Kontakt zu meiner (Adoptiv-) Schwester abbrechen?
Meine Schwester wurde als Baby von meinen Eltern adoptiert, da sie lange Zeit nicht schwanger geworden sind. Ein Jahr später wurde ich dann geboren (was niemand erwartet hat). Wir waren von Anfang an sehr eng verbunden und haben alles zusammen gemacht. Sie war für mich immer meine Schwester und für meine Eltern ihre Tochter, da gabs keinen Unterschied zwischen uns. Für den Kontext, sie ist schwarz, ihre Hautfarbe hat aber nie eine Rolle gespielt. Als sie mit ihrem Studium angefangen hat, wurde ihr Freundeskreis vorwiegend sehr links und sie hat sich auch mit zwei schwarzen Mädls angefreundet (eine von ihnen kam aus dem gleichen Land, wie sie). Sie begann, sich mit ihrer Herkunft zu beschäftigen und sich damit zu identifizieren, was mich freute.
Nach und nach wurde sie aber immer gemeiner zu meinen Eltern. Sie hätten ihr die Verbindung zu ihren Wurzeln verwährt und sie nicht unterstützt. Irgendwann sagte sie ihnen, dass es falsch war, sie zu adoptieren, da dass ihr Leben schwer gemacht hat, sie entwurzelt hat und meine Eltern nur ihren "White savior Komplex" ausleben wollten. Als ich mal mit ihr reden wollte, sagte sie mir, ich verstehe sowidso nicht, wie es ihr als POC geht und dass ich aus meiner priviligierten Sichtweise nicht verstehe, wie es ist, so entwurzelt zu werden.
Nun hat sie meinen Eltern wieder sehr verletzende Dinge gesagt, weshalb ich überlege, den Kontakt mit ihr abzubrechen, da dieser sowieso nur noch von mir ausgeht. Es bricht mir das Herz, weil sie meine Schwester ist, aber ich kann nicht mehr. Nun brauche ich Meinungen von außen... Erfahrungen?
Hallo, magst du ungefähr sagen wie alt ihr seid?
Sie ist 22 und ich 21
5 Antworten
Es gibt viele gute Gründe, warum man die Auslandsadoption kritisch sehen kann. Gleichzeitig haben deine Eltern es gut gemeint und ihr Bestes gegeben.Trotzdem ist "gut gemeint" nicht auch "gut gemacht".
Ich ermutige dich zu weniger schwarz-weiß-Denken. Du könntest deiner Schwester sagen, dass es ihr Recht ist, die Adoption für falsch zu halten - aber es gibt ihr kein Recht, grausam zu euren Eltern zu sein.
Es war keine Auslandsadoption, sie ist in Deutschland geboren, ihre biologischen Eltern waren aus einem afrikanischem Land. Ihr biologischer Vater lebt wieder dort, die Mutter nicht
Okay, in dem Alter finde ich das auch ein starkes Stück, "du als privilegierte Person" ihr kommt aus der selben Familie und habt den gleichen Stand.
Den Kontakt abbrechen ist zumindest zeitweise eine ganz gute Idee, wenn sie sich wieder gefangen hat wird ihr schon auffallen was sie für einen Mist gebaut hat und dann kommt sie zurück.
Deine Eltern haben ihr eine schöne und gesicherte Kindheit beschert, haben sich um sie gekümmert und sie geliebt.
Dass sie jetzt so undankbar ist, finde ich unter aller Kanone! Wer weiß, was aus ihr geworden wäre, wenn sie nicht adoptiert worden wäre. Sicherlich wäre sie heute nicht in der Lage zu studieren.
So ein Mensch würde mir nicht gut tun und ich halte mich fern von Menschen, die mir nicht gut tun. Auch wenn sie zur Familie gehören.
Vielleicht sollte sie ihr Studium abbrechen und einfach wieder in ihr Geburtsland zurückgehen und dort ihre Wurzeln finden, wenn sie glaubt dass es ihr dort besser geht!
Ich denke, dass du dir den Konflikt deiner Schwester mit deinem Eltern nicht zu eigen machen solltest. Da steckt viel Emotion drin, die du gar nicht nachvollziehen kannst. Die Emotion lässt deine Schwester möglicherweise übertreiben, aber ich fände es falsch, ihr das Gefühl selbst abzusprechen. Oder sie dafür zu bestrafen.
Solang du nicht in den Konflikt reingezogen wirst, halt dich doch einfach raus. Sei eine Schwester, sei eine Tochter, aber misch dich da nicht ein.
Soviel macht hier keinen Sinn für mich
Du privilegiert, sie nicht, weil schwarz ?!
Ihr eine Familie zu sein, Helferkomplex, weil schwarz ?
Leider hat sie wohl eine dumm wirkende Bubble gefunden, und liebt ihre Opferrolle.
Du kennst sie, überleg dir was sie noch zur Vernunft bringen könnte, frag sie ob ihr essen gehen wollt, verbring Zeit mit ihr alleine.
Ermutige sie nach ihren Wurzeln zu suchen, und nicht nur das arme Lamm zu spielen.
Ansonsten wenn die Trümpfe aufgebraucht, lass dich nicht Respektlos behandeln, sag ihr wenn sie zu weit geht.
Weiter keine Ahnung, tut mir leid, es ist schwierig mit ideologischen Menschen einen Umgang zu finden, ich kenn das.
Ich habs versucht, nur sehe ich, wie schlecht es meiner Mutter geht, da macht es mich einfach betroffem. Außerdem ist sie ja auch zu mir relatov abweisend.
Sie sollte vielleicht ihre Wurzeln kennenlernen um zu verstehen dass es nicht an den Adoptiveltern lag dass sie zur Adoption gegeben wurde.
ein Mensch mit schwarzer Hautfarbe in Deutschland ist privilegiert. Da kannst du jeden Afrikaner in einem afrikanischen Land fragen das nicht so hochentwickelt ist wie die anderen Länder in Europa, Asien oder Amerika, Australien
Ja, die Eltern haben sie zur Adoption freigegeben. Deshalb sollte sie ihre Gründe kennen, warum sie zur Adoption freigegeben haben. Es wird seine Gründe gehabt haben.
dass in Deutschland ein schwarzes Kind von schwarzen Eltern adoptiert wird ist sehr unwahrscheinlich.
und wie gesagt schwarze Menschen in Deutschland sind privilegiert.
aber dass sich ein schwarzes Kind in einer weißen Familie auch fremd und anders vorkommt. Ist auch verständlich.
Sie ist in Deutschland geboren, ihre biologischen Eltern waren aber aus einem afrikanischen Land. Aktuell lebt ihre biologische Mutter noch in Deutschland und ihr biologisvher Vater lebt wieder in seinem Herkunftsland. Sie wäre also schon hier aufgewachsen,