Langzeitstudent 20 Semester - Überhaupt Chance auf dem Arbeitsmarkt?
Hallo! Ich kenne einen Kollegen, der studiert schon seit 9 Jahren Elektrotechnik, den Bachelor-Abschluss wird er nächtes Jahr voraussichtlich machen, jedoch mit nur einem recht schlechtem Schnitt, Irgendwas zwischen 3 und 3,5. Und er wird dann 34 Jahre alt sein. Er hat sehr sehr viele private Probleme, lange Pausen, viele Krankheiten, kein Geld, muss sehr viel und hart arbeiten um überhaupt über die Runden zu kommen, daher dauert das Studium so lange.
Wie sieht soetwas überhaupt später bei der Bewerbung aus? Hat er dann nicht schon direkt sehr schlechte Karten, da ja voraussichtlich so gut wie jeder andere weniger lang studiert hat und sehr wahrscheinlich mit einem deutlich besserem Schnitt und jünger... Ich kenne andere letztere Kollegen und selbst die haben zwischn 40 und 80 Bewerbungen geschrieben um überhaupt irgendwo eine Stelle zu finden, teils mit nem 2er Schnitt.
Ist seine Lage nicht aussichtslos? Wie seht ihr das?
3 Antworten
Es wird einem oft eingeredet, es sei nur eine Frage, wie man sich verkauft. Das mag schon sein, aber in dem beschriebenen Fall ist es schwer, sich gut zu verkaufen. Man wird nicht wirklich ernst genommen. Selbst als gefragter Ingenieur hat man mit gutem Zeugnis Probleme, das lange Studium zu rechtfertigen. Da bringt die hohe Nachfrage auf dem Markt nicht wirklich viel.
Wenn er schon in mehreren Firmen gearbeitet hat, dann rate ich persönlich dazu, sich auf eine Firma zu konzentrieren (möglichst klein, sodass man mit dem Chef per du ist) und dort sein Können unter Beweis zu stellen. Denn ein schlechter Schnitt heißt nicht, dass er seinen Job nicht erfüllt. Wichtig ist auch Termintreue und Zuverlässigkeit. Das sind zumindest die negativen Punkte, die einem als Langzeitstudent unterstellt werden. Also quasi die Vorurteile ausräumen. Vielleicht wird man dort dann als Arbeitskraft unbefristet übernommen.
Wenn man dennoch wechseln möchte, ist es mit einem guten Arbeitszeugnis sehr viel einfacher als rein mit einer Abschlussurkunde, auf der schlechte Noten und eine lange Studiendauer verzeichnet sind.
Ingenieure der Elektrotechnik werden eigentlich gesucht. Wenn er seinen Arbeitgeber bei einem Praktikum überzeugen kann, daß er was taugt, dann hat er noch Chancen. Er muß erst mal Fuß fassen, dann gehts.
Kommt drauf an, mit seinem ungeradlinien Lebenslauf und der Arbeit, die er während dem Studium verrichtet hat, kann er interessant sein, weil er durch die Arbeit schon mal betriebliche Abläufe kennt.
Ich weiß nicht, ob er als Elektriker als Elektroingenieur für Firmen interessant ist. Kommt auf die Tätigkeit an.
Okey... Er hat viel als Elektriker in mehreren Firmen gearbeitet.