Konvertierung bereuen/ Unsicherheiten/ ‚Zwischenstadium‘ zwischen Islam und Christentum?

PaulDelvaux  05.01.2022, 10:35

Darf ich fragen, warum Du - ganz offensichtlich derart überstürzt und unüberlegt konvertiert bist??? - Ich meine: Die Trinität anzuzweifeln ist doch kein Grund für sowas?!

Kekskruemel99 
Beitragsersteller
 05.01.2022, 11:05

Naja, meines Wissens nach gibt es keine einzige Abspaltung des Christentums, in der Jesus nicht als Gottes Sohn angesehen und angebetet wird.

3 Antworten

Deswegen frage ich mich, ob es überhaupt möglich wäre, vom Islam wieder ,zurückzutreten‘ (soweit ich weiß, bleibt man bei einmaligem Bekenntnis zum Islam vor Gott ein Leben lang muslimisch).

Aus der Sicht Gottes: Natürlich. Gilt genauso wie für Leute, die als Muslime aufgewachsen sind und dann zu Jesus finden.

Muslime sehen das natürlich anders, viele werden sagen dass das nicht geht, manche sogar, dass du dann umgebracht werden musst. Vor Jahren hieß es mal, das in D jährlich bis zu 6 Menschen umgebracht werden, weil sie den Islam verlassen wollen (im verlinkten Video ab 5:37). Ein Update dazu kenne ich nicht.

Jesus hat gesagt, man soll "die Kosten überschlagen", bevor man zu Ihm kommt. Zigtausende Muslime tun das und kommen zu Jesus, weil es sich trotz allem lohnt.

Sprich mit Gott und bitte Ihn, dich zu schützen und dir den richtigen Weg zu zeigen.

Gott ist wie der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn, der den zurückgekehrten mit großer Freude und Liebe wieder aufnimmt: Lukas 15,11-32 | Bibleserver

Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.

Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Das ist wirklich wunderbar!

Nein, man kann den Islam auch verlassen - und landet dann in der Hölle. Aber das kann dir egal sein, da du ja nicht an den Islam glaubst. Du bist wieder Christ. Pass aber bitte auf dich auf, auf Apostasie steht nach überwiegender Auffassung die Todesstrafe.


Kekskruemel99 
Beitragsersteller
 04.01.2022, 22:24

Ich habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen, ob ich zum Christentum zurückkehren werde oder nicht.
Deswegen dachte ich, dass es hilfreich wäre, wenn ich Erfahrungen von anderen Konvertierten zu lesen bekommen würde. Und darüber, wie sie mit eventuellen Zweifeln umgegangen sind…

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BelfastChild  04.01.2022, 22:26
@Kekskruemel99

Das kann ich dir nicht sagen, da ich so etwas nicht durchlebt habe. Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf? Ich persönlich empfehle dir das Buch Jesus und Mohammed von Dr. Mark A. Gabriel. Im Islam gibt es für meinen Geschmack zu wenig Liebe.

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Kekskruemel99 
Beitragsersteller
 04.01.2022, 22:28
@BelfastChild

Danke für die Buchempfehlung :).
Bin 22

Was meinst du mit „zu wenig Liebe“ genau?

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BelfastChild  04.01.2022, 22:29
@Kekskruemel99

Mohammed bezeichnete sich selbst als Sklaven Allahs (Sure 2,23). Weder im Koran noch in der Überlieferung ist wirklich die Rede davon, dass der Gesandte Allah liebt oder Allah den Gesandten. Mohammeds Stellung kann man wohl eher mit einem Sklaven vergleichen, dem durch die Autorität seines Herrn Vollmacht verliehen wird.

Sure 4,80 Wer dem Gesandten gehorcht, der gehorcht Allah, und wer sich abkehrt, – so haben Wir dich nicht als Hüter über sie entsandt.

Sure 59,7 Was Allah Seinem Gesandten von den Bewohnern der Städte als kampflose Beute zugeteilt hat, das gehört Allah, Seinem Gesandten und den Verwandten, den Waisen, den Armen und dem Sohn des Weges. Dies, damit es nicht nur im Kreis der Reichen von euch bleibt. Was nun der Gesandte euch gibt, das nehmt; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Allah. Gewiß, Allah ist streng im Bestrafen.

Sure 4,115 Wer aber dem Gesandten entgegenwirkt, nachdem ihm die Rechtleitung klargeworden ist, und einem anderen Weg als dem der Gläubigen folgt, werden Wir dem zukehren, dem er sich zugekehrt hat, und ihn der Hölle aussetzen, und (wie) böse ist der Ausgang!

Im Islam gelten die Ungläubigen als böse, Mohammed und die Gläubigen als Sklaven. Im Christentum gelten die Ungläubigen hingegen als verlorene Schafe und die Gläubigen als Gottes Kinder. Jesu Beziehung zu Gott stellt sich als die eines Sohnes zu seinem Vater dar. Es war eine Beziehung, die von Liebe geprägt war. Als Jesus getauft wurde sagte eine Stimme vom Himmel her:

Matthäus 17,5 Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!

Jesus sprach davon, dass er Gott gehorchte und liebte, aber nie, dass er sich vor ihm fürchtete.

Johannes 14,30-31 Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der Fürst dieser Welt. Er hat keine Macht über mich. Aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und tue, wie mir der Vater geboten hat. – Steht auf und lasst uns von hier weggehen.

Jesus wandte sich an Gott, um sich von ihm trösten zu lassen. Am Abend vor seiner Kreuzigung betete er:

Markus 14,36 Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!

Wenn Jesus bei Gott Trost suchte, nannte er ihn "Abba"; er gebrauchte das aramäische Wort, mit dem ein Kind seinen Vater ansprechen würde. Auf Deutsch hätte er "Papa" gesagt. Es ergibt sich also das Bild einer persönlichen, liebevollen Beziehung zwischen Jesus und Gott. Ganz anders der Islam. Denn Mohammed nannte nicht nur sich Sklave, sondern auch die Gläubigen (Sure 50,8). Die Liebe zu Allah wird gelegentlich erwähnt (Sure 2,165), jedoch legt der Koran wenig Gewicht darauf. Stattdessen ruft er zum Gehorsam auf und was passiert, wenn ein Sklave nicht gehorcht? Bestrafung:

Sure 8,13 Dies dafür, daß sie Allah und Seinem Gesandten entgegenwirkten. Wer Allah und Seinem Gesandten entgegenwirkt, – gewiß, Allah ist streng im Bestrafen.

Wer ungehorsam war musste bestraft werden und Mohammed war derjenige, der das Urteil vollstreckte. Die Strafe bei Diebstahl beispielsweise bestand darin, dass dem Täter die rechte Hand abgeschlagen wurde. Eine Gruppe von Leuten bat Mohammed, für eine Frau, die beim Stehlen ertappt worden war, eine Ausnahme zu machen. Mohammeds Reaktion:

Usama trat an den Propheten heran, um für eine Frau zu sprechen, (die gestohlen hatte). Der Prophet sagte: "Das Volk vor euch wurde vernichtet, weil es den Armen die gesetzlichen Strafen auferlegte und mit den Reichen Nachsicht übte. Bei dem, in dessen Hand meine Seele ist! Selbst wenn Fatima (die Tochter des Propheten) dies täte (stehlen), so würde ich ihr die Hand abschlagen!" (The Correct Books of Bukhari, Bd. 8, Buch 81, Nr. 778. Erzählt von Aischa.)

Wir sehen also, dass Allahs Beziehung zu den Gläubigen von Strenge gekennzeichnet ist. Und über die Ungläubigen denkt er so:

Sure 16,37 Selbst wenn du noch so (danach) trachtest, sie rechtzuleiten, so leitet Allah nicht recht, wen Er (nun einmal) in die Irre gehen läßt; und sie werden keine Helfer haben.

Allah will sogar, dass manche Menschen in die Irre geführt werden, um mit ihnen die Hölle zu bevölkern, die er erschaffen hat:

Sure 32,13 Und wenn Wir gewollt hätten, hätten Wir jeder Seele ihre Rechtleitung gegeben. Aber (nun) ist das Wort von Mir unvermeidlich fällig geworden: „Ganz gewiß werde Ich die Hölle mit den Ğinn und den Menschen allesamt füllen.“

Allah liebt keine Ungläubigen.

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Kekskruemel99 
Beitragsersteller
 04.01.2022, 22:40
@BelfastChild

Danke für die ausführliche Erklärung - jetzt verstehe ich, was du meinst.
Und auch dieser Punkt mit der ‚Bestrafung’ und ‚Strenge’ lässt mich einerseits zweifeln und andererseits besteht eben die Angst davor, sich als „ungläubig“ zu bekennen. Dabei ist Gott für mich immer der gleiche, egal ob ich Muslima oder Christin bin…

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BelfastChild  04.01.2022, 22:42
@Kekskruemel99

Das war ein Beispiel. Aber jetzt weiß ich auch, dass du weiblich bist. Mohammed behandelte Frauen nicht wie Männer, während Jesus keinen Unterschied machte. Zudem rief Mohammed vor seinem Ableben wohl zu Krieg auf:

Nachdem Mohammed nun Arabien erobert hatte, nahm er Kontakt zu den Herrschern der Länder außerhalb Arabiens auf und rief sie auf, den Islam und die islamische Vorherrschaft anzunehmen. Er sandte offizielle Schreiben mit seinem persönlichen Siegel an den oströmischen bzw. byzantinischen Kaiser, den persischen König, den König von Äthiopien, den römischen Gouverneur von Ägypten, den König von Syrien und den König des Jemen. In diesen Briefen forderte er die Herrscher auf, sich dem Islam zu unterwerfen oder die Konsequenzen zu erleiden. Ein gutes Beispiel ist der Brief an den oströmischen Kaiser, der so lautete:
Von Mohammed, dem Gesandten Allahs, An Herakleios, den Großen von Rom, Bekehre dich zum Islam, und du wirst gerettet werden, und wenn du meine Aufforderung zurückweist, trägst du die Verantwortung für das, was dir und deinem Volk widerfahren wird.
Das Wort gerettet gebrauchte Mohammed im Sinne der Rettung vor seiner Armee, nicht im Sinne der Rettung vor dem Zorn Gottes am Tag des Gerichts. Erinnern Sie sich an die zwölf Anführer, die Mohammed einige Zeit zuvor ausgewählt hatte? Die meisten von ihnen führten nun Angriffe gegen jene, die sich der islamischen Herrschaft nicht unterwerfen wollten.

Quelle: Jesus und Mohammed von Dr. Mark A. Gabriel, 1. Auflage 2006, Seite 87.

Nun, da er die Kontrolle über Mekka hatte, rief Mohammed alle Muslime auf, an einer großen Hadj teilzunehmen, einer jährlichen Pilgerfahrt zur Kaaba, um Allah anzubeten (Sure 3,97). Ein Jahr verbrachte er mit Vorbereitungen für eine riesige Veranstaltung und entsandte Boten in alle Teile Arabiens, um die Menschen aufzufordern, dorthin zu kommen. Der Höhepunkt dieser riesigen Versammlung war es, als Mohammed sich auf den Berg Arafat stellte und seine letzte überlieferte Predigt hielt, umgeben von über hunderttausend Muslimen. Sie ist als die Predigt auf dem Berg Arafat wohlbekannt. Die islamische Geschichtsschreibung überliefert Mohammeds Worte folgendermaßen:
Heute ist unsere Religion vollendet, und die Gnade Gottes hat sich in eurem Leben erfüllt. Und ich bin Zeuge, dass der Islam eure Religion ist. O Volk der Muslime, euch ist es verboten, untereinander Blut zu vergießen, voneinander zu stehlen, einander übervorteilen oder die Frauen oder Ehefrauen anderer Muslime zu rauben.
Von heute an wird es keine zwei Religionen in Arabien mehr geben. Ich bin durch Allah herabgekommen mit dem Schwert in meiner Hand, und mein Reichtum wird vom Schatten meines Schwertes kommen. Und wer mir widerspricht, der wird gedemütigt und verfolgt werden. (Ibn Hisham, Punkt 6, Bd. 3, S. 8; Übersetzung des Verfassers.)

Quelle: Jesus und Mohammed von Dr. Mark A. Gabriel, 1. Auflage 2006, Seite 88-89

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helmutwk  05.01.2022, 19:05
@Kekskruemel99
Deswegen dachte ich, dass es hilfreich wäre, wenn ich Erfahrungen von anderen Konvertierten zu lesen bekommen würde

ich war nie Muslim, aber wenn du z.B. auf Youtube nach "Muslim findet Jesus" suchst, bekommt du entsprechende Berichte, von denen einige dir sicher helfen können. Auch allgemein im Netz suchen ergibt Treffer ...

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