Freier Willen?
Sagen wir mal, ich stehe vor einer Entscheidung:
Ich laufe auf einem Weg und dieser Weg teilt sich in zwei Wege.
Der rechte Weg ist gefährlich, aber am Ende befindet sich viel Geld.
Der linke Weg ist ungefährlich, aber am Ende befindet sich nichts.
Ganz davon abgesehen, welcher Weg sich wirklich mehr lohnt (das ist nicht die Frage), ist die Entscheidung, die ich jetzt treffen werde frei?
Davor will ich meine Theorie vorstellen:
Jeder Mensch hat natürlich ein Gehirn. Dieses Gehirn ist bei jedem Menschen immer etwas anders. Deswegen ist ja jeder Mensch einzigartig und hat eine andere Meinung und Denkweise bzw. trifft andere Entscheidungen. Einen Einfluss auf eine Entscheidung können auch Lebensumstände haben. Also die Ereignisse, die in jenem Leben passierten, haben einen Einfluss auf die Entscheidung einer Person.
Das Gehirn der Person, die die Entscheidung treffen muss ist so aufgebaut, dass ihn die Argumente für den rechten Weg mehr ÜBERZEUGEN.
Wenn bestimmte Argumente einen Menschen aufgrund seines individuellen Gehirns und seines Lebensverlaufs von einer Entscheidung überzeugen, wie kann seine Entscheidung dann frei sein?
10 Antworten
Freiheit ist relativ und nicht absolut. Wir werden mehr oder weniger unbewusst durch äußere oder innere Einflüsse zu einer Entscheidung hingetrieben
Unsere Entscheidung ist frei in dem Sinne, dass wie diese alleine treffen um unseren Absichten nach zu gehen. Aber wir lassen uns eben dabei beeinflussen von unterschiedlichsten Faktoren
Mein Vater hat mir - ich war 18 - mal den Film gezeigt: "Lohn der Angst", wenn auch schon von 1953 - aber echt Klasse.
Das mit Augen zu und durch oder Kopf durch in Wand ist halt eine Frage.
Alles hat sein Risiko, mal kleiner - mal größer.
Das Problem ist sozusagen ein lexikalisches. Die Sprache und unser Denken erlauben uns, uns eine absolute Freiheit vorzustellen, obwohl das ein Widerspruch in sich ist. Denn Freiheit wäre keine Freiheit, wenn ich sie nicht anwenden kann. Doch in dem Moment, in dem ich sie anwende, ist sie weg - durch meine eigene Entscheidung.
Will sagen: Freiheit bedeutet lediglich, an bestimmten Punkten innerhalb der Grenzen des Möglichen und mit Respekt vor der Freiheit der anderen eine Wahl zu haben.
Mit den Ursachen und Folgen einer einzelnen Entscheidung hat das nichts zu tun - es beschreibt lediglich einen Zustand, in dem überhaupt eine Entscheidung möglich ist.
Interessante Frage. Nach Kant ist die Aufklärung die Befreiung des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.
Es ist richtig: Menschen treffen Entscheidungen aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen und die hängen wieder von ihrem Umfeld ab. Die Kunst der Freiheit ist nun, auch gemäß Kant, dies zunächst überhaupt erst mal zu erkennen und sich eben dann daraus zu befreien. Dies geschieht dann auch über die Aneignung neuer, anderer Erfahrungen. Hat auch viel mit Selbsteinschätzung und -bewusstsein zu tun.
Aber es stimmt schon: es macht es dem Präkariat so schwer, daraus auszubrechen, vor allem auch weil der andere Weg einfacher und bequemer ist.
hab noch mal drüber nachgedacht. Eine entscheidung ohne die Grundlage von Erfahrung ist keine Freiheit, sondern Zufall. Erst wenn ich über genügend Erfahrung verfüge um alle Facetten abzuwägen, bin ich in der Lage frei zu entscheiden.
Dazwischen kann man es aber durchaus so sehen wie du