Kontakt zu Eltern abbrechen, aber wie?

11 Antworten

Ich hab heute den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Ich habe 26 Jahre lang darüber nachgedacht bis ich mich getraut habe! Heute kam es in einem Streit aus dem Affekt heraus. Die ersten 2 Stunden tat es weh und jetzt fühle ich mich wie befreit. Jetzt schon kann ich fühlen , dass es für mich richtig ist und ich hätte es viel früher tun sollen!

Der Gedanke diese komischen verdrehten Vorwürfe nie wieder zu bekommen ist eine große Erleichterung!

Wenn die Mutter nur schadet und einem nix schönes bringt, dann ist Kontaktabbruch vielleicht langfristig besser.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich würde noch einmal versuchen ein letztes Gespräch zu suchen...und dann Ende. Es ist definitiv ein bedeutender Schritt und das sollte verdammt gut überlegt werden.

Aber dann überall blockieren und bei Kontaktaufnahmen erklären wieso und warum und dann wieder blockieren ggf. Emailadresse wechseln.

Bei mir hat sich das damals so ergeben. Ich bin damals nach einem harten Streit "über Nacht" ausgezogen bzw. sie hat mich auch irgendwie rausgeschmissen, habe 2 Monate auf der Couch von meiner jetzt Ex gepennt und dann hatte ich eine Wohnung.

Dann habe ich mir gedacht - Mhh. Jetzt ist es eh schon soweit und sie hat mir in meinem Leben immer nur geschadet - jetzt nehme ich das als Gelegenheit um mich endlich von ihr zu befreien - und um sie für alles bluten zu lassen was sie mir jemals angetan hat ( Kindheit war echt Müll ) und das habe ich. Sie hat danach noch oft versucht Kontakt aufzunehmen aber ich habe sie dann eben immer abblitzen lassen.

Klar unterm Strich bin ich jetzt alleine - das müssen wir uns kaum schön reden und damit solltest du dann klar kommen.

Aber es war die Beste Entscheidung in meinem Leben. Ich bin lieber alleine als mich aus Not mit irgendwem abzugeben der mir immer nur schadet.

Bin jetzt übrigens 23 und das ganze ist 5 Jahre her. Zu meinem Vater hatte ich nie Kontakt deswegen musste ich den Kontakt zu ihm nicht abbrechen. Nicht wundern haha

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Komme aus schlechten familiären Verhältnissen.

Du kannst den Kontakt stillschweigend abbrechen, nix sagen, einfach nicht reagieren, Nummer blockieren, oder du informierst die Person(en).

"Nach langer Überlegung habe ich mich entschieden, den Kontakt abzubrechen, weil er mir nicht gut tut. Lebt wohl."

Ich habe beide Varianten schon durch und mir geht es, ohne diese Menschen besser.

Hallo!

Als ich damals den Kontakt zu meiner Tante abbrechen 'musste', weil ich es nicht mehr ertrug, hat sie mich jedem gegenüber schlecht gemacht und Lügen verbreitet. Ich habe darauf nicht reagiert. Daraufhin hat sie eines meiner Kinder genauso schlecht geredet, wie sie es vorher mit mir tat.

Erst nach ihrem Tod konnte ich zufällig erkennen, dass ich es ihr nie hätte Recht machen können. Mein 'Fehler' in ihrer Sicht war, dass ich geboren bin.

Durch die Prägungen durch sie und meine Mutter hab auch ich viele Fehler gegenüber meinen Kindern gemacht. Das führte bei einem Kind (was sich sehr gut mit meiner Tante verstand und alles glaubte, was sie sagte) auch zu einem Kontaktabbruch. Ich habe sie in Ruhe gelassen, ihre Entscheidung akzeptiert. Wir haben unabhängig voneinander beide an uns gearbeitet und heute ist es das Kind, mit dem ich mich einfach wortlos verstehe. Ein unbeschreibliches Geschenk.

Hilfreich könnte für dich eventuell Emotion Anonymous sein. Im Austausch mit Gleichgesinnten ist es einfacher, eine Entscheidung zu treffen und dazu zu stehen: https://www.ea-selbsthilfe.net/

Ich glaube, ein Kontaktabbruch ist grundsätzlich sinnvoll, besonders wenn der Kontakt einem so sehr an die Substanz geht, dass man (kenne ich aus eigener Erfahrung auch) im Grunde Wochenlang um ein Treffen herum davon negativ beeinträchtigt ist!

Ich selbst habe es nach einigen Jahren Psychotherapie und gründlichem Überlegen geschafft, mich von meinem narzisstischen Vater zu lösen. Und ich habe bei mir bemerkt: Der Schritt es zu sagen bzw zu schreiben (habe das per Brief gemacht) war sehr schwer. Und erstmal war ich auch wirklich sehr beeinträchtigt von dem Schritt allein. Psychischer Ausnahmezustand ("er sieht mich jetzt als die Böse an, er wird Kampagnen gegen mich in meiner Familie anzetteln, etc." ist alles auch eingetroffen). Aber ich habe mich davon erholt. Mein Leben wurde unbeschwerter, ich konnte mich auf andere Dinge konzentrieren usw.

Aber ich rate allen, diesen Schritt optimalerweise mit Unterstützung eines Therapeuten zu gehen, weil so viele Gefühle hochkommen, und das narzisstische Elternteil sicherlich versuchen wird, entweder "alles zu klären" (in meinem Fall, mir ein schlechtes Gewissen einzureden), oder dich zu bestrafen (unangekündigt vor der Tür stehen, ständig anrufen, Freunde oder Familie hinter deinem Rücken zu beeinflussen usw.). Es ist ein langer Weg. Ich habe jetzt seit 20 Jahren so gut wie keinen Kontakt zu meinem Vater, aber er versucht immer noch, Informationen über mich bei dritten zu beschaffen, schickt jetzt neuerdings seine Freunde auf meiner Arbeitsstelle vorbei (bin GOTT SEI DANK nicht da gewesen, als das geschah, aber Danke, ich bin geschockt). Ich bin mittlerweise über 50 Jahre alt und es ist immer noch erschütternd.

Aber ich weiss auch, dass ich mit dem Kontakt zu meinem Vater mich nicht getraut hätte, Kinder zu haben und eine Beziehung zu führen. Daher: Mein Leben ist im Großen und Ganzen viel besser als mit Kontakt. Ich bin viel entspannter, viel glücklicher. Aber ganz los werde ich es wohl nie. Vielleicht, wenn er eines Tages unter der Erde ist (enterbt bin ich natürlich auch sofort worden!).

Ich wünsche dir sehr viel Kraft und Mut, den SChritt zu gehen. Aber bitte achte auf dich und sorge dafür, dass du so gut wie keine Angriffsfläche bietest. Such dir ggf Hilfe, die dir auch emotional Unterstützung bieten kann. Alles Gute!!