Lenkung beim motorrad. Nach rechts lenken und dann fährt man nach links?
Ich verstehe das noch nicht so ganz wie das mit der Lenkung beim Motorrad über ca 25 kmh ist. Wenn ich eine etwas schärfere linkskurve fahre, kann ich doch nicht nach rechts lenken, denn das vorderrad zeigt doch dann in die andere richtung.
7 Antworten
Salue Joker
Du und Dein Fahrrad sind ja eine Einheit. Diese Einheit hat irgendwo ihren Schwerpunkt.
Der Schwerpunkt, wenn er sich bewegt, will immer geradeaus.
Nun fährst Du auf eine Rechtskurve zu. Nun drückst Du am rechten Lenkerende oder ziehst am linken Lenkerende (Du steuerst also nach links).
Was passiert:
Die Reifen Deines Zweirades fahren nach links, der Schwerpunkt will aber geradeaus. Der Schwerpunkt ist also rechts von der Fahrspur. Das Fahrrad kippt..... nach RECHTS. So fährst Du nun die Rechtskurve.
Das das so ist, sind sich die meisten Zweiradfahrer nicht bewusst. Sie haben das einfach auf dem Kindervelo ausprobiert und gelernt, dass man kurz nach links lenken muss, damit das Ding nach rechts kippt.
Das ist übrigens auch der Grund, wieso das Fahren mit einem Beiwagen anfänglich so schwierig ist. Dieser "fühlt" sich an, wie ein Motorrad (Lenker, Sattel, Bedienung), er verhält sich aber beim Lenken wie ein Auto.
Da spielt dann das 2-Rad gewohnte Hirn verrückt.
Es grüsst Dich
Tellensohn
Nein, nicht ganz.
Um nach rechts zu fahren lenkt man des Motorrad zuerst nach links. Das geschieht durch einen kleinen Ruck und ist kaum merklich.
Dadurch kippt das Fahrzeug nach rechts. Den drohenden Sturz gleichst du dann durch lenken nach rechts aus und schwupp, bist du in Schräglage. Eine Gewichtsverlagerung mit dem Körper hat einen ähnlichen Effekt.
Wenn du Motorradfahrer werden willst, dann ist es falsch über so was nachzudenken.
Das sind Sache, die einem mal während der Fahrt auffallen. Aber als angewandte Fahrtechnik ist das der falsche Ansatz.
Du musst den Lenker in einer Linkskurve auf der rechten Seite nach "oben" ziehen, das liegt aber mehr an der Gewichtsverteilung durch die du dann lenkst als am Lenkwinkel den du einschlägst.
Ist schwer zu erklären, merkt man aber beim fahren.
Das was Du beschreibst ist der "Drehimpuls" oder auch "Lenkimpuls", das ist abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit.
Wenn Du unter 20-30 km/h fährst, "lenkst" Du am Motorrad, natürlich in die Richtung, wo Du hin willst. Ab ca 30km/h lenkst Du ein Motorrad ja nur über Gewichtsverlagerung eben drücken oder legen, beim drücken wird es Dir mehr auffallen, dass Du automatisch durch die Gewichtsverlagerungden Lenker entgegengesetzt drückst.
das ist genau wie beim fahrrad, man macht das intuitiv.
fährst du geradeaus, ist die fuhre in der balance. willst du nun eine kurve fahren, musst du zunächst erreichen, dass die fuhre auf die gewünschte seite kippt. das machst du unterbewusst mit einem unmerklichen lenkimpuls in die andere richtung. dieser lenkimpuls ist so gering, dass du ihn nicht wahrnimmst.
annokrat