Kreuzbandriss laufen ohne op möglich?

4 Antworten

Einen Kreuzbandriss nicht zu operieren halte ich persönlich immer und in allen, ok, fast allen Fällen für die schlechtere Wahl.

Ich habe den Kokelores zwei mal hinter mir. Vor der ersten OP hat es relativ lange gedauert, bis man meinen VKB riss überhaupt diagnostiziert hat. In dieser Zeit habe ich mir angefangen, meine Meniske und Knorpel kaputzulaufen. Ich habe Sport gemacht (auf Hobbyniveau, nix wildes) und ich habe mich ganz normal verhalten. Als ich dann ein paar mal nach kleineren "Ausrutschern" unfassbare Schmerzen hatte, wurde er dann per MRT festgestellt und sollte operiert werden. Da waren meine Knorpel bereits stark geschädigt.

Als der operierte Riss genau ein Jahr später erneut gerissen ist, hatte ich aufgrund einer vorbereitetenden Knochenverpflanzug in den alten Bohrkanal und eines gleichzeitigen Leistenbruches wieder ein halbes Jahr lang kein stabilisierendes VKB. In dieser Zeit habe ich mir dann den Rest der Knorpel und des Innenmeniskus kaputtgelaufen, diesmal natürlich ohne jede Form von Sport.

Heute habe ich Arthrose Grad 3, keinen Innenmeniskus mehr und bin praktisch gehbehindert. Ich kann nie wieder Sport machen, nie wieder rennen und bin obendrein noch zu jung für eine Prothese.

Mein Kreuzband ist hingegen jetzt fest und hält sicher. Hätte ich all das vorher gewusst, wäre mir und meiner Familie eine Menge Ärger und Probleme erspart geblieben.

Es ist ne Glaubensfrage, und es mag in Einzelfällen auch ohne OP funktionieren, aber ich persönlich bin der Meinung, dass bei Leuten unter, ich sag mal 65 oder 70 Jahren ein gerissenes VKB immer operiert werden sollte. Immer. Das VKB ist einer der Hauptstabilisatoren im komplexesten Gelenk des menschlichen Körpers. Alles außer es operativ fachmännisch instandzusetzen sind Alternativen, die weit weg vom Sinn eines Kreuzbandes sind. Lebenslanges Muskelaufbautraining und regelmäßige Kontrollen mit MRT wären aus meiner Sicht unabdingbar, und trotzdem kann man nie sicher sein, sich mit einem falschen Schritt am Ende doch wieder was kaputtzumachen. Und fehlende oder kaputte Knorpel und Menisken sind im Gegensatz zum Kreuzband das weitaus größere, weil irreparable Problem.

Hallo Leidensgenossin,

bitte nicht! Ich spreche echt aus Erfahrung.

Habe mir letztes Jahr das Kreuzband gerissen und 10 Monate später noch einmal.

Bin mittlerweile umfassendst informiert. Wenn du läufst besteht die Gefahr des "Schubladeneffekts", da dein stabilisierendes VKB den Unterschenkelknochen und den Oberschenkelknochen nicht mehr am festen Platz hält.

Dadurch knickst du öfter um bzw. spürst ein knacken und dabei entsteht eine Abnutzung vom Meniskus und Knorpel.

Ich persönlich glaube, dass dadurch das erhöhte Arthroserisiko kommt (ob mit oder ohne Kreuzband-OP),

da sich selbst die Leute, die sich operieren lassen, in der Zeit vor der OP die Knochen abnutzen.

Lass es auf jeden Fall operieren, versuche dabei schonend deine Muskeln zu erhalten, laufe mit Orthese (kannst du dir vom Orthopäden verschreiben lassen) herum (-> um eben dieses wegknicken zu verhindern, wenn du in die Überstreckung kommst).

Je schneller die OP, desto besser für dich.

Klar Muskeln stabilisieren dein Knie, aber ich denke als Normalbürger (mit "normaler" Muskelausprägung) wird das nie ausreichen um die Abnutzung zu verhindern.

Nur meine Erfahrungen und mein Rat für dich.

Liebe Grüße

sport ist immer sehr heikel mit einem kreuzband riss aber wenn du nur (spazierst) und nicht rennst oder joggst könnte es auch ohne ops funktioniere

am besten suchst du einen sport arzt auf und nicht den normalen hausarzt

Ja. das geht. Muss man eben auftrainieren. Bei Sportlern sieht das etwas anders aus.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung