beispiel von vielen sonst ist er dabei ja alleine gewesen nur ich renne nicht fluchartig aus der küche weil er reinkommt.
Und auf dem plan stehen hauptsächlich wann wir zur schule fahren (davor macht er alles alleine also sich waschen usw) dann wann hausaufgabenzeit ist (weil er mehrer termine die woche hat und er struktur braucht)
dann seine termine (ergo, sport, spielgruppe) und abends nur noch ab wann abendessen (muss ne genaue uhrzeit sein weil er da tabletten nehmen muss und ne halbste stunde nach der tablette essen soll)
Und kleine Fehler ignorieren wir und lach ihn loben das er die kühlschrank tür mal zu gemacht hat das natürlich nicht sondern bei sachen die er enweder auf anhib richtig macht oder selbstständig richtig macht ohne große diskusion vorher. und das man dann nicht sagt ich habs dir ja gesagt das würden wir nie machen weils im lob ein vorwurf ist.
und mit der schule wir haben es genauso gemacht wie auch die lehrerin es so gemacht hat. er will das wir vorsagen (hat seine leibliche mutter früher immer gemacht). wir helfem ihm natürlich wenn wir merken er kanns wirklich nicht aber wenn wir merken er kanns schon will aber die lösung rauslocken dann natürlich nicht. und er ist sehr raffiniert dadrin. er war zb in der schule eine zeitlang in der hausaufgaben hilfe er hat doch tatsache die lehrerin (nicht seine lehrerin) dazu gebracht sein bild auszumalen (sie wusste das es seine hausaufgabe ist, hat auch vom direktor einen auf den deckel bekommen).
Dann ist er doch aber weitesgehend selbstständig! Er versucht es sicherlich gerne mal diesen Nestschutz zu bekommen, vielleicht gerade weil er es von der leiblichen Mutter jahrelang so bekommen hat. Ich würde das auch nicht unbedingt mit Gewalt abgewöhnen. Wenn ihm dieser Nestschutz wichtig ist dann gebt ihm das weiterhin. Ihr könnt es doch einigermaßen steuern in welchen Situationen es angebracht ist. Mal eine Aufgabe vorzusagen ist zum Bsp kein Ding. Mach ich auch hin und wieder bei meiner Tochter, Und danach sagst du eben "und den Rest machst du jetzt alleine" Vielleicht ist solch umtüteln für ihn eine Art Quelle woraus er Liebe & Aufmerksamkeit zieht. Wenn er so aufgewachsen ist, dann ist es auch eine Art Verhaltensmuster welches nur schwer abzulegen ist. Ich würde ihm diese Quelle nicht wegnehmen, solange es die Möglichkeit gibt ihn in anderen Bereichen zu fördern und zu fordern.
Morgens trag ich meine Tochter wie ein Baby aus dem Bett bis ins Badezimmer. Nicht weil sie nicht laufen könnte, sondern weil ich es so mache seit sie nicht mehr gewickelt wird :-) Und sie genießt es für einen Moment noch mal "unbeholfen" zu sein. Klar könnte ich sagen "du bist jeetzt fast 8 Jahre alt und steh bitte alleine auf" aber warum? In allen anderen bereichen ist sie selbstständig. Es sind nur diese kleinen Momente die ich lasse. Und wenn es Situationen gibt wo sie "unselbstständig" wirkt, dann helfe ich ihr und mache ihr Mut nach Anleitung alleine zu widerholen. Den Plan bei euch im Zimmer kritisiere ich an sich ja nicht, Aber es kommt schon so rüber als besteht der Tagesablauf nur aus Struktur und ihr nutzt jede Gelegenheit es dem Jungen zu verdeutlichen. Ein bißchenm vergleichbar mit meinem vollen Terminkalender auf Arbeit. Und wenn man weiß das viel erledigt werden soll, entsteht Druck. Einige Menschen "arbeiten" unter Druck eben unsicher. Versucht doch mal die Erwartungen ein wenig runter zu schrauben und dem Jungen etwas Druck zu nehmen. Vielleicht lässt dann das Gefrage nach was er als nächstes tun soll.
Daumen hoch für deine Antworten,
dazu sollte dir Blackdragoon3000 schreiben können:
"ich kann nachvollziehen, wie du das meinst und ich werde es versuchen auch umzusetzen", und das
"Grrrrrrrrr, nicht schon wieder, gehört für uns nun ein für allemal der Vergangenheit an" ! (?)
Blackdragon3000..............das war aber mal ein "Verbrechen" einem 10 jährigen 50 % schwerstbehinderten Kind, mit H ! sein Bild mal zur Abwechslung auszumalen, wenn er das mal möchte.
Dafür bekommt man vom Direktor eine "auf den Deckel" ? Und es war nicht mal seine Lehrerin, sondern eine Hausaufgabenhilfe in einer Sonderschule.
Was für ein toller Direktor !
Ist es ein Krankheitsbild? Teil seiner Behinderung? Schwierig, so einfach darauf zu antworten.
Ein gesundes Kind fällt auch manchmal in Kleinkindgebarden zurück. Als meine Tochter laufen konnte, wollte sie plötzlich krabbeln.
Hilft vielleicht loben, und ihm oft sagen, wie groß er nun schon ist?
Oder er ist zerstreut, weil ihn etwas sehr belastet?
Wie schon gesagt: So aus der Ferne schwierig zu beurteilen.
Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Kraft und gute Nerven!
darum geht es doch überhaupt nicht wie machen ja alles nach und nach er lebt ja schon seit drei jahren bei uns. und selbst seine therapeutin sagt das die sachen die er schon konnte (alles was cih aufgezählt habe) auch noch können müsste das es momentan wieder ein austesten der grenzen ist weil bei seiner mutter neuerdings auch regeln herrschen ( was wir natürlich toll finden es lebe die familienhilfe, mit der wir natürlich heute auch gesprochen haben weil sie die komplette familie betreut und auch sie ist der gleichen meinung wie die therapeutin) . Haben sie heute extra angerufen deswegen. und das loben wenn wir es nicht machen komtm er selbst an und sagt dauernd das habe ich toll gemacht usw. und doch unsere ansprüche sind sowohl kindergerecht sowie auch auf seine besonderen bedürnisse zugeschnitten sozusagen.