Lüftungskonzept

7 Antworten

Das mit dem Lüftungskonzept ist Schwachsinn. Klar, neue Fenster sind dichter, also findet kein Luftaustausch statt und somit steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Auch dämmen neue Fenster besser und es bleibt warm, womit die Luft mehr Feuchte aufnehmen kann. An kalten Stellen im Raum (bspw. über dem Fenster) kondensiert dieses Wasser aus der Luft und es wird feucht und Schimmel entsteht. Dem kann man nur entgegenwirken, indem man regelmäßig lüftet. Doch dafür braucht man kein Konzept. Jeder Raum wird unterschiedlich genutzt und auch die Feuchte ist dadurch unterschiedlich. In einem Schlafzimmer beispielsweise wird durch 2 Personen die Nacht hindurch geschwitzt. Lüftet man jetzt morgens nach dem Aufstehen eine halbe Stunde ist alles paletti. Man braucht dafür doch keine Konzept. Und in anderen Räumen ist es genauso. Einfach regelmäßig (1-2 mal am Tag) lüften und gut ist.

MfG ChiliWolf


Onki73  26.04.2014, 17:19

Na Sie haben wohl noch nichts davon gehört, dass Baustoffe neben der Wärmespeicherfähigkeit auch der Feuchtepufferung dienen. Das heißt, sie sind aufnahmefähig für Wasserdampf und geben ihn wieder ab. Die Feuchteabgabe der Baustoffe ist an ein Feuchtegefälle gebunden, was entsteht, wenn der Raum gelüftet wird. Hat sich in der Zeit der Lüftung der Feuchtigkeitswert der Baustoffe nicht wesentlich gesenkt, was die Regel ist, so geben die Baustoffe die Feuchte fleißig nach dem Stoßlüften an die Raumluft ab, was zu einem schnellen Anstieg der Raumluftfeuchte führt. Da viele Baustoffe deutlich mehr Wasser einspeichern können, als die Luft an Wasserdamf tragen kann, ist das Stoßlüften nicht immer zielführend um dauerhaft geringe Luftfeuchten zu erhalten. Deshalb wurde im Mai 2009 mit der DIN 1946-6 die nutzerunabhängige Lüftung zum Feuchteschutz eingeführt.

0

Wenn im Altbau mehr als ein Drittel der Fenster erneuert wird, muss ein Lüftungscheck erfolgen, so stehts in der DIN 1946-6. D.h. die Fensterfirma oder ein Lüftungsexperte prüft, ob lüftungstechnische Maßnahmen erforderlich sind. Wenn ja, muss eine Planung für das Lüftungskonzept erstellt werden. Ob die Fensterfirma das macht und ob das extra Kosten verursacht, solltet ihr am besten schon beim Einholen der Angebote fragen. Hier noch ein Expertentipp zu dem Thema http://www.energie-fachberater.de/heizung-lueftung/lueftung/wann-braucht-man-ein-lueftungskonzept-bei-der-sanierung.php

Nach der DIN 1946-6 ist der Architekt bei Neubauten und bei der umfassenden Sanierung von Bestandsbauten für das Lüftungskonzept zuständig und verantwortlich.

Ich gehe mal davon aus, dass die neuen 3-fach verglasten Fenster auch drei umlaufende Dichtungen haben und damit als relativ luftdicht anzusehen sind. Die Wärmeverluste durch den besseren U-Wert werden nur zum Teil eingeschränkt, die nutzerunabhängige Feuchteabfuhr wird gänzlich unterbunden. Ohne Lüftungskonzept wird es zu einer erhöhten Raumluftfeuchte kommen, was Bauschäden nach sich ziehen kann. Erhöhte Raumluftfeuchten wirken sich aber durch den Feuchteaustausch mit den Wandbaustoffen immer auf den Dämmwert der Wand und damit direkt auf die Heizkosten aus. So hat der Ziegel bei seiner natürlichen Ausgleichsfeuchte von 1-1,5 Gewichtsprozent Wasser einen hohen Dämmwert, der bereits bei einer Feuchte von 4% halbiert ist. Deshalb ist es wichtig, durch geringe Raumluftfeuchten auch die Wände trocken zu halten - für geringe Heizkosten.

Es muss also zur optimalen Heizenergieeinsparung ein Kompromiss zwischen der permanenten Abfuhr der nutzungsbedingt entstehenden Raumluftfeuchte zur Trockenhaltung der Baustoffe für einen hohen Dämmwert und dem möglichst geringen Wärmeverluste durch den unkontrollierten Luftaustausch am Fenster gefunden werden. In völliger Luftdichtigkeit ist dieser Kompromiss ebenso wenig zu finden, wie bei stark undichten Fenstern.

3-fach verglaste Fenster lassen aber auch weniger Sonnenlicht in die Räume (solare Erwärmung). Jede Fensterscheibe nimmt etwa 10% Licht weg. Energetisch besser als die Dreifachverglasung ist die Doppelverglasung mit dem Fensterladen davor, wenn nachts die Fenserläden geschlossen sind. Leider heizen aber die Leute offensichtlich gerne etwas mehr, als nachts die vorhandenen Fensterläden zu schließen (eigene Beobachtungen).

Das Lüftungssystem machst du dir selber, bei neuen Fenstern musst du natürlich öfters lüften, das sie sehr gut dichten. Du musst mindestens am Tag 3 - 4 mal richtig stoßlüften. Alle Fenster öffnen und nach 5- 6 Minuten wieder schliessen

Ich habe in allen Zimmer derzeit ca. 41 ° rel. Luftfeuchte bei 22°C Temperatur ! Ich müsste nach Ihrer Meinung lüften ?

Ich lüfte nach Bedarf und nicht einer Regel. Und Schimmel entsteht, wo ruhende Luft mit zu hoher Luftfeuchte gegeben ist.

Das und bei Bedarf mehr sagt Ihnen ein Heizungs- Klima und Lüftungstechniker in Rente.


Vogelpapa123 
Fragesteller
 26.04.2014, 10:08

Und was hat es dann mit der DIN 1946 auf sich ?

0
jockl  26.04.2014, 11:51
@Vogelpapa123

Ok, hier geht es um Privat-Wohnräume, auch die Küche zählt dazu. Ja sogar die Toilette. Es ist unbestritten dass Toilette und Küche, aber auch Bäder andere Lüftungsvoraussetzungen verlangen. Das ist im DIN 1946 so detailliert, ausgenommen die Küche, garnicht angesprochen.

Wollen Sie mich in Verlegenheit bringen ? Das wird nicht gelingen ! ! !

1
daemmlawine  26.04.2014, 14:25

Die Werte sind absolut top und laden allgemein zur Nachahmung ein... ;-)

1