Laut „Selbsteinschätzung“ möglicherweise Narzistisch o. Ä. (bin 15)?
Hallo, also ich bin 15. Ich denke, ich habe eine relativ spezielle Persönlichkeit. Ich bin extrem extrovertiert und selbstbewusst. So selbstbewusst, dass mir viele Personen um mich herum beinahe leid tun, da sie nicht so sind wie ich. (Dies ist etwas überspitzt gesagt, aber so versteht man es. Ich bin einfach froh, dass ich so bin wie ich bin, und ich liebe mich so wie ich bin.)
kurze Vertiefung zu obigem, dass nichts missverstanden wird:
Ich bin zurzeit einfach sehr glücklich, habe ein tolles Leben, schule läuft gut usw. Ebenfalls habe ich eine sehr „tolle“ Persönlichkeit, jedenfalls komme ich fast überall gut an, und dort, wo ich nicht gut ankomme, kommt es mir so vor, als wäre es Neid und nicht eine wirkliche „Abneigung“ mir gegenüber. Ich fühle mich einfach perfekt. (Mir ist bewusst, dass niemand perfekt ist, aber es ist perfekt so wie es ist —> hoffe das ist verständlich.) zu dem was ist oben gesagt habe „mir viele Personen um mich herum beinahe leid tun, da sie nicht so sind wie ich.“ Ich bin einfach zu 100% rein mit dem was ich mache und bin. Ich bin zu 100% froh, dass ich bin wer ich bin. Das meinte ich damit.
Nun zu meiner „düsteren Seite“
Also, ich bin eigentlich eine extrem bemitleidende Person. Ich empfinde sehr oft Mitleid, öfters, als Personen in meinem Umfeld. So kommt es mir zumindest vor. Allerdings (was nicht nicht zu „dem Mitleid“ passt) bin ich tief im Innern eine egoistische Person. Ich kann dies grösstenteils unterdrücken, allerdings, wenn es zu einer situation kommt, wo ich für mich selber „das beste rausholen“ könnte, habe ich immer eine „Stimme im Kopf“ —> Das ist NICHT wörtlich gemeint!! Die mir sagt, dass wenn ich egoistisch handeln würde, ich doch eigentlich einen grösseren Vorteil aus Situation xy ziehen könnte.
Ein banales Beispiel: Wenn ich auf der Titanic wäre, hätte ich ganz tief in mir drin das Gefühl, dass ich mehr als alle andern einen Platz im Rettungsboot verdient hätte. Und mein Kopf würde mir „sagen“, dass ich mir „mit allen Mitteln“ einen Platz beschaffen soll.(dazu soll gesagt sein, dass dies der Verständlichkeit halber erneut sehr überspitzt beschrieben ist)
In alltäglichen Situationen kann ich dieses Gefühl meistens unterdrücken oder „beschränken“ (—> ich schaue auf mich, (danach) aber auch für „den anderen“). Ganz ehrlich gesagt wüsste ich nicht, wie ich mich auf der Titanic verhalten hätte, um an einen Platz zu kommen.
(Für die die den Film gesehen haben: das Verhalten von Roses‘ Freund (nicht Jack, der andere —> Name ist mit entfallen) hat mich im Film angeekelt, so weit würde ich (denke ich) niemals gehen, aber ich würde versuchen, mein Verlangen nach einem Platz im Rettungsboot durchzusetzen.)
Also nun zu meiner eigentlichen Frage (ich hoffe auf die Meinungen von Experten, jedoch interessieren mich auch die Ansichten von „normalen“ Personen):
Wie passt das zusammen? Ich habe eine sehr bemitleidende Ader, dann aber auch eine Egozentrische Ader. Des Weiteren (kann man sagen) bin ich selbstverliebt oder „selbstüberzeugt“.
Ps: ich frage das nicht, weil ich mir grossartig sorgen um mich, oder eher meine Mitmeschen mache, da ich diese „unangenehmen Eigenschaften“ eigentlich relativ gut in Schacht halten kann.
Eher, weil ich mich sehr für Psychologie interessiere, und ich meiner Meinung nach ein „Spezialfall“ bin. Daher interessiere ich mich auch für meine psyche/deren Eigenschaften.
Ich hoffe ich habe mich einigermassen verständlich ausgedrückt, ansonsten: BITTE NACHFRAGEN!!
Ich habe letztens einen längeren und relativ professionellen online Test gemacht, welcher meine psyche grob einschätzt. Die Roten punkte zeigen, wie sehr es auf mich zutrifft (von 1-10) und die Blauen, zu wie viel Prozent, verglichen mit der Allgemeinheit ist so bin.
„Beispielsweise bedeutet ein Rang von 80%, dass Ihr Wert genau so hoch oder höher ist, als der von 80% aller anderen Teilnehmer.“
6 Antworten
Ich bin kein Profi.
Aber ich feiere jeden, der selbstbewusst ist. Das sind nämlich die wenigsten Menschen. Also solltest Du für diese Lebensweise dankbar sein. Da lass Dir auch von niemandem was schlechtreden!
Selbstliebe ist wertvoll. Die wenigsten leben diese. Jeder könnte sich jedoch selbst lieben, wenn er lernen würde wie. - Es gibt natürlich Menschen, die jedem unbedingt zeigen müssen, dass sie sich selbst sehr lieben. Ich denke aber eher, dass das Arroganz ist bzw. Unsicherheit.
Doch - Du bist perfekt, wenn Du so empfindest. Für Dich bist Du perfekt. Das ist toll. Denn viel zu viele Menschen finden sich selbst hässlich und lehnen sich ab. Das ist völlig unnötig - und selbstzerstörerisch.
Auch ich bemitleide andere Menschen - wie Du an diesem Text erkennen kannst. Menschen, die nicht selbstbewusst sind, sind eben bemitleidenswert.
Egoismus ist wichtig für den Selbsterhalt. Wer meint, seinen gesunden Egoismus aufgeben zu müssen, kennt sich selbst nicht und würde sich auch nie selbst verteidigen. Ein Platz auf dem Rettungsboot - ist kein guter Vergleich. Ich würde meinen sofort abgeben. Aber ich hänge auch nicht an meinem Leben. Das ist jedoch eine persönliche Sache.
Ich denke, zum Narzissmus gehört noch mehr als was Du geschildert hast. Das Diagramm kann ich nicht deuten - ich bin kein Profi.
Also rein von dem was ich hier lese wirkt es eher so als bist du arrogant - da hier nicht aufgeklärt wird was dich anderen Menschen überlegen macht sondern du (zumindest nach dem was man hier lesen kann) einfach denkst es ist so und fertig - je nachdem wie schwerwiegend das ganze ist kann man evtl. noch sagen es sei eine Form von Shizoidität - also das man davon ausgeht das Leben dreht sich nur um sich selbst
Trotz alle dem ist das noch lange nicht narzistisch da der klassische Narzist eher aus Ängsten handellt bzw. es wie eine Art Zwang/Trauma ist was hier hier überhaupt nicht erkenne
Zumindest sagt das alles mir jetzt meine Glaskugel
Mit 15 kann man das noch nicht sagen, weil man eigentlich noch ein Kind ist und Narzissmus gehört nun mal zum Kindsein dazu. Wenn man diese Phase nicht überwinden kann, wird es problematisch.
Das klingt definitiv narzisstisch, allerdings mit ner gesunden Menge Sozipath mit drin.
Ne, ich saß aber sehr viel und lange in Psychiatrien, entsprechend würde ich behaupten mich relativ gut auszukennen.
Ok. Was meinst du mit einer „gesunden Menge“ Sozipath
Naja, du kannst es so betrachten:
Sich narzisstisch oder selbstverliebt zu nennen, ist eine "Charaktereigenschaft". Was du aber scheinbar nicht berücksichtigst, ist das Ausmaß. Wenn deine "Selbstliebe" so extrem ist, dass sie sehr ungesunde Züge annimmt, bist du nicht einfach nur "doppelt narzisstisch". Irgendwann müsste man berücksichtigen, dass deine Art zu empfinden gestört ist. Das könnte man, anhand deiner Beispiele, in die Kategorie der Soziopathie einordnen. Klar gibt es auch hier wieder verschiedene Intensitäten. Es ist kein einfaches "Ja/Nein"-Ding, sondern es gibt natürlich auch unterschiedliche Ausprägungen.
Okay, aber meine Selbstliebe nimmt eigentlich keine ungesunden Züge an. Da ich mich sehr gut reflektieren kann wenn ich Fehler mache. Ich finde nicht, dass ich ein guter Mensch bin, weil ich keine Fehler mache, sondern weil ich diese Reflektiere und gut mit Kritik umgehen kann, und diese umsetzten kann. (Wurde mir schon mehrfach gesagt)
Man sagt "Empörung ist negativer Narzismus". Wer sich nur selten empört, der ist auch nicht narzistisch.
Sehr gute Antwort! Ja, arrogant könnte ich sein.
Danke für die Antwort