Koreanistik oder Japanologie?
Guten Tag liebe Community,
ich werde im kommenden Semester mein Studium beginnen.
Als Hauptfach habe ich Sinologie gewählt, jedoch bin ich hin und her gerissen, was das Nebenfach angeht.
Ich interessiere mich schon seit einer halben Ewigkeit für Ostasien, wobei China am meisten, allerdings Japan und Korea gleichermaßen. Beide Länder und Kulturen haben ihre eigenen Vorzüge.
Um mal ein Beispiel anzuführen: ich finde Koreanisch vom Klang her schöner, jedoch scheint mir Japanisch (hauptsächlich von der Aussprache) einfacher.
Ich höre mehr koreanische Musik (neue Sprachen lerne ich am besten über Musik), jedoch sind die Lernplattform für Japanisch besser.
Ich wäre sehr dankbar für eure Meinungen. Welches Land findet ihr interessanter? Welche Sprache würdet ihr lieber lernen? Und vor allem warum?
Vielen Dank
5 Stimmen
5 Antworten
Aus deiner Frage höre ich raus, dass du vom Bauchgefühl eher bei Koreanistik bist. Statt jetzt eine Meinungsumfrage zu machen, solltest du dir lieber eine rationale Liste anlegen: Welches Land hat zur Zeit und vor allem in Zukunft eine wichtigere Bedeutung für unsere Politik und Handelsbeziehungen? Welches Studienfach ist mehr überlaufen? In welchem Bereich gibt es mehr Jobs? Wo gibt es mehr Potential für dich, eine Nische zu finden?
Ich selbst bin Japanfan, aber habe beruflich selten damit zu tun. Und letztendlich zählt beim Studium nur das. Für eine Privatreise kannst du später immer noch zusätzlich Japanisch lernen. Vielleicht lässt du dich aber einfach nochmal von Filmen und Literatur aus der Stadtbibliothek (oder online Bibliothek) inspirieren.
Viel Erfolg bei deiner eigenen Entscheidung!
Über beide Länder kann ich relativ wenig sagen, da ich mich nicht mit Japan beschäftige. Von der Sprache her ist Koreanisch definitv einfacher, da es im Japanischen 2 Schriftzeichen Systeme gibt und es extrem schwierig sein soll, diese zu lernen. (Das habe ich mitbekommen!) Auf YouTube findest du Videos über die koreanische Grammatik, allerdings sind die meisten auf Englisch. Diese sind jedoch leicht zu verstehen.
Es gibt drei Schriftsysteme im Japanischem. Kanji, was lediglich Chinesische Schriftzeichen sind, und die beiden Silbenschriften Katakana und Hiragana. Katakana und Hiragana hat man in sehr kurzer Zeit erlernt. Ein paar Wochen üben und man kann Hiragana und Katakana lesen und schreiben. Das sind nur einige Dutzend Zeichen die man beherrschen muss, die auch keine Bedeutung an sich haben, so wie unsere Buchstaben. Kanji hingegen sind kompliziert. Da gibt es ein paar Tausend von, die im Japanischen benutzt werden. Und wie im Chinesischen haben Kanji eine Bedeutung, die je nach Kombination mit Hiragana und anderen Kanji eine komplett andere Bedeutung und Aussprache haben kann.
Ich würde dann eher zu Japanologie raten, da dir das Lernen der Sprache mit Chinesischkenntnissen viel viel leichter fallen könnte.
Ohne zu wissen welchen Beruf du mit diesem Studium anstrebst kann man dir schwerlich einen Rat geben.
Wenn das so ist, würde ich an Deiner Stelle neben Sinologie noch VWL oder Wirtschaftsrecht studieren. Warum? Nur Sprachen helfen im Berufsleben nicht weiter, es sei denn man beherrscht mehrere Sprachen so gut, dass man für Behörden arbeiten kann. Außerdem: Englisch hat sich auch in asiatischen Ländern etabliert und wird als internationale Sprache annerkannt. D.h. direkte Übersetzung wird immer weniger gefragt sein. Es sei denn man braucht wirklich genaue Übersetzungen z.B. für Verträge. Ein weiterer Faktor kommt noch hinzu, warum leichte Übersetzungen weniger nachgefragt sein wird. Die Entwicklung in Spracherkennung/-synthese/-übersetzung von KI-Systemen streitet so rasant voran, dass menschliche Übersetzer für Alltagskonversation überflüssig werden.
Daher würde ich nicht nur auf Sprachen festlegen, sondern ein zweites Standbein wo anders suchen. Das hängt natürlich auch davon ab, ob der Stundenplan das überhaupt zulässt.
Sehr beeindruckend, die meisten wollen mit einem Studium einen Job ergattern, mit dem sie irgendwann mal eine Familie ernähren können.
In dem Fall nimm doch was dir gefällt. Lerne beide Sprachen noch ein wenig besser und entscheide dann.
Ich persönlich würde zu Japan tendieren, kann das aber kaum begründen.
Im Japanischem wirst du auch Chinesische Schriftzeichen lernen, schlägst also zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn Sinologie dein Hauptfach ist.
Mein Interesse ist ziemlich breit gefächert. Kann mir vorstellen als Dolmetscher/Üersetzer, in die Wirtschaft, Kinderprojekte in Ostasien und und und.
Das berufliche ist nebensächlich.
Es geht mir um die beiden Kulturen/Sprachen