Konstruktivismus vs Empirismus
Hallo Leute,
ich verstehe den Unterschied zwischen "Konstruktivismus" und "Empirismus" nicht. Beide gehen doch davon aus, dass wir die Umwelt durch unsere Sinne wahrnehmen und wir durch unsere Erfahrungen lernen.
Könntet ihr mir bitte weiterhelfen. Habe im Internet leider nichts herausgefunden. Ich freu mich auch über weitere Links.
Danke im voraus
3 Antworten
Der Empirismus geht (nicht erst seit Locke) davon aus, dass Erfahrung die Grundlage unserer Weltkenntnis ist.
Insoweit ist der Konstruktivismus (von dem es verschiedene Spielarten gibt) ein moderner Sonderfall des Empirismus, der davon Ausgeht, das je nach Einstellung die Erfahrung unterschiedlich aktiv zu einem Weltbild "verarbeitet" wird. Im Wechselspiel von Aktion und Reaktion betont der Konstruktivismus vor allem die Aktion.
Beim Konstruktivismus gehts nicht um das Wesen der Dinge, sondern um den Prozess ihrer Entstehung
Empirismus beruht auch auf Sinneserfahrung & es werden oft wissenschaftliche Instrumente Verwendet
Den Empirismus als Erkenntnistheorie nach John Locke kannst du dir erstmal so vorstellen: laut Locke ist der Mensch zu Beginn eine 'tabula rasa', ein leeres Blatt Papier. Dieses wird gefüllt durch Sinneseindrücke und zwar durch nichts Anderes. Was der Mensch also "erkennt", auch im Sinne von "erfährt" und "weiß", hängt ausschließlich von dem ab, was er mit seinen Sinnen wahrgenommen hat.
Gemäß Konstruktivismus nimmt der Mensch die Welt auch mit seinen Sinnen wahr, das stimmt und ist eine Gemeinsamkeit. Laut Konstruktivismus analysiert, beurteilt jeder Mensch die Sinneswahrnehmungen und Erfahrungen aber wieder anders; sprich jeder bildet sich so seine eigene Realität. Von so einem Effekt geht der Empirismus nicht aus. Keine Gewähr...