Lohnt sich eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer noch?
Hallo,
ich frage für meinen "kleinen" Bruder, der für nächstes Jahr eine Ausbildung sucht.
Er liebt LKWs über alles, er fährt sehr gerne Auto, er liebt Autobahnen usw...
Er wäre sehr gerne Fernfahrer, weil ihm das eben gefällt.
Ich frage mich aber angesichts des Autonomen Fahrens (manche meinen Jahr, in 5 Jahren würden alle Autos schon Autonom fahren und manch andere reden noch von 50 Jahren...)
Jetzt frage ich euch? Lohnt es sich noch, oder fahren in 10 Jahren nur noch autonome LKWs?
7 Antworten
Ob es sich für jemanden lohnt und Spaß macht, muss jeder selbst entscheiden.
Aber meiner Meinung nach lohnt sich die Ausbildung zum Berufskraftfahrer definitiv. Auch wenn es den Beruf so wie wir ihn jetzt noch kennen vielleicht in 10-15 Jahren nicht mehr gibt. Dennoch wird es immer eine menschliche Person brauchen die im Notfall einschreiten kann.
Aber man sollte sich definitiv im Klaren sein, dass LKW fahren nicht nur geradeaus fahren bedeutet. Es ist in manchen Hinsichten definitiv Anspruchsvoller als man denkt. Und grade in der Ausbildung lehrnt man Dinge die man später zwar so nicht mehr braucht aber definitiv für die Prüfung. Und so wie ich es kennengelernt haben ist es oft ein recht rauer Umgangston, damit kommt natürlich auch nicht jeder klar
Sicher kein Job den es in 50 Jahren noch gibt. Aber heute sicher eine Option.
Ganz nebenbei, das ist ein Ausbildungsberuf?
Das sind ja mal 3 verschwendete Jahre. Nichts gegen LKW fahrer aber was ist denn so komplex das man dafür Jahrelang ausgebildet werden muss?
Man fährt LKW, von A nach B Lädt Ware ein und aus und das wars.
Ehrliche Arbeit die dringend gebraucht wird, ich würde meine Mango nicht gerne aus Hamburg abholen aber den Sinn sehe ich trotzdem nicht.
Naja ein Teil der Ausbildung geht wohl für den Führerschein selbst drauf, ein weiterer für ladung sicherung, dann vllt internationale Vorschriften, frachtpapiere, Technik..
Eine Ausbildung besteht aus mehreren Teilen. In der Ausbildung lernt man auch viele Sachen, welche direkt nichts mit dem Beruf zu tun haben. Z.B. soziale Sachen und viele andere Sachen, welche Heranwachsende für ihr spätes Leben brauchen.
Die Berufskraftfahrer lehren nicht nur das lenken des Fahrzeuges, sondern die Ladesicherung, Kaufmännische Sachen, Lagerhaltung, die Technik des Fahrzeuges, soziale Vorschriften zum Beruf und viele andere Regeln für LKW.
Der Ziel ist es gute LKW-Fahrer auf der Straße zu haben nicht irgendwelche Idioten, welche wie bekloppt fahren und so die Straßen unsicher machen.
Dem Lehrling werden auch sicher Bilder von Unfällen gezeigt, was passieren kann, wenn man die Ladesicherung vernachlässig, übermüdet fährt oder das Fahrzeug nicht vor der Fahrt überprüft.
ich mag deinen optimissmus. dawegen dämpfe ich ihn ungerne. aber mit an wahrscheinlichkeit grenzender sicherheit wird es in 5 jahren, auch nicht in 10 so weit sein, dass der job des kraftfahrers komplett überflüssig wird. von dawegen wäre eine ausbildung in diesem breich auf jeden fall noch sehr lohenswert, ins besondere dann, wenn wir es hier mit einer leidenschaft zu tun haben.
wie es in fernerer zukunft auschaut, das weiß keiner, aber so lange dein bruder kann, weil er gesund genug ist, oder eben bedarf besteht, kann er ja diesen job machen, und später dann was ganz anderes.
das ganze leben lang den gleichen job oder sogar den gleichen beruf, das ist nicht vielen vergönnt. das wurde mir letztes jahr an meinem geburtstag klar, als mein chef mit der leiter eine bauchlandung hingelegt hat. es sah zwischenzeitlich auch mal so aus, als ob er die firma zu macht. dann hätte ich mir einen neuen job suchen müssen.
mit vieeel glück werde ich denke ich in der firma bis kurz vor rente bleiben. vielleicht! übernehme ich sie auch eines tages, aber das wissen wir noch alles nicht.
lg, anna
Eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer lohnt sich meiner Meinung nach. Die Zukunftssicherheit ist heiß diskutiert, die Meinungen gehen dort auseinander. Derzeit haben wir einen großen Fahrermangel, was es einem ermöglicht auch seine Interessen gegenüber dem Arbeitgeber etwas besser durchzusetzen. Mir ist kein Job bekannt der so vielseitig ist wie dieser. Man kann Kipper, Tank, Plane, Schwertransport oder wie ich Holzstämme fahren. Es gibt mehrere Theorien wie sich die Zukunft entwickeln wird. Eine Variante ist, das der Fahrer während des Autonomen Fahrens disponieren soll, was dann den Disponenten den Job kosten wird. Eine andere ist die das die LKW autonom zu Sammelplätzen fahren und dort für den regionalen Transport von Fahrern übernommen wird. Die Ausbildung ist Anspruchsvoller wie man landläufiger Meinung denkt. Fremdsprache, Sozialvorschriften, Fahrzeugtechnik wie auch Mathematik und Physik wird unterrichtet. Auch Weiterbildung ist möglich. Ich zum Beispiel mache gerade meinen Industriemeister für Kraftverkehr. Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Logistik ist möglich. Wie in jedem Beruf gibt es schöne und unschöne Momente. Oftmals werden wir Fahrer als dumm und ungebildet angesehen, manchmal an der Lade- oder Abladestelle auch ruppig behandelt. Auch Geduld in Staus ist von Nöten. Ich gebe auch zu bedenken das dies ein ziemlich einsamer Job ist und es das aufrechterhalten von Freundschaften oder Beziehungen erschwert, denn auch wenn man sich für den Nahverkehr entscheidet ist dies ein Stundenreicher Beruf. Die Aufträge sind da aber die Fahrer fehlen, was zwangsläufig zu Überstunden führt, um die Versorgung zu gewährleisten.
Um selbst wenn in 10 Jahren autonome Lkw fahren, kann dein Bruder dem Job immer noch 10 jahrelang nachgehen.
Wie kommt man übrigens darauf dass dieses autonome fahren in 10 Jahren alles ablösen soll? Die Technik ist bei weitem noch nicht so weit
Da hast du recht ich glaub Mercedes und co wollten damit nie ausdrücken das sie die Fahrer Arbeitslos machen sondern das man den Fahrer einfach entlastet