Lohnt es sich zur Bundeswehr zu gehen?

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Erstmal solltest Du danach gehen was Du möchtest. Wenn man deinen Text liest, hört man sehr viel Unsicherheit heraus, das ist aber auch normal. Ich für meinen Teil kann sagen das mir die Bundeswehr, was Lebenserfahrung und Einstellung nicht geschadet hat. Auf alle Fälle hast Du da einen Krisensicheren Job wo Du Abends genauso nach Feierabend nach Hause gehen kannst wie in der freien Wirtschaft, es sei den Du besuchst gerade Lehrgänge oder Du bist auf einer Übung oder aber auch im Auslandseinsatz. Die Bundeswehr wird oft dargestellt als Schinderladen wo man Tag ein Tag aus schikaniert wird, das sind Schauermärchen die oft von Leuten erzählt werden die sich dort nicht wohlgefühlt haben und die auch in der freien Wirtschaft immer ein Haar in der Suppe finden. Objektiv betrachtet kann Dir die Bundeswehr einiges bieten, auch wenn Du ausscheidest. Du bekommst eine Abfindung die nach 4 Jahren recht beträchtlich ist und bekommst 6 Monate dein Gehalt weiter gezahlt. Dazu kommt noch das Du Anspruch auf einen Berufsförderungsdienst hast, das bedeutet das Du noch während deiner Dienstzeit eine Ausbildung deiner Wahl absolvieren kannst. Das lohnt sich aber erst nach 8 Jahren Dienstzeit, da Du hier erst Anspruch auf eine vollwertige Ausbildung hast, nach 4Jahren bekommst Du meist nicht mehr als einen Staplerschein ( Gabelstaplerführerachein). Effektiv wärst Du aber nur 6 Jahre Soldat, die restlichen 2 Jahre verbringst Du bereits auf der Schule. Du bist offiziell noch Soldat aber nimmst nicht mehr am Dienstbetrieb teil. Ich kenne viele die es bereut haben das sie nicht dabei waren, allerdings solltest Du dir wirklich ernsthaft Gedanken darüber machen ob Du das auch möchtest. Deine Eltern haben nicht ganz unrecht nur ist es dein Leben und nicht deren Leben. Wenn dein Vater beim Bund war, sieht der das eher aus der erzieherischen Maßnahme und er kann das von damals nicht mit heute vergleichen. Wir befinden uns seit Jahren im Wandel und die Bundeswehr gehört weltweit zu den Militärs die mittlerweile an vierter Stelle stehen wenn es um Auslandseinsatzkontingente geht. Das heißt das Risiko ist gestiegen. Auch ich bin seit einem Einsatz behindert, zum Glück nicht so stark das ein normales Leben nicht mehr denkbar wäre aber 2 meiner Kamerade hatten damals nicht so viel Glück und sind gefallen. Eins noch vorab, die meisten Soldaten die im Einsatz sind, sind in aller Regel freiwillig dort. Es wird keiner in einen Einsatz gezwungen!

In erster Linie solltest du für dich klar werden was DU und nur du willst. Als es die Wehrpflicht noch in vollem Umfang gab, hatten die meisten jungen Herren kaum eine Wahl und mussten teils heftig bangen damit ihre Verweigerung durchkam. Heute ist das Problem gelöst, keine Wehrpflicht mehr jetzt darfst du frei entscheiden.

Die Jungs mit wenig aussichten in der Zukunft was ihrem teils miesen Schulabschluss oder Perspektivenlosigkeit in ihrer Region erwqachsen ist haben oft W23 gemacht also die allgemeine Wehrpflicht verlängert, oder haben Z4 gemacht (Zeitsoldat auf 4 Jahre) und teilweise noch zweimal verlängert dann gabs eine Abfindung und oft standen sie dann da nicht selten mit einem Berg Schulden, da man als Soldat andere Privilegien genießt als in der freien Wirtschaft. Auch kamen die ersten Frauen in den Verein wie ich damals jung, naiv und Feuer und Flamme, habe aber nach 4 Jahren aufgehört. und ich bereue es nicht.

Schau erstmal was dir die Wirtschaft und die jobs draußen zu bieten haben, meist bessere Bezahlung und Zukunftperspektiven als der Bund der nach 12 Jahren defintiv adios sagt.

Es ist wie mit allem in Leben - auch die BW hat Vor- und Nachteile.

Ob die Vor- oder Nachteile überwiegen, ist abhängig von dir selber, von der Einheit, in der du dann dienst und von der Laufbahn, die du einschlägst.

Wenn du nur ein paar Jahre als SAZ dienen willst, solltest du hinterher eine überdurchschnittlich gut bezahlte Arbeit auf möglichst viele Jahre haben, um die Rentenverluste durch die Mininachzahlung bei der Rente ( nur 90% des Mindestsatzes ) auszugleichen. Gelingt dir das nicht, läufst du Gefahr, der Altersarmut anheimzufallen, bei der du alles verlierst, was du dir im Laufe deines Lebens aufgebaut hast.

Schaffst du es, Berufssoldat zu werden, erreichst du das genaue Gegenteil - sehr früh in Pension mit einer überdurchschnittlich hohen monatlichen Pension, von der man sehr gut leben kann.

an erfahrung in leben zu sammeln ja

Ich würde mich sehr gut erkundigen. Vielleicht kennst du bekannte die sich damit auskennen ggf. Erfahrungen gemacht hat? Bei der Bundeswehr kann man glaube ich kostenlosen Auto Führerschein machen (ein Bekannte hat mir erzählt das er sein Führerschein dort gemacht hat) es war aber auch schon ziemlich lange her. Vielleicht ist es doch gut....


Xxxpredatorxxx  30.06.2012, 12:03

Wie gesagt laaaaaaange her.:) Den Führerschein geben die schon lange nicht mehr so freiwillig heraus. Ich bin 1994 dazu gekommen und damals hat man Leute nur auf Führerscheinlehrgänge geschickt wenn sie bereits im Besitz des 3ers waren. In den seltensten Fällen schickt man Führerscheinlose Soldaten auf Lehrgang und wenn dann in Form einer Auszeichnung oder weil es notwendig ist, gerade wenn man Feldwebellehrgänge besuchen muss, da zum erreichen der Dienstgrade alle Führerscheine notwendig sind.

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