Ambulante Therapie oder lieber Psychotherapie?

4 Antworten

Ich persönlich befinde mich in ambulanter Psychotherapie. Ich würde immer empfehlen es erst mit einer solchen zu versuchen. Sollten du und/oder dein Therapeut aber feststellen, dass eine ambulante Therapie nicht ausreicht bei der Ausprägung deiner Erkrankung, kann auch eine stationäre Behandlung wirklich sehr hilfreich und sinnvoll sein. Ich weiß, man hört oft viel negatives von Psychiatrien und sicherlich gibt es auch solche, die weniger gut sind, aber das ist nicht die Regel! Es gibt durchaus gute psychiatrische Kliniken. Du könntest, wenn denn der Bedarf besteht mit deinem Therapeuten im ambulanten Setting dich über verschiedene Kliniken informieren. Alternativ zu einer stationären Behandlung, gäbe es dann noch die Tagesklinik, wenn die ambulante Therapie nicht ausreicht. Welches der beiden Konzepte für dich passender wäre und dir am ehesten zusagt, müsstest du zusammen mit deinem Therapeuten letztlich entscheiden.

Wenn du etwas genauer wissen möchtest, kannst du gerne schreiben :)

Alles Gute

Woher ich das weiß:Hobby – Gute Zuhörerin, menschlicher Kummerkasten mit Empathie xD

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Beitragsersteller
 21.03.2022, 14:11

Eine Tagesklinik soll mir zu viel sein, wurde mir gesagt, täglich hinfahren und dort so lange bleiben, ich würde das bestimmt eh nur paar Tage durchziehen. Eine stationäre Behandlung könnte ich mir nur vorstellen, wenn ich ein Einzelzimmer habe, aber ich weiß trotzdem nicht, wie es mir gehen würde.

Ich fühle mich in meinen eigenen Wänden sehr wohl, was mich stresst und mich immer down macht, sind halt ungewollte Orte und Handlungen, wie Arbeit, Jobcenter und solche Sachen.

Mein Neurologe sagt natürlich, dass ich beides machen sollte.

Ich würde dann gerne erstmal eine ambulante Therapie machen, ich muss dann wirklich sagen, dass ich die stationäre Behandlung nicht machen will.

Habe es wirklich Monate hinausgezögert, bei einer stationären Behandlung anzurufen und mich auf eine Warteliste zu stellen, weil ich es einfach nicht machen will 😅 Zum Therapeuten einmal oder paar mal in der Woche würde ich auf jeden Fall gehen.

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Hier gibt's glaube gerade ein bisschen Konfusion bzgl. der Begrifflichkeiten.

Ambulante (Psycho-)therapie = 1x pro Woche zum Psychotherapeuten, 50 min.

Tagesklinik (Synonym: teilstationär) = Vollzeit-Therapie (quasi 40 Std.-Woche), man übernachtet aber zu Hause und verbringt auch die Wochenenden zu Hause.

Stationäre Therapie (Aufenthalt in einer psychiatrischen oder psychosomatischen Klinik): Vollzeit-Therapie und man übernachtet dort (auch am Wochenende). Man kann für ein paar Stunden nach Hause oder auch mal zu Hause übernachten ("Belastungstraining").

Ich würde am ehesten immer zu einer ambulanten Therapie raten. Alles Andere ist eine Frage der Belastung, d.h. je nachdem wie schlecht es Dir geht, kann es Sinn machen, aus dem Alltag herausgenommen zu werden. Wenn es Dir besonders schlecht geht, dann halt stationär.


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Beitragsersteller
 21.03.2022, 13:57

Danke für die Antwort. Stimmt, ich habe es verwechselt.

Da ich seit einigen Monaten nicht mehr arbeite, geht es mir natürlich viel besser. Die Arbeit gab mir immer extrem depressive Stimmungen und das nur bei 2 Tage in der Woche arbeiten, ebenfalls hatte es mich immer stark belastet. Persönlich will ich natürlich die ambulante Therapie, weil es mich am wenigstens belasten würde. Ich habe aber bisschen Angst darum, dass wenn ich nicht komplett gesund werde, dass ich dann doch noch die anderen Sachen machen muss. Ich fühle mich in einem fremden Umfeld wirklich extrem unwohl, dann noch einen Nachbarn im Zimmer den ich nicht kenne, darauf würde ich absolut gar nicht klar kommen.

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Die Frage, welche Therapie die richtige ist, kannst tatsächlich nur Du selbst bestimmen. Ich war jetzt fast 6 Wochen in einer Psychosomatischen Reha-Klinik. 400km von meinem Wohnort entfernt.Mit Einzelzimmer. Und es war gut. Bin auch in einer Einzelbehandlung, die nicht viel bringt, und beginne jetzt mit einer Reha-Nachsorge. Das ist dann wieder Gruppe. Ob diese was bringt.... keine Ahnung. Nur gehöre ich eher zu den leichten Fällen. ....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn dir die Wahl gelassen wird, was du lieber machen möchtest, dann versuch eine ambulante Therapie. Es gibt nicht nur die klassischen Gesprächstherapien, sondern auch Gruppen-, Kunst- und Musiktherapien. Ich habe auch einen Klinikaufenthalt hinter mir und das Einsamkeitsgefühl und Heimweh sind einfach mal um ein Vielfaches schlimmer als man es sich vorstellt. Mich hat die Klinik wieder meilenweit zurückgeworfen und dafür gesorgt, dass mich nie wieder ein Psychologe in seiner Praxis sehen wird.


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Beitragsersteller
 21.03.2022, 14:03

Okay, das hört sich gar nicht gut. Bei mir wäre es bestimmt in der Art auch so, ich fühle mich in den eigenen vier Wänden extrem wohl, meine Eltern wohnen auch direkt paar Hausnummern nur entfernt. Bin halt zurzeit arbeitslos, das natürlich alles wegen den Beschwerden, seit dem ich nicht mehr arbeite geht es mir deutlich besser. Aber bei einer Kleinigkeit kann ich wieder extrem down gehen, aber nicht Sachen machen zu müssen, die man nicht will, wie Arbeit und co., geht es einem Menschen mit Problemen natürlich viel besser. Mein Neurologe sagt mir natürlich, dass ich beides machen sollte, aber ich will einfach nicht wo anders sein, ich fühle mich in meinem Umfeld sehr wohl.

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