Lässt sich freier Wille wissenschaftlich nachweisen?

2 Antworten

Das Grundproblem ist tatsächlich die Definition. Was bedeutet "frei"?
Frei von was? Frei von Bedingungen? Frei von Einschränkungen? Frei von Zwang?

Feuerbach hielt den Begriff "freier Wille" für eine Tautologie. So etwas wie ein "weißer Schimmel (Pferd)". Ein Wille - wenn es so etwas gibt - ist laut Feuerbach immer frei. Und wenn es keinen freien Willen gibt, gibt es laut Feuerbach gar keinen Willen.

Wenn jemand am Getränkeautomaten freiwillig (wir nutzen dieses Wort ja alltäglich) einen Kaffee nimmt (und keiner hinter ihm steht und ihn mit einer Drohung dazu zwingt), könnte man das schon als freien Willen ansehen. Wenn man das so sehen möchte. Das wäre "Freiheit von Zwang".

"Frei von Bedingungen" ist was ganz anderes. Alle unsere Entscheidungen hängen mit unserer Vergangenheit zusammen. Sind sie deshalb "unfrei"?

Zuerst muss man überhaupt definieren, was es heißt, einen freien Willen zuhaben. Beschreibt man damit die Entscheidungsfreiheit ohne an physikalische Gesetze gebunden zu sein, so wird man etwas derartiges nie beweisen können. Das Gehirn erzeugt das "Ich" und somit den Willen und dieses ist an Biochemische Prozessen im Hirn geknüpft.