Lernmethoden für Oberstufe?

1 Antwort

Ich bin noch nicht in der Oberstufe, aber ich hab eine Methode, mit der ich einen Einserschnitt habe, und die sollte größtenteils auch für die Oberstufe gut funktionieren. Du kannst ja schauen, was du alles davon übernimmst. :)

Hier kommt also meine Lernmethode:

Ich achte erstens darauf, dass ich in der Schule immer sehr gut mitmache und die Hausaufgaben immer habe. Einfach immer melden, wenn man was weiß, auch wenn man nicht zu 100% sicher ist. Ab 70% Sicherheit melde ich mich, denn sonst kommt es manchmal vor, dass man etwas ahnt, sich aber lieber nicht meldet, und dann sagt ein anderer Schüler genau das, was man gedacht hat, und der Schüler kriegt ein Lob dafür - und der Lehrer wusste gar nicht, dass man selbst auch den Gedanken hatte. Verschwendete Punkte! Also immer ordentlich mitmachen, zuhören, Fragen stellen. Und bei leicht ergatterten Pluspunkten wie Vorlesen sowieso immer, immer, immer melden.

Sobald ich merke, dass ich nicht gut mitmachen kann, weil ich das Thema nicht verstehe oder irgendwie hinterherhänge, dann setze ich mich zu Hause sofort an den Computer und suche das Thema bei YouTube oder sonst wie bei Google und schau mir die Erklärungen an. Dazu nehm ich mir einen Block und schreibe mit, was nützlich zu wissen ist bzw. bei Mathe mache ich dann Übungsaufgaben dazu. Und das mache ich alles, ohne dass irgendwie ein Test ansteht oder so, sondern damit ich immer perfekt im Unterricht mitkomme. Manchmal frage ich dazu auch meine Familie, aber meiner Erfahrung nach sind die Erklärungen im Internet die besten :) Und bei manchen Fächern auch die im Buch.

Außerdem schau ich auch, dass ich nie irgendwelche Hausaufgaben vergesse. Durch diese zwei Sachen ist meine Mitarbeit auf jeden Fall immer eine 1, und das ist ja schon ein Teil der Note. Aber jetzt kommen noch die schriftlichen Noten:

Bei schriftlichen Sachen fange ich immer früh genug an zu lernen (ich habe in meinem Handy im Kalender immer je nach Fach 1-2 Wochen vor einer Klassenarbeit eine Erinnerung drin, dass ich langsam anfangen sollte, zu lernen) und habe verschiedene Methoden, das ist so ein bisschen je nach Fach verschieden.

Hier ist die generelle Art, wie ich vorgehe:

  • Ich lese das, was ich lernen muss, mir selbst laut vor. Nach einem Abschnitt schau ich vom Buch weg und erzähle es nach. Dann schau ich wieder aufs Buch und guck nach, ob ich was vergessen habe. Wenn ja, dann mach ichs nochmal. Das Gleiche kann man auch schriftlich machen, also ich lese einen Abschnitt, lege dann ein Blatt übers Buch und schreibe in Stichpunkten auf, was ich gerade gelesen habe und dann prüfe ich, ob ich was vergessen habe. Bei Französisch mach ich das so ähnlich, z.B. bei Konjugationen, die wir auswendig lernen müssen. Ich lese die Konjugation durch, schau weg und sage sie laut auf oder schreibe sie auf, und dann vergleiche ich, ob alles stimmt. Ich mach das alles so lange, bis ich ohne Nachdenken alle unregelmäßigen Verben richtig konjugieren kann in allen Zeiten.
  • Das ist so ähnlich wie das Erste, ich lese etwas (aber komplett, nicht nur Abschnitt für Abschnitt) und erzähle es danach jemandem in meiner Familie. Mein Papa findet eigentlich immer interessant, was ich gerade lerne :) Das eignet sich vor allem für Geschichte, Geo, Sozialkunde, Ethik. Wo man eben ein Thema einfach erzählen kann. Für Sprachen und Mathe eignet sich das nicht so gut.
  • Ich benutze gaaaaanz viel Quizlet. Das ist eine App, die wie Karteikarten funktioniert. Die App kostet nichts und man kann es auch am Computer benutzen, ich mache beides, einerseits am Handy als App und zuhause auch am PC :) Einfach auf quizlet.com gehen und einen Account machen (oder am Handy die App runterladen und da einen Account machen). Dann erstellt man ein Lernset (ich mach immer entweder eins pro Fach, z.B. "Vokabeln Französisch" oder eins pro Klassenarbeitsthema, z.B. "Immunsystem Bio"). Und dann schreib ich auf die Vorderseite z.B. bei Immunsystem "Was machen Fresszellen?" und auf die Rückseite als Antwort "wandern durch Körperflüssigkeiten und nehmen Krankheitserreger auf". Dann lass ich mich jeden Tag von Quizlet abfragen, je näher die Arbeit kommt, desto öfter. Für Vokabeln mache ich das sowieso täglich, auch nach dem Vokabeltest, weil man die Wörter ja sowieso wissen muss, um besser in der Sprache zu werden. Mach das auf jeden Fall auch, das rettet mir meine Noten total! So ein Lernset vorzubereiten, ist auch schon echt gut zum Lernen, weil man dafür auch erst mal alle Vokabeln/Lernfakten in die App abschreiben muss! Es ist gut, sich dafür täglich ca. 10 Minuten Zeit zu nehmen. Und dann zwischendurch noch extra, wenn man gerade irgendwo doof rumsteht und wartet und eh nix anderes tun würde, z.B. an der Bushaltestelle, im Wartezimmer beim Arzt, in der Schlange an der Kasse etc. Auch wenn man nur mal 2 Minuten hat, kann man in der Zeit ca. 5-10 Karteikarten durchgehen, das bringt schon viel. Die Methode nennt man übrigens Active Recall. Dabei muss man sich selbst daran erinnern anstatt etwas nur passiv hundertmal durchzulesen. Deswegen mach ich das auch mit dem Lesen, Weggucken und Nacherzählen, denn beim stumpfen Lesen vergisst man fast alles, beim Nacherzählen macht man Active Recall und das Gehirn speichert es besser ab. (Statt Quizlet kann man auch Anki nehmen, aber das kostet Geld.)
  • Ich schreibe kleine Fakten, die ich auswendig lernen muss (oder manchmal Vokabeln, die ich mir nicht merken kann, aber wegen Quizlet passiert das eigentlich nicht mehr), auf Post-Its und klebe sie in der Wohnung an verschiedene Stellen, z.B. an die Wand gegenüber vom Klo, auf den Badezimmerspiegel, an meinen Kleiderschrank etc., sodass ich sie im Laufe des Tages immer wieder sehe und lese. Inzwischen mache ich das immer weniger, weil ich dazu übergegangen bin, es stattdessen einfach öfter in Quizlet zu wiederholen, aber ich erwähne es trotzdem, falls du es ausprobieren willst.
  • Für Mathe, Französisch, Spanisch und eigentlich überall, wo ich in der Klassenarbeit Aufgaben lösen muss, mache ich ganz viele Aufgaben zum Üben. Manchmal geben die Lehrer uns welche, da mach ich garantiert alle durch, und wenn ich irgendwo was falsch habe, suche ich im Internet ähnliche Aufgaben zum nochmal üben oder mach die Aufgabe einfach nochmal.
  • Für Geschichte, Geo und ein paar andere Fächer findet man für die meisten Themen Dokus. Die gucke ich dann, wenn ich so gaaar keine Lust habe zu lernen. Das macht halbwegs Spaß und man lernt das "Große Ganze". Das hilft mir z.B. total in Geschichte, wenn es um irgendwelche langweiligen Bauernaufstände geht oder so, die im Buch echt öde klingen, und die Doku schafft es, das viel interessanter darzustellen. Und wenn man vorher schon gelernt hat, erkennt man einiges aus der Doku wieder und denkt "ha, das weiß ich schon!" und das ist ein echt gutes Gefühl. Oder man schreibt in der Klassenarbeit dann Fakten auf, die man aus der Doku weiß und das beeindruckt manche Lehrer total, weil sie merken, dass man über das Minimum hinaus gelernt hat.
  • Ich snacke beim Lernen immer Nüsse oder zwischendurch eine Banane, das hilft mir, mich etwas länger zu konzentrieren.

Das alles klingt viel auf einmal, aber man macht ja nicht alles jeden Tag. Außer Quizlet halt, aber das nimmt echt nicht so viel Zeit weg. Auf jeden Fall nicht viele Stunden am Stück stumpf lernen, da zermatschst du dir nur das Gehirn.


LivRoot99 
Beitragsersteller
 03.11.2020, 16:38

Boah Danke, dass du dir so viel Mühe gegeben hast, dass alles zu schildern, einiges kannte ich zwar, aber vieles werde ich ausprobieren.

Tolle Ratschläge, Danke!

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ilovehermine  03.11.2020, 16:40
@LivRoot99

Gerne! Hoffe, die für dich neuen Anteile werden dir weiterhelfen.

Am Ende ist das Wichtigste halt immer Disziplin, denn auch die beste Lernmethode bringt nichts, wenn man es einfach nicht macht. Viel Erfolg! :)

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LivRoot99 
Beitragsersteller
 03.11.2020, 16:41
@ilovehermine

Hast du zufällig Ahnung von Chemie: genauer

Duroplasten, Thermoplasten, Elastomere

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ilovehermine  03.11.2020, 16:53
@LivRoot99

Ja, das sind die drei Hauptgruppen von Kunststoff. Also, wenn du Kunststoff hast (also Plastik), dann ist es immer eine der drei Sorten. Thermoplasten werden beim Erwärmen weich, Elastomere sind sind bei Kälte hart, bei Zimmertemperatur elastisch (kannst du dir gut merken, sie heißen ja auch so) und können nicht geschmolzen werden, Duroplasten sind bei Zimmertemperatur spröde und erweichen nicht beim Erhitzen.

Silikon und Fahrradhelme sind z.B. Duroplasten und Polyethylen ist Thermoplaste. Und Elastomere ist alles, was du so ziehen kannst wie z.B. Küchengummis oder auch das, woraus Reifen sind.

Dieses Blatt fasst das eigentlich perfekt zusammen: https://www.aduis.de/arbeitsblaetter/die-drei-hauptgruppen-von-kunststoff-101691_SA_A_D.pdf

Ich hab dir Lernvideos zu allen dreien gefunden, wo sie verständlich erklärt werden!

Thermoplasten: https://www.youtube.com/watch?v=Il6hPdAkdfA

Duroplasten: https://www.youtube.com/watch?v=_Q0KDYHMxCU

Elastomere: https://www.youtube.com/watch?v=YtdPaDlGrK0

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