Leute die wenig Geld heben leben verschwenderisch?

10 Antworten

Nun soll jeder machen wie er möchte, kenne das aber auch, sowohl aus dem Kreis der Familie oder von Kollegen, die alle in etwa das Gleiche verdienen wie ich.

Meine Mutter ist ewig im Minus, raucht aber quasi was ich an Miete zahle, geht häufig auswärts essen, wechselt häufiger mal das Auto mit kleinem Upgrade etc.

Die Arbeitskollegen um mich rum gammeln dann bei +/- 0. Dafür werden auf Steam spiele gesammelt oder man brauch jede neue Smartphone- und Tablet-Generation.

Bei mir haben sich hingegen in den letzten 10 Jahren gut 120k angesammelt, trotz durchschnittlichen Gehalt oder für meinen Bereich eher stark unterdurchschnittlichem Gehalt.

Aber genug für den Ruhestand wird das so vor der Rente auch nicht, von daher sind es nur ein paar virtuelle Zahlen auf dem Konto. Ob das nun der Betrag oder ein Zwanzigstel davon wäre, das würde heute an meinem Leben nix ändern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

BabaDeinVata 
Beitragsersteller
 30.05.2022, 16:15

Kannst das Geld ja auch teilweise investieren oder auch mal was davon gönnen.

Es kann plötzlich eine lebensverändernde Diagnose kommen oder ein Unfall und dann hast du nix mehr davon.

Und was willst du machen mit dem Geld als Rentner? Viele können dann garnicht mehr davon groß profitieren und das Geld frisst das Altenheim in dem du lebst oder die Pflege zuhause innerhalb von 12 Monaten weg obwohl dir sonst die selbe Leistung die Pflegekasse gezahlt hätte.

Lieber vorher davon leben.

0
apachy  30.05.2022, 16:46
@BabaDeinVata

Ich gönne mir schon was aber das sind meist Sachen, die ewig halten.

Und was ich mit dem Geld will? Keine Ahnung, ist einfach was übrig bleibt. Ich spare nicht bewusst. Aber mich zieht es auch nicht in den Urlaub, ich esse lieber Zuhause und ein Auto brauch ich auch nicht.

Soll ich es nun weghauen nur damit es weg ist? Es gibt wenig, was mich reizt, wofür ich Geld bräuchte, mal ab von finanzieller Freiheit, so viel wird es aber nicht mehr werden vor der Rente.

0

Denke wer wirklich wenig Geld hat, kann auch nicht für irgendwelche Anschaffungen sparen bzw. sich etwas anschaffen. Wenn man sich vor Augen führt, sich niemals etwas leisten zu können, kann das auch durchaus etwas mit einem machen - ziemlich deprimierend. Ich kenne Zeiten aus meinem Leben, da musste ich mir drei mal überlegen was ich mir zu Essen mache, damit ich ende des Monats nicht wieder trocken Nudeln essen muss. Jemand der über 100€ für Abos und noch jeden Tag 8€ für Kippen ausgeben kann hat in meinen Augen auch nicht wenig Geld, aber ein starkes Suchtproblem.

Mit 2000€, von denen du nichts abdrücken musst und alles für dich hast, gehörst du nahezu zur finanziellen Oberschicht. Du hast damit auch keine finanziellen Sorgen die auch noch zusätzlich auf das Gemüt schlagen und Stress verursachen was einen eindeutig demotivieren kann. Das sind Dinge, die du soweit (noch) gar nicht kennst - nicht schlimm, aber schwierig zu vergleichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Katze446  30.05.2022, 16:42

Ja, solche Zeiten kenne ich auch. Ich kenne das Leben in der Oberschicht, da meine Eltern wohlhabend sind, dann den eigenen kompletten Absturz durch Krankheit, bei dem ich alles verloren hatte und Streit mit meinen Eltern hatte und damit die Armut und jetzt das Leben in der Mitte mit meinem Mann.

Die 2000 Euro netto, die der FS verdient, würden für uns als Familie gar nicht reichen... Er als Single ohne Kinder, ohne Fixkosten, ohne Wohnkosten, kann gar nicht beurteilen, was das Leben wirklich kostet.

2
BabaDeinVata 
Beitragsersteller
 30.05.2022, 16:39

Ja das stimmt.

Das ist definitiv ein Argument das man wenn man denkt sich eh nie etwas großes leisten zu können dann gleich alles ausgibt was man hat.

Trotzdem denke ich das die aus meinem Beispiel mit kleinen Anpassungen wie ich sie mache 300€ im Monat sparen könnten.

Das wären nach 5 Jahren schon fast 20.000€. Da sieht man mal mit wie wenig Einbußen am Ende sich ansparen lässt.

Davon könnte man dann z.B. ein lang ersehnten Urlaub machen und sich sein träum vom Motorrad erfüllen.

Verstehe daher nicht wieso man seine Träume offenbar so schnell begräbt und nicht nach solchen kleinen finanziellen Anpassungen sucht um seinen Lebensstandard zu verbessern.

1
dnpdnp  30.05.2022, 16:43
@BabaDeinVata

Ich persönlich spare auch recht wenig, da ich auch keine materiellen Träume in der Form habe, da lebe ich lieber etwas sorgloser in den Tag hinein und muss nicht groß aufs Geld schauen. Habe ähnlich viel Geld wie du zur Verfügung, muss davon allerdings alles selbst zahlen.

Verstehen kannst du das natürlich nur sehr schwer, da dir einfach die Erfahrung fehlt. Kurzzeitig kannst du dich da vielleicht hinein denken, wie es ist, wenig Geld zu haben. Aber die langfristigen Auswirkungen auf die gesamte Psyche und persönliche Entwicklung, über lange Zeit immer nur wenig zu haben, ist eine Erfahrung die dir fehlt. Daher auch der Mangel an Verständnis den du beschreibst.

0

Nein, nicht zwangsläufig.

Denn die, die wirklich nicht viel haben, brauchen ihr gesamtes Geld zum leben, ohne es zu verschwenden (Miete, Nebenkosten, Lebensmittel, Hygieneartikel, Medikamente, Mobilität usw.) Besonders davon betroffen sind Niedriglöhner, Familien mit niedrigem Einkommen, Rentner, Alleinerziehende und HartzIV-Empfänger.

Und nicht alle davon geben ihr Geld für Kippen aus, denn es gibt mehr Nichtraucher als Raucher. Und diese Quoten-Hartzer auf RTL2 hat der Sender absichtlich so ausgewählt, damit genug Leute sich diesen Schrott anschauen.

Es gibt in JEDER Einkommensklasse Menschen, die eher sparsam leben und Menschen, die eher verschwenderisch leben. Ein gutes Beispiel wäre ein Onkel von mir, der Millionär ist, aber auch schon viel Geld zum Fenster rausgeschmissen hat, wenn ich an seine Autos, seine Schuhe, sein Haus usw. denke. Ja, er hat deutlich mehr Geld, aber auch genug davon verprasst.

Ich nehme dich für voll, wenn du von deinen 2.000 € Miete, Strom, Telefon, Intermet und dergleichen zahlen musst.
Ach so, Essen und Kleidung will ich ja nicht unterschlagen.

Es ist auch unlogisch, zu behaupten, dass Leute mit wenig Geld verschwenderisch seien.

Naja, du hast ja nur soviel übrig, weil deine Eltern den Löwenanteil für dich zahlen.

Da find ichs bisschen frech, über das Konsumverhalten anderer Personen zu urteilen.


kiniro  30.05.2022, 17:08

Nur ein "bisschen frech"?

Ich finde es gelinde gesagt kackdreist.

0
BabaDeinVata 
Beitragsersteller
 30.05.2022, 16:09

Das ist mir schon bewusst.

Ändert ja trotzdem nichts an der Tatsache das die verschwenderischer leben als ich obwohl sie es sich ja ganz offensichtlich viel weniger leisten können.

Ich könnte ja auch jeden Monat 2000€ aufm Kopf hauen und oben drein noch Kredite aufnehmen tue ich aber nicht.

0
Rolajamo  30.05.2022, 16:12
@BabaDeinVata
Ich könnte ja auch jeden Monat 2000€ aufm Kopf hauen und oben drein noch Kredite aufnehmen tue ich aber nicht.

Brauchst du ja auch nicht, wenn du nicht willst.

Aber du hast nicht zu urteilen, ob das "verschwenderisch" ist. Es gibt nunmal Menschen, die machen sich aus Autos und Urlaub nichts. Die geben dann ihr Geld für andere Dinge aus.

Ich geb monatlich über 400 Euro für Essen aus. Mag für Viele auch verschwenderisch klingen, aber mir ist es das wert. Das Leben ist nicht nur zum sparen da.

2
BabaDeinVata 
Beitragsersteller
 30.05.2022, 16:20
@Rolajamo

Ich gebe auch gerne Geld für gutes Essen aus.

Aber ein Drittel von dem was man am Tag verdient direkt für Kippen, ner matschigen Smileys Pizza und einer 4€ 0,3 Liter Cola täglich aus dem Fenster zu schmeißen ist dann in meinen Augen einfach sehr sehr schlechtes Wirtschaften mit seinem Geld. Vor allem wenn man dann erzählt wie man ansonsten ein 200€ Schreibtisch bei Klarna auf raten zum unterirdischen Zinssatz abstottert.

Das ist meine Meinung und die darf ich äußern.

1
Rolajamo  30.05.2022, 16:40
@BabaDeinVata
Das ist meine Meinung und die darf ich äußern.

Auch das ist richtig. Und die Meinung teile ich vermutlich auch, je mehr Infos ich bekomme :D Denn sobald solch unnötige Ausgaben wie Fast-Food, Alkohl oder Kippen das eigentliche Leben einschränken, kann man auch von verschwenderisch sprechen.

Und wer für 200 Euro einen Kredit braucht aber jeden Tag 20 Euro für so Zeugs raushaut, der kann vermutlich nicht gut mit Geld umgehen.

1