Kreuz bei den evangelischen Christen

7 Antworten

es gab da ne Fernsehsendung zu ... auch darüber wie und wann Darstellungen von "Bibelpersonen" in Kirchen, Kunstwerken überhaupt alle übermalt werden mußten ...ursprünglich war die kath. Kirche Körper & Kunst freundlicher als bist heute einige christliche Relg.gemeinschaften/ Protestanten es sind .

Andreas Bodenstein von Karlstadt, Professor an der Universität Wittenberg, rief nach 1520 zum ersten Mal in Luthers Wirkungszeit zur aktiven Zerstörung religiöser Bildwerke auf. Rechtfertigt wurde dies in Luthers Sinne: Ziel des Christentums sei es, die Armut und Bettelei abzuschaffen, dies könne aber nur geschehen, wenn das Vermögen, anstatt in fromme Stiftungen zu fließen, direkt den Armen zugute komme. Karlstadt argumentierte dabei mit dem Ersten Gebot Mose, das den Götzendienst untersagt. Bildwerke hätten nur materiellen Wert, keinen kommunikativen, und könnten nicht „lehren“ in Gregors Sinne. „Lebendige“ Abbilder Gottes seien die Mitmenschen. Karlstadts Flugschrift Von abtuhung der Bylder (1522) verbreitete sich in zwei Auflagen im ganzen deutschen Sprachraum. Das Bettelei-Argument wurde in der Rezeption vollkommen ignoriert, begeistert aufgenommen wurde nur der bilderstürmerische Aufruf.[27]

Leibfeindliche Argumente bilden einen weiteren Versuch, die Verdammung von Bildwerken zu rechtfertigen. Nach Karlstadt zeigten Heiligenbilder nicht die göttliche Natur, sondern die fleischliche Erscheinung der Heiligen, die den Zugang zu Gott im Herzen verdränge; die Kirche werde durch fleischliche Darstellungen zum Hurenhaus. Die Verehrung des menschlichen, also fleischlichen Christus im Bild und im Sakrament sei abzulehnen. Der Schweizer Reformator Ulrich Zwingli folgte im Wesentlichen Karlstadts Argumentation. Kultbilder seien Verstofflichungen der Götzen, die der Mensch im Herzen trage und die ihn vom wahren Gottesdienst abhielten. Der christliche Kult solle, statt den Kultbildern, den Armen selbst gelten, da sich in Ihnen Gott ebenso zeige (eine praktische Umsetzung dieser These blieb er jedoch schuldig).[28] Johannes Calvin urteilte noch strenger: Die Zehn Gebote seien zu befolgen, das heiße, das Verbot der Abbildung Gottes und der Götzendienst sei streng auszulegen. Den Götzendienst setzte er mit fleischlicher Begierde gleich; er sei die fleischliche Phantasie des Menschen, der man entgegentreten müsse, da auch Christus sich seiner fleischlichen Existenz durch die Himmelfahrt entzogen habe. Das alte Argument Augustins, der menschlichen Gestalt wohne eine gewisse Ähnlichkeit mit Gott inne, verwarf Calvin: Der Mensch habe mit dem Sündenfall jede Ähnlichkeit mit Gott verloren.

aus...http://de.wikipedia.org/wiki/Reformatorischer_Bildersturm

jo und son Nackedei am Kreuz erzürnt noch heut das sittliche Empfinden der Verbohrten :( sogar mit gewickelter Windel :((

Das Kreuz als Symbol der Christenheit geht zurück auf die Hinrichtungsmethode, mit der Jesus getötet wurde. Wobei nicht der Tod der Sieger geblieben ist, sondern Jesus, der Christus! Er ist nach drei Tagen auferstanden. Darauf gründet sich die Auferstehungshoffnung der Christen.

Ob das Kreuz mit oder ohne figürliche Darstellung des Gekreuzigten verwendet wird, ist eigentlich bedeutungslos.

Was in evangelischen Kirchen üblich ist, das hängt von deren Tradition ab. Bei den Landeskirchen findet sich das Kreuz mit Figur, das Kruzifix, in lutherischen Gemeinden durchaus. Gemeinden, die der hochkirchlichen Tradition angehören, haben gelegentlich sogar einen Marienstatue und eine Kreuzwegdarstellung. Sie sind sehr nahe an der römisch-katholischen Tradition. In evangelisch-reformierten Gemeinden (in der Schweiz überwiegend) sind figürliche Darstellungen traditionell nicht geduldet. Dort findet sich bestenfalls ein Kreuz.

Bei den Protestanten steht das Wort Gottes im Mittelpunkt. Bilder und Figuren lenken da eher ab. Deshalb sind auch die Kirchen sparsam ausgestattet.

Bei Jesus schließlich ist sein Tod und seine Auferstehung das Wesentliche (symbolisiert durch das Kreuz), nicht der Mensch, der am Kreuz hing.

Aber auch bei den Protestanten gibt es eindrucksvolle Kruzifixe, d.h. Kreuze mit dem Körper von Jesus, z.B. im Ulmer Münster. Dort ist dann oft vom "Schmerzensmann" die Rede.

Es ist eigentlich völlig unbedeutend, ob Kreuz "mit Jesus" oder "ohne Jesus". - Jeder Christ weiß ohnehin was und wen er gedanklich mit dem Kreuz verbindet.

Dass in katholischen Kirchen mehr Kruzifixe zu finden sind, hängt eigentlich nun damit zusammen, dass diese Kirche (auch als die Ältere) stärkeren Wert auf die bildliche und plastische Darstellung von biblischen Figuren und Themen legt, die evangelische und als sparsamer bekannte Kirche mehr auf einfache symbolische Zeichen.

Protestantische Kirchen sind generell schmuckloser als die (oft bombastisch mit Kunst und Kitsch überladenen) katholischen Kirchen, bei den Protestanten geht es mehr um die reine Lehre ohne großartiges Brimborium. Das gilt auch für die Kreuze, auch so ein Corpus am Kruzifix ist ja schon ein Kunstobjekt, das von der Botschaft ablenken könnte.