Lohnt sich ein minijob bei Hartz 4?

7 Antworten

Hi,

Arbeit lohnt sich eigendlich immer, und wenn nicht Finanziell, dann persönlich.

Man ist ca. 45 Stunden im Monat auf der Arbeit... da man macht mal was anderes, kommt aus seinem Trott, hat mal andere Kontakte, macht was wirklich sinnvolles für sein Leben anstatt nur zB. vorm TV zu sitzen, bewegt sich, lernt neues, übernimmt im gewissen Maß Verantwortung für sich selbst, uvm.

Hinzu kommt das man durch 450 EUR Jobs oft auch in Teil- oder Vollzeit rutschen kann, sofern man gut ist und es solche Stellen in der Firma gibt. Es können quasi Einstiegsjobs sein (Habe ich selbst so durchgemacht; vom Minijob in einer kleinen Mistfirma zu einer Vollzeitstelle in einem Großkonzern ;)

Und im Lebenslauf sieht es auch gut aus: besser Minijob als Zuhause rumsitzen. Wer sich ernsthaft bewirbt ist um jeden Job glücklich den er nicht als Arbeitslos-Lücke in den Lebenlauf eintragen musste...

Finanziell darf man (bei 450 EUR) 170 EUR behalten (100 EUR frei + 20% vom Rest). Das ist für Hartz4 Empfänger (der keine anderen illegalen Einnahmen hat) relativ viel... ich habe damals mal ein halbes Jahr H4 bekommen und mit haben die 170 EUR viel gebracht.

Ich sehe keinen Nachteil.
Ja, man darf den Rest nicht behalten, aber immerhin bekommt man Geld vom Staat geschenkt; da darf man auch gewisserweise für sich selbst aufkommen.... Das gibt auch, wenn man auch nur ein bisschen Selbstachtung hat, ein gutes Gefühl. Und ein gutes Gefühl pusht um mehr zu erreichen... ;)

Gruß

Als Kind in einem ALG - 2 Haushalt ist es immer schwer zu verstehen, dass eigenes Einkommen dann entsprechend auf den eigenen Bedarf angerechnet wird und man seinen Eltern dann im Regelfall den gekürzten Betrag aus seinem Einkommen dann selber zahlen muss und einem am Ende nur seine Freibeträge bleiben, die einem dann im Regelfall zur freien Verfügung stehen sollten.

Ab dem 15 Lebensjahr gelten die Freibeträge nach § 11 b SGB - ll, vom Bruttoeinkommen wären das zunächst 100 € Grundfreibetrag, ab 100 € - 1000 € Brutto kommen 20 % und von 1000 € - 1200 € Brutto weitere 10 % an Freibetrag dazu.

So käme man bei z.B. monatlich 450 € Brutto auf 170 € Freibetrag und die wären dann auf jeden Fall deine, diese würden dann theoretisch vom Nettoeinkommen abgezogen, also von dem, was du dann aufs Konto bekommst, dass wäre dann das voraussichtliche anrechenbare Erwerbseinkommen, was dann auf den Bedarf angerechnet werden würde.

Sieht man es einmal aus Sicht von z.B. einem Single, der für seine angemessene Wohnung im Monat angenommen 454 € zahlen müsste, dann kämen derzeit min. noch 446 € Regelbedarf für den Lebensunterhalt dazu, der Grundbedarf würde dann bei angenommen min. 900 € im Monat liegen.

Nun würde dieser einen 450 € Minijob ausüben und seine 450 € Brutto = Netto ohne Abzug auf sein Konto bekommen, dann würden zwar angenommen 280 € anrechenbares Einkommen von zunächst dem Regelbedarf abgezogen, aber am Ende hätte man dann durch seine 170 € Freibetrag zumindest theoretisch eine Summe von 1070 € Netto pro Monat.

Dafür müsste ein Single angenommen min. ein Bruttoeinkommen von 1400 € erzielen, da kannst du dir dann selber einmal ausrechnen, was dieser dann bei Mindestlohn an Stunden pro Monat arbeiten muss und wie viel Stunden du für 450 € arbeiten musst, deinen Anteil der Miete darfst du dann natürlich auch nicht vergessen.

Alleine schon wegen dem zustehenden Freibetrag von bis zu 170 € ( Minijob ) würde sich das lohnen, denn 170 € haben oder nicht und das zusätzlich, ist ein sehr großer Unterschied.

Würdest du alleine wohnen, dann könntest du dein sauer verdientes Geld auch nur zu einem geringen Teil ( im Regelfall ) für deine persönlichen Bedarfe ausgaben, weil erst einmal die Kosten für Wohnung, Strom, Versicherungen usw. usw. gezahlt werden müssten.

Gehst du noch zur Schule, dann kannst du dir aus dem Internet einmal folgendes suchen ,, ALG - 2 Ferienjob " und da kannst du nachlesen das es da eine Sonderregelung gibt, da lohnt es sich dann auch für Kinder arbeiten zu gehen.


chrisunas 
Beitragsersteller
 02.02.2021, 14:38

1070 reichen kaum als single.manche sigles bekommen mehr als 1900 im monat

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isomatte  02.02.2021, 15:26
@chrisunas

Die arbeiten dann aber auch in Vollzeit oder zumindest in Teilzeit und machen nicht nur einen 450 € Minijob !

Und sicher kommt man als Single mit 1070 € aus, wenn man vorher mit 300 € weniger auskommen musste, weil man kein Einkommen hatte und nur ALG - 2 bezogen hat, da spreche ich aus eigener Erfahrung.

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Lohnen ist immer relativ.

Bei einem Minijob hast Du einen mtl. Freibetrag von 100 € bis zu 170 €.

Der Rest wird leider auf das ALG 2 angerechnet.

Das kommt wie immer darauf an.

Für viele NJ kann es ja ein Stipendium (für das Kind oder auch selbst) geben, und dann gleicht sich alles wieder aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wer einen Minijob ausübt und gleichzeitig Hartz IV Leistungen bezieht, muss ab dem Freibetrag von 100 Euro mit einer Anrechnung des Erwerbseinkommen rechnen. Dadurch reduzieren sich die Bezüge im erheblichen Maße. Ein Ausweg könnte die Aufwandsentschädigung sein. In manchen Fällen ist das nämlich möglich

quelle: https://www.gegen-hartz.de/news/hartz-iv-statt-minijob-mehr-geld-durch-behalten-aufwandsentschaedigung#:~:text=Wer%20einen%20Minijob%20ausübt%20und,Fällen%20ist%20das%20nämlich%20möglich.