Lange nicht mehr arbeiten macht mich wahnsinnig. Gibt es das?
Hallo , ich bin 19 Jahre alt und Elektriker im 2.Lehrjahr . Vor 6 Wochen fing meine Berufsschule an und ich hatte da richtig Lust drauf was neues dazu zu lernen . Die ersten 2 Wochen Schule waren ganz gut aber in der 3.Woche verspürte ich etwas innere Leere . Danach habe ich mir eine Woche Urlaub genommen und das war die reinzte Hölle . Dank Covid 19 hast du eh nichts zutun und vergammelst nur noch zu Hause und tust nichts . Seit dem habe ich keine Interressen mehr an irgendwas . Ich habe sogar immernoch Angst , dass ich meinen Job nicht mehr interressant finde . Nach dem Urlaub kamen noch ganze 2 Wochen die Überbetriebliche Berufsschule dazu . Der Unterricht da hat mir diesesmal echt keinen Spaß gemacht und das Quält mich . Morgen ist es aber wieder soweit . Ich gehe dann wieder in meinen Betrieb zurück . Ich möchte aber nicht , dass ich daran später keinen Spaß mehr daran habe , weil ich vor der ganzen Schule und so meinen Job über alles geliebt habe ( auf dem Bau , die Elektrizität usw. ).
2 Antworten
Zu einem guten Elektriker gehört nun mal ein solider theoretischer Hintergrund.
Elektrizität kann man nicht sehen, somit muß man sie sich erklären können.
Du wechselst massiv zwischen Extremen - "über alles lieben" und "alles ist ganz schrecklich und furchtbar". Dieses starke Schwanken liegt sehr oft eher daran, dass man sich zu sehr reinsteigert, weniger mit dem, was tatsächlich ist. Und genau da kannst du an dir arbeiten!
Klar gibt es Zeiten im Beruf, wo einem fast alles leicht von der Hand geht, gut gelingt, man Abwechslung und Freude daran hat, die Kollegen gut drauf sind und einfach alles passt. Diese Zeiten solltest du bewusst genießen - aber sie keinesfalls als zum zwingend notwendigen Normalzustand erklären!
Denn dann gibt es auch die Zeiten, wo man selbst nicht so gut drauf ist, wo man vor Aufgaben steht, die einem eher schwer fallen oder nerven, wo die Stimmung im Team am Boden ist und wo man sich jeden Morgen aus dem Bett quält. Diese Zeiten sind natürlich ätzend. Aber auch diese Zeiten sind keine, in die du dich reinsteigern und alles infragestellen solltest! Diese schwierigen Zeiten sind die, wo man sich durchbeißt, versucht, trotz allem das Positive zu sehen und abwartet, bis es wieder besser wird.
Also auch jetzt: hinsetzen, lernen und dich damit abfinden, dass halt gerade die Welt nicht so rosig ist - in dem Bewusstsein, dass es irgendwann auch schon wieder besser wird!