Krankheit im Aquarium? Prachtschmerle tot
Guten Abend, mit erschrecken musste ich gerade eben feststellen, dass eine meiner 3 Prachtschmerlen tot ist. Bitte nun keine Grundsatzdiskussion über das Halten von Prachtschmerlen.
Erstmal zu meinem Becken: ca. 200 Liter, 100 x 50 x 50 mit Außenfilter und läuft nun seit ca. 2 Jahren. Die Wasserwerte habe ich leider nur mittels Teststreifen ermittelt,
NO3 - -> keine Veränderung der Farbe des Teststreifen; NO2- -> ebenfalls keine Veränderung der Farbe des Teststreifens; GH -> zwischen 8°d und >= 16°d; KH -> zwischen 10°d und 15°d; PH -> 7.2 - 7.6; Cl2 -> 0; Temperatur liegt bei 24,0°C; Wasserwechsel mache ich 1 mal pro Woche und dann immer ca. 30 % des Wassers. Letzter Wasserwechsel war am Samstag den 13.09.
Falls genauere Wasserwerte nötig sind, kann ich diese am Mittwoch vom Aquaristikcenter überprüfen lassen.
Die tote Prachtschmerle war etwa 8-9 Jahre alt und ich habe sie vor etwa 2 Monaten von einer Bekannten übernommen, weil sie ihr Becken auflösen wollte (60 Liter (ca. 15 Antennenwelse, 10 Neonsalmler, 1 Prachtschmerle, 3 Garnelen und 3 unbekannte Fische))
Die ganzen Fische hatte ich dann für 4 Wochen in meinem 120 l Quarantänebecken untergebracht und sie dann in mein großen Becken übergeben. Insgesamt sind es nun rund 20 Neonsalmler, 17 Antennenwelse, 2 Dornaugen, 3 Garnelen, und 3 unbekannte Fische (nun nurnoch 2), 3 Prachtschmerlen (nun auch nur noch 2) und 4 Siamesische Rüsselbarben. Die anderen beiden Prachtschmerlen sind etwa 2 Jahre alt.
Das Verhalten der Verstorbenen war in der letzten Zeit auch irgendwie komisch, denn sie versteckte sich den ganzen Tag und wenn sie mal draußen war, schwamm sie immer mit offenem Maul durch die Gegend. Die Kiemenbewegungen waren dabei immer mal wieder erhöht. Eine meiner kleinen fängt nun an, genau das selbe Verhalten zu zeigen, sie ist kaum noch zu sehen.... die andere ist voll aktiv und schwimmt den ganzen Tag durchs Becken. Ein anderes Symptom das mir aufgefallen ist, war bei den Antennenwelsen, welches ich allerdings nun erst im Nachhinein als eventuelles Symptom einer Krankheit deuten würde und zwar Verfärben in Form von großen etwas helleren Flecken (ich hatte erst gedacht, dass eventuell Stress dazu führe weil es nur bei etwa 2-3 großen Welsen auftritt (2x männliche Tiere, 1 weibliches), die kleinen sehen vollkommen normal aus.) Dann ist noch die Atmung von etwas 2-3 Neonsalmlern und von einem der unbekannten Fische erhöht. Zumindest bewegen sie schnell ihr Maul auf und zu. Sauerstoffmangeln kann es aber eigentlich nicht sein, weil es ja zum einen nur 2-3 Tiere haben und zum anderen hängt nun noch eine Sauerstoffpumpe drin. Aber ich glaube auch nicht das es da ist.
Hat jemand einen Rat für mich? Oder weiß was das sein könnte? Ich habe hier nochmal ein paar Bilder von der verstorbenen Prachtschmerle gemacht eventuell kann einer von euch da ja irgendwelche Symptome drauf entdecken...
Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Antworten.
1 Antwort
Bitte nun keine Grundsatzdiskussion über das Halten von Prachtschmerlen.>
Aber genau darin wird das Problem liegen. Es ist ja schön, dass du die Fische "gerettet" hast, aber auch dein AQ ist erstens viel zu klein, sowohl für Prachtschmerlen als auch für Siamesen und zweitens viel zu stark besetzt. Und besonders schade ist es, dass dir diese Problematik ja auch bekannt ist, denn sonst hättest du den o.g. Satz ja nicht geschrieben.
Kein Wunder also, dass erstens wahrscheinlich dein Wasser hoch mit Schadstoffen belastet ist (die Teststäbchen kannst du nur als "Ratespiel" benutzen) und zweitens die Tiere durch die völlig falsche Haltung derart unter Stress stehen, dass ihr Immunsystem zusammenbricht.
Außerdem ist auf deinen Bildern leider zu sehen, dass die verstorbene Prachtschmerle überhaupt keine Barteln mehr besitzt. Sie ist also auf völlig falschem, ungeeigneten Bodengrund gehalten worden und deshalb haben sich diese Barteln abgewetzt. So kann der Fisch nur noch sehr schwer Futter finden, weil diese überaus empfindlichen "Tasthaare" fehlen.
Du solltest also dringendst den Bestand in deinem AQ überprüfen und verringern, denn ein Überbesatz ist immer die Wurzel allen Übels in einem AQ.
Gutes Gelingen
Daniela
Merkwürdig immer wieder solche Reaktionen.
Es wird eine Frage gestellt und eine fach- und sachgerechte Antwort gegeben und gleich fühlt der FS sich derart "auf den Schlips getreten", dass der Kommentar doch sehr "fraglich" ausfällt.
Entschuldige, dass ich mir die Zeit nehme und die Mühe mache, deine Frage durchzulesen und dann versuche, dir eine Antwort zu geben, mit der du etwas anfangen kannst.
Ich habe geschrieben, dass es gut ist, dass du die Fische gerettet hast - aber wenn sie bei dir auch auf Dauer nicht die richtigen Lebensvoraussetzungen haben, dann hättest du ihnen ein passendes Zuhause suchen müssen.
Die lapidare Faustformel (1 cm (ausgewachsener) Fisch auf 1 - 2 l Wasser solltest du ja kennen. Demnach dürfte in deinem AQ eine Gesamtfischlänge von ca 150 - 200 cm Fisch herumschwimmen.
Rechne doch einfach nach:
- 20 Neonsalmler = 20 x 4 cm = 80 cm
- 17 Antennenwelse = 17 x 12 cm = 204 cm
- 4 Siamesen = 4 x 12 cm = 48 cm
Ich höre mal lieber auf, denn selbst du solltest erkennen, dass ein Überbesatz vorliegt. Und nein, es zählt nicht, wenn es sich noch um nicht ausgewachsene Fische handelt.
Ja, warum trifft es nur die einen Fische? Ich hatte dir geschrieben, dass mir die fehlenden Barteln der Schmerle aufgefallen waren. Sie kann sich also schon daher in einem nicht wirklich guten Allgemeinzustand befunden haben. Und Fische, deren Immunsystem oder Allgemeinzustand ohnehin nicht optimal sind, die trifft es dann eben.
Im Übrigen ist dein Fischbestand auch ansonsten nicht wirklich "passend".
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Prachtschmerlen brauchen Gruppen von mind. 5 Tieren
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Dornaugen brauchen auch Gruppen von mind. 6 - 8 Tieren
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wie kann man Fische verantwortungsvoll pflegen, deren Namen man nicht kennt - wie will man da ihre speziellen Haltungsvoraussetzungen herstellen?
Du beschreibst doch selbst, dass auch einige der Neon "nach Luft schnappen" und andere Fische helle Flecken haben. All dies Zeichen von zuviel Ammoniak und/oder Nitrit im Wasser.
Wahrscheinlich möchtest du aber ohnehin lieber hören, dass die Schmerle an Altersschwäche gestorben ist - das ist aber eher unwahrscheinlich, weil diese Fische gut 20 Jahre alt werden können und sie noch nicht einmal die Hälfte ihres möglichen Alters erreicht hatte.
Man kann übrigens "unpassende" Fische z.B. auch in einem dem VDA angeschlossenen Aquaristikverein abgeben oder über regionale Kleinanzeigenportale Aquarianer mit passenden Aquarien suchen.
Und natürlich sitzen im Zoogeschäft nur Leute, die verkaufen wollen - genau deshalb heißen sie nämlich auch so: VERKÄUFER. Wären sie als Berater tätig, dann würden sie auch genau diese Bezeichnung tragen - und der Zooladen wäre ganz schnell pleite. Daher muss man sich selbst informieren - und wenn es nötig ist, auch über 100 Bücher und Webseiten. Denn schließlich geht es um Lebewesen, die völlig von dir abhängig sind. Sie können sich nicht selbst helfen und ihre unzureichenden Lebensbedingungen aus eigener Kraft verändern.
Hallo Daniela,
ich bewundere Deine Engelsgeduld!
Ich klicke mich hier lieber nicht mehr ein, doch alles was Du geschrieben hast, kann ich nur unterstreichen!
Okay also ja tut mir leid, dass ich dich da so angefahren habe aber ich bin inzwischen schon echt ziemlich gereizt und verwirrt wenn es ums Aquarium geht...
Erst verkauft mir das Zoogeschäft ein 200l Aquarium mit Steinen, Pflanzen, Außenfilter und jeder Menge Zubehör. Dann habe ich es 3 Monate einlaufen lassen und bevor ich Fische geholt habe, erst die Werte von denen Überprüfen lassen... da war alles in Ordnung... Dann 4 Monate später nochmal angefragt wegen Algen, dann kamen die Siamesischen Rüsselbarben noch dazu... weil ja Algenfresser und dann gings weiter... als nächstes wurde mir dann Schmackhaft gemacht auch noch ne CO2 Anlage zu nehmen um das Pflanzenwachstum zu fördern, nun habe sie vor 4 Wochen, als sie wieder meine Werte überprüft haben auf einmal festgestellt, ohh GH und KH sind ja etwas hoch... da empfehlen wir eine Umkehrosmoseanlage.... Und am Anfang waren aber im Aquarium noch genau die selben Werte und da war es zuerst in Ordnung und nun soll ich noch eine neue Anlage kaufen? Was kommt denn noch als nächstes? Die freuen sich bestimmt, weil sie einen dummen gefunden hatten, den sie den ganzen Kram andrehen konnten...
Letztes hatte ich dann meine Eltern zu Besuch und die haben sich auch mein Aquarium angesehen und gefragt wofür diese ganze Geräte denn seien und was ich damit alles ermitteln und verbessern will... Ich denen das alles erklärt und da meinten die zu mir: Da wurdest du aber ganz schön verarscht... Sie hatten früher in Ihrem 180 Liter Becken 1 Prachtschmerlen (wurde 20 Jahre alt (auf grobkönigen Steinbogen)) 10 Antennenwelse, 20 Neons und 5 Dornaugen. Und gepflegt haben sie es folgender Maßen:
30 % Wasserwechsel alle 6 Monate, sonst nur Wasser aufgefüllt, 1x pro Jahr alles komplett gereinigt mit Steine durchspülen (große Tonne mit Hochdruckschlauch reinhalten bis das Wasser ganz klar ist und Filter komplett reinigen.. sogar das Filtermaterial vollkommen auswaschen (auch die Filterbakterien)...Dann einfach neues Leitungswasser rein und Fische wieder rein und fertig. Wenig füttern und hin und wieder mal nen Tropfen Flüssigdünger rein. Sie hatten das nach dem Motto gemacht, wenn die Fische nicht an der Oberfläche nach Luft schnappen ist alles in Ordnung und im Meer geht ja auch keiner hin und überprüft ständig die Werte....
Und nun frage ich mich natürlich, ob ich eigentlich diesen ganzen gekauften Kram brauche oder ob ich das einfach alles rausschmeiße, mein zweites 120 Liter Becken einfahren lasse, da die Hälfte der Fische rein tue, das 200 Liter Becken nach dem Rezept meiner Eltern einmal komplett sauber mache und die beiden Becken dann einfach laufen lasse?
Hättest du doch mal lieber 100 Bücher gelesen, dann hätten dich diese Verkäufer nicht derart über den Tisch ziehen können. Nur uninformierten Kunden kann man jeden unnötigen Mist andrehen.
Die Zeiten, in denen deine Eltern das AQ so betrieben haben, sind mit Sicherheit schon recht lange her - ich kann mich an gleiche Zeiten und ein ähnliches Handling erinnern - aber das war vor ca. 20 Jahren. Mittlerweile hat sich auch die Aquaristik weiterentwickelt.
Damals hatte noch keiner Ahnung von den nützlichen Filterbakterien und vielen anderen mikrobiologischen Vorgängen im AQ. Natürlich funktionieren die sogenannten "Alt-Wasser-AQ" auch - aber eben auch nur dann, wenn das biologische Gleichgewicht darin stimmt und funktioniert.
Denn das ist die ganze Kunst der Aquaristik - ein funktionierendes biologisches Gleichgewicht darin herzustellen. Dazu müssen allerdings ganz viele verschiedene Faktoren miteinander im Einklang sein, aufeinander aufbauen, sich gegenseitig bedingen. Und daher muss man sich eben auch ausführlich mit der Theorie beschäftigen.
Es nutzt weder etwas, "Zweckfische" zu kaufen, oder eine Co2-Anlage, oder eine Osmoseanlage. Diese ganze Technik kann - je nach Ausgangslage - unterstützen, aber niemals das Gleichgewicht herstellen.
Im besten Fall schafft man es, ein AQ völlig ohne Technik zu betrieben (eine Heizung mal ausgenommen - je nach Fischbesatz). Aber das würde bedeuten: ganz ganz viele nährstoffzehrende Pflanzen und nur ganz ganz ganz wenig Fische. Natürlich müsste man trotzdem einen regelmäßigen Teilwasserwechsel durchführen, denn im Haus regnet es ja eher selten und einen natürlichen Wasserablauf, wie ihn Flüsse und andere Gewässer besitzen, hat ein AQ ja auch nicht.
Aber die Probleme in einem AQ beginnen eigentlich immer mit einem Überbesatz: dadurch entstehen zu viele Schad- und Nährstoffe. Und schon fangen die Probleme an - von der Algenplage bis hin zum Fischesterben.
Die passenden Wasserwerte zu den entsprechenden Fischen, ein moderater Fischbesatz (lieber zu wenige als zu viele), eine regelmäßig Wasserpflege durch Teilwasserwechsel (und ohne jegliche Chemie), ein ausreichend dimensionierter Filter (damit er seltener gereinigt werden muss), viele Pflanzen, ausreichende Düngung (auch mit Mineralien, Spurenelemente, Eisen), wenig Futter (eher zu wenig als zu viel), richtiges Licht (also richtige Lichtfarbe und Lichtstärke und Bleuchtungszeit) - das alles sind wichtige Faktoren und wenn die stimmen - dann läuft das AQ "wie von selbst"
Gutes Gelingen
Daniela
Ok erstmal als Antwort etwas Sarkasmus:
Wenn mir das nächste mal jemand erzählt, dass er sein Aquarium auslösen möchte und vorhat die Fische einfach alle im Klo runterzuspülen, dann sage ich lieber: Mach das, bei mir würden sie eh sterben.
So und nun erstmals zur Tatsache, dass mir das mit der Haltung der Prachtschmerlen bewusst ist. Mag auch meine Schuld sein, dass ich mich nicht bevor ich ein Aquarium eingerichtet habe, erstmal durch tausende Bücher und Threads in Foren gelesen habe und diese o.g. Tatsachen herauszufinden sondern auf das Fachwissen meines Aquaristikcenters vertraut habe. Aber scheinbar sitzen da ja auch nur Leute, die nur Fische verkaufen wollen. Wo ich noch eine Aussage bekomme, bei 200 Litern sind gut 50-60 Fische möglich und Prachtschmerlen sind ja keine Schwarmtiere und dürfen auch alleine gehalten werden. Aber kaufen Sie zwei zum Preis von einer!
Also nun mal wieder zurück zum Thema: wie viele Fische wären denn Maximal bei mir im 200 Litern Becken möglich? Und die Prachtschmerlen lieber wieder an das Aquaristikcenter verschenken? Wo sie dann dem nächsten dummen Menschen verkauft werden?