Kondensatoren - 4 Fragen

3 Antworten

Zu 1: Es gibt mehrere Grenzwerte eine Kondensators. Da die Kapazität (in Farad) unter anderem vom Plattenabstand abhängt, spielt die Druchschlagspannung eine große Rolle. Wenn der Plattenbstand für 100 V zu gering ist, kann es sein, dass er bereits bei 12, 20 oder 30 V durchschlägt und einen Kurzschluss bildet. Dein Hochrechnen auf 100V ist also theoretischer Natur. Das mit dem Farad ist nur die Definition. Wenn Du Dichneinmal umsiehst, haben große Kondensatoren so um die 100mikro Farad, also 1 mF.

zu 2: Im Prinzip ganz einfach. die Formel hast Du ja selbst aufgeschrieben: C=U*I, was dann bedeutet, der Kondensator mit 1 Farad würde bei einem Strom von 1 Sekunde mit 100 Ampere auf 100 Volt aufgeladen. Die Fähigkeit eines Kondensators eine Ladung (in abhängigkeit von einer Spannung) zu speichern wird in der Einheit Farad angegeben. Meist sind es aber mikro oder piko oder nanoFarad. Es gibt schon auch größere Kondensatoren, das sind aber Ausnahmen.

zu 3: Die Speicherfähigkeit eines Kondensators hängt von seiner Geometrie, also Plattengröße, Plattenabstand und dem Dielektrikum zwischen den Platten ab. Die Kapazität, also die Fähigkeit Ladung zu speichern, wird in der Maßeinheit Farad angegeben.

zu 4: Wie schnell er sich entläd, hängt vom Widerstand ab. Also von dem Widerstand der Anschlussleitungen und dem Widerstand zur anderen Platte ab. Würde man eine Elektrode mit Erde verbinden, würde sich der Kondensator nicht komplett entladen.

Kondensatoren selbst zu bauen ist nicht ganz so einfach.


Bluescreen314 
Beitragsersteller
 21.03.2012, 19:08

Erstmal vielen Dank für die Antwort, sehr ausführlich!

Was könntest du mir denn für eine Art Kondensator empfehlen? Ich habe bisher einen Kondensator aus Aluminium und Plastikfolie gebaut. Der läd sich allerdings nur um ein paar Millivolt auf wenn ich ihn an eine normale Batterie anschließe.

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1) Ja, aber so viel Leistung zerfetzt praktisch alles was man "einfach so" zusammen baut. Da mnuß man schon mechanisch extrem stabil bauen und das Ganze muß tollerant gegen die Verlustwärme sein!

2) Ja, da gibt es Formeln. Die einfachste ist der Plattenkondensator. Hier hängt die Kapazität von der Fläche und dem Abstand der Platten ab. Je geringer der Abstand bzw. dünner die Isolierschicht, desto weniger Spannung hält der aus bevor es einen Überschlag gibt. 100µF bei 400V Spannungsfestigkeit sind so groß wie eine Coladose. Für 3,3V kriegt man das schon in einen Stecknadelkopf!

Leidener Flasche ist ein Zylinderkondensator. Einfach mal danach googeln.

3) Davon überhaupt nicht, außer dem Material der Isolierschicht zwischen den Platten. Das Restliche Material und die Bauform und größe richtet sich eher danach wie "brutal" man Ladungen bewegen will.

4) Die Ladung hat keinen Erdbezug, da fließt nichts von oder nach der Erde. Bei Kurzschluß entlädt der sich schlagartig. Googel hier mal nach "coin shrinking", "rail gun" oder "gauß gun". Ein Kondensator ist ein toles Instrument um Energie langsam zu sammeln und schlagartig konzentriert abzugeben. Kenn man ja vom Kamerablitz, der lädt langsam und gibt das Licht im Bruchteil einer Sekunde ab. Das Piepsen was man hört ist die Hochspannungsquelle die den Kondensator auflädt.


Bluescreen314 
Beitragsersteller
 21.03.2012, 21:03

Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ich hatte in der Tat vor, nachdem das mit den Kondensatoren klappt, eine kleine Gaußkanone zu bauen. Werde nun zuerst eine Leidener Flasche versuchen. Zum Aufladen schaltet man am besten Batterien paralell (damit sich die Stromstärken addieren), oder? (Steckdose an Transformator müsste noch mehr Stärke liefern, aber das wäre dann bestimmt schon zu viel.)

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Commodore64  21.03.2012, 21:06
@Bluescreen314

Kondensatoren die was taugen kann man nicht selber bauen! Was will man mit einem selbstgefrickeltem Kühlschrankgroßen Teil wenn man das In Faustgroß kaufen kann?

Die Energie im Kondensator hängt von der Spannung ab.

Kondensatoren können auch langsam geladen werden, hier braucht man Batterien nicht parallel zu schalten! Macht nur unnötige Verluste!

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Nur zu 1: 100 Volt x 100 Ampere sind 10 000 Coulomb und an den Anschlüssen stehen dann 100 Volt an.