Kontaktaufnahme nach Therapie-Abbruch möglich?
Ich habe vor 10 Jahren nach zwei stationären Psychotherapien eine ambulante Therapie begonnen. Aus mir heute (teilweise) unerklärlichen Gründen habe ich die Therapie damals einfach auf eigene Faust und ohne dies mit der Therapeutin zu besprechen beendet. Das war sicherlich meiner Erkrankung geschuldet, dennoch ärgere ich mich darüber heute sehr und bereue es zutiefst. Leider habe ich den Gang zu meiner Therapeutin auch 10 Jahre später immer noch nicht geschafft. Mir ist klar, dass sie das nicht erwartet und dass das Ganze so lange her ist, dass sie sich womöglich gar nicht mehr an mich erinnert. Die Therapie ging damals auch nur etwa ein Jahr.
Mein Problem ist nun, dass es für mich eigentlich enorm wichtig gewesen wäre, die Therapie ordentlich zu beenden (Loslösungsprozess, langsames Absetzen der Medikamente etc.). Das Ganze fühlt sich an, wie ein offenes Kapitel in meinem Leben, was ich einfach nicht schließen kann. Das geht so weit, dass ich nicht in der Lage bin, eine neue Therapie anzufangen, obwohl ich diese eigentlich unbedingt nötig hätte. Wie würdet ihr Euch verhalten? Die Therapeutin erneut aufsuchen?
Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob man das so einfach darf, kommt erschwerend hinzu, dass sie heute nicht mehr im ambulanten, sondern im stationären Bereich arbeitet (in einer anderen Einrichtung). Leider weiß ich mir absolut keinen Rat in dieser Situation.
Ich danke Euch schon mal für Eure Hilfe!
4 Antworten
Guten Abend,
Du solltest versuchen mit deiner damaligen Therapeutin Kontakt aufzunehmen, vielleicht erstmal per e-mail. Es ist dir persönlich wichtig, das ist deinem geschriebenen deutlich zu entnehmen. Auch wenn sie sich nicht an dich erinnert (für dich eher nebensächlich). Bring es zu Ende damit dich die Geschichte endlich zur Ruhe kommen lässt und du dich voll und ganz auf eine Therapie konzentrieren kannst. Der Beginn einer neuen Therapie scheint schon geraume Zeit nötig sein. Wie hast du denn die letzten 10 Jahre überstanden? Interessiert mich wirklich. In dir scheint ein echter Überlebenskünstler zu stecken. Ich ziehe meinen Hut vor dir, Respekt.
Wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen bei der neuen Therapie
LG Steff
Guten Abend!
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich denke auch, mit einer E-Mail könnte man es versuchen. Also als Überlebenskünstler würde ich mich nicht bezeichnen, ich habe es mehr oder weniger verdrängt, dass ich eigentlich weiterhin Hilfe benötige. Etwas akuter ist es auch erst die letzten Monate geworden, sodass ich immer wieder Anläufe für eine neue Therapie genommen habe, aber eben merkte, dass die abgebrochene Therapie ein ewiges Thema für mich ist. Ich danke Dir für deine guten Wünsche! LG K.
Wenn sie nicht mehr ambulant arbeitet, musst du die jemand anders suchen
Such dir welche aus, ruf mal an, oder schreibe Emails.
Du wirst auch schwer sofort Termine bekommen, entweder haben manche Aufnahme stopp auch sind Wartezeiten bis zu einem Jahr nicht ungewöhnlich!
Du hast 5 Probesitzungen,,da lernst den Therapeuten kennen u er dich. Danach wird entschieden, ob die Chemie stimmt u ob die Behandlung dir zusagt u er die Behandlung auch macht
Die Therapie beenden geht natürlich nicht. Du musst neu anfangen
Schreib ihr eine E-Mail und schildere Dein Problem. Vielleicht findet ihr gemeinsam eine Lösung, wie Du das abschließen kannst oder es reicht schon ein Telefonat mit ihr.
Es kann ja nichts Schlimmes passieren dabei, Du kannst nur gewinnen.
Danke für deine Antwort. Das denke ich auch, etwas zu verlieren gibt es eigentlich nicht. Das "Schlimmste", was passieren kann ist, dass sie nicht antwortet.
Also aufsuchen sicher nicht, finde das schon etwas arg übertrieben. Denk doch auch mal dran, wie das bei ihr ankommen muss. Klingt nämlich bisschen verrückt und nach Stalking.
Schreib ihr doch eine Mail und entschuldige dich für den damaligen Therapie Abbruch und sag, dass dich das heute noch beschäftigt. Und dann suche dir einen anderen Therapeuten, und zwar egal ob sie antwortet oder nicht.
Natürlich ist es ihr scheiß egal und sie erinnert sich nicht, aber er wird sich nach der Mail besser fühlen und es ist nicht annähernd so verrückt wie zu ihr hinzugehen und "Hola da bin ich wieder kennst mich noch" zu sagen.
Danke für deine Antwort. Das Aufsuchen klingt vielleicht etwas übertrieben. Ich meine eher Kontakt aufnehmen. Man sagt das ja nur so "einen Therapeuten aufsuchen". Eine E-Mail wäre wirklich eine Idee ...
Danke für eure ehrlichen Worte. Natürlich würde ich nicht einfach so zu ihr gehen, sondern, wenn überhaupt, telefonisch oder per Mail Kontakt aufnehmen. Ich denke auch nicht, dass es verrückt ist, wenn man sich nach der Therapie noch mal an seinen Therapeuten wendet. Mir geht es ja nur darum, einen Weg zu finden, mit der Therapie abschließen zu können.
Sie wird sich nach 10 Jahren kaum daran erinnern,,zumal die Therapie nicht lange ging u sie hat ja keine Praxis mehr^^
Die Mail wäre also etwas überflüssig u käme deinem verrückt sein nah